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Rast am See
© Edith Danzer – Weißsee Gletscherwelt

Weißsee Gletscherwelt

Hochalpines Seenparadies

Stille Bergseen in wildromantischer Lage, die wie Edelsteine leuchten und deren Spiegelung die hochalpinen Gipfel der umliegenden Berge reflektieren. Mal türkis, mal smaragdgrün, mal bernsteinfarben und manchmal einfach nur unergründlich dunkel. Wer der Sommerhitze des Tals entfliehen und zwischen Gletscher und Fels von See zu See wandern möchte, der ist in der Weißsee Gletscherwelt im SalzburgerLand bestens für sein stilles und prickelndes Abenteuer rund ums Thema Wasser aufgehoben.

Das Tal des stäubenden Wassers

Durch das malerische Seitental der Uttendorfer Stubach schlängelt sich die Straße hinauf zum Enzingerboden. „Stubach“ steht für „stäubendes Wasser“ und wenn man bei der 17 Kilometer langen Fahrt über 13 Kehren ins Tal hinein seine Augen offen hält, erklärt sich dieser Name von selbst. Entlang der Panoramastraße entdeckt man zahlreiche wild tosende Wasserfälle rund um das tiefgrüne Almgebiet. Aber auch 18 Seen und 25 Gletscher findet man im Stubachtal. Vier dieser Seen liegen auf unserem heutigen Wanderprogramm, und schon am Enzingerboden machen wir den ersten Abstecher zum Stausee unterhalb des Parkplatzes. Zahlreiche Fischer haben hier in den frühen Morgenstunden bereits ihre Angeln ausgeworfen. Mit Gummistiefeln stehen sie bewegungslos im seichten Uferbereich. Die Szenerie wirkt verschlafen und ich will mit meinem Bewegungsdrang Fische und Fischer nicht aus der Ruhe bringen. Also nichts wie rein in die Gondel und hinauf in die Weißsee Gletscherwelt.

Es grünt so grün …

Der Grünsee ist der nächste Bergsee, der auf unserer Route liegt. Eigentlich hätten wir einen Aufstieg über die geheimnisvolle Moorlandschaft des Wiegenwaldes geplant, doch der Wetterbericht kündigt für den Nachmittag Gewitter an. So nehmen wir die bequeme und vor allem zeitsparende Auffahrt mit der Weißsee Gletscherbahn in Anspruch und machen an der Mittelstation einen kurzen Spaziergang hinunter zum Grünsee. „Nomen est Omen“, denn der See schimmert in allen dunklen Grüntönen. Ein wunderschöner Wanderweg führt an der Längsseite des Sees vorbei und vereinzelt leuchten die ersten pinken Blüten der Almrosen aus den umgebenen Almböden. Ein Blick hinauf lässt jedoch erahnen, dass wir ab hier die bunte Farbenpracht der Vegetation zurücklassen und in die karstige alpine Gletscherwelt vordringen. Nach einer kurzen Weiterfahrt mit der Gondelbahn, bei der man herrliche Ausblicke auf den Tauernmoossee hat, haben wir inmitten der 3.000er-Gipfel des Nationalparks Hohe Tauern unser Ziel erreicht.

Bergfexe on Tour

„Das Tor zum Nationalpark Hohe Tauern!“, so lautet der Slogan der Weißsee Gletscherwelt. Das bestätigt auch der Anblick der vielen bestens ausgerüsteten Bergfexe, die zu dieser frühen Stunde mit uns auf den Berg gekommen sind. Ob Stubacher Sonnblick, der mächtige Gipfel des Hochfürlegg, der Übergang nach Kals oder übers Kapruner Törl zum Kitzsteinhorn – zahlreiche anspruchsvolle Bergtouren finden direkt vor dem Berghotel Rudolfshütte ihren Ausgangspunkt. Aber auch Kletterer sind bereits unterwegs zu den anspruchsvollen Klettersteigen oder in den nahe gelegenen Klettergarten „Little Yosemite“. Der Kristall-Klettersteig an den Seewänden des Weißsees ist mit einem Schwierigkeitsgrad E nicht zu unterschätzen. Doch für versierte Klettersteiggeher ist diese Route am Rande des Weißsees ein absoluter Augenschmaus.

Malerischer Stromlieferant

Wir reihen uns heute aber eher unter die Familien und Genusswanderer, denn der Weißsee ist unser Ziel. Nur ein kurzer Abstieg über einen schmalen Pfad trennt uns vom Ufer, und trotzdem dauert es einige Zeit. Denn immer wieder bleiben wir stehen und holen wir die Kamera hervor, um das Türkis des Sees und die Spiegelungen auf der stillen Wasseroberfläche einzufangen. Der Weißsee liegt auf 2.300 m direkt unter der Granatspitze und wird vorwiegend vom Schmelzwasser des Sonnblicks gespeist. Gemeinsam mit dem Wasser aus dem Speicher Enzingerboden, dem Tauernmoossee und einer Zuleitung aus Osttirol erzeugt der Weißsee über die Kraftwerksgruppe Stubachtal Strom für die Österreichischen Bundesbahnen. Im Winter tummeln sich rund um den Weißsee zahlreiche Skifahrer und Snowboarder. Doch auch für Skitourengeher ist die Gletscherwelt ein beliebtes Ziel.

Auf sonnenbeschienenen Felsen lassen wir uns nach einer ausgiebigen Uferwanderung zu einer kurzen Rast nieder. Dunkle Wolkentürme kündigen bereits ein nahendes Sommergewitter an. Unser dritter Bergsee auf der heutigen Liste – der 2,5 Stunden entfernte Tauernmoossee – wird also kurzerhand gestrichen. Stattdessen lockt uns die Ausstellung „Gletscher-Klima-Wetter“ ins Innere des Berghotels. Diese Ausstellung wurde in Kooperation mit dem Nationalpark Hohe Tauern und der Österreichischen Bundesbahn hier im hochalpinen Raum auf 2.315 m Seehöhe errichtet. Auf einer Fläche von 285 m2 schlendern wir durch Installationen zu den Themenkreisen Gletscher, Klima und Wetter und staunen über die Klimaveränderung und die entstehenden Einflüsse auf Gletscher und Wetter in der Region.

Endstation: Badesee

Nach unserer Rückkehr ins Tal erwartet uns die drückende Schwüle des Sommers. Spontan beschließen wir, die gestrichene Wanderung zum Tauernmoossee mit einem Sprung in die glasklaren Fluten des Uttendorfer Badesees zu kompensieren. Großzügige Liegeflächen laden zum Sonnen ein, doch uns zieht das kühle Nass magisch an. Also nichts wie raus aus den Bergschuhen, Rucksack ablegen und hinein in den Badesee. So lassen wir eine seenreiche Wanderung in einem der wohl schönsten Tauerntäler perfekt ausklingen.

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