Veronika Fritzenwallner©SalzburgerLandTourismus

Erntedankkrone

Veronika Fritzenwallner

Jahrgang 1999 - Hobbyschneiderin aus Flachau

Interpretation des Dirndls
Als ich über die Facebook-Seite vom Dirndl-Wettbewerb erfahren habe, hat mich die Leidenschaft gepackt und nach kurzem Überlegen kaufte ich gleich einen Stoff.

Auf der Suche nach einem passenden Model wurde schnell klar, dass kein fertiges Schnittmuster meinen Vorstellungen entsprach. Somit zeichnete ich einen eigenen Entwurf für das Bauernherbstdirndl, welcher sich aus den folgenden Teilen zusammensetzt:

  • Das Oberteil besteht aus einem dunkelroten Leinen. Es ist hochgeschlossen mit einem Kragen und leichtem V-Ausschnitt. Als Abnäher wählte ich eine Flankennaht. Zum Schließen nähte ich Metallknöpfe und Knopflöcher ein.
  • Es hat zwei Rückenteilungen und als Besonderheit stickte ich die Erntekrone in traditionellem Kreuzstich auf den oberen Rücken.
  • Der Rock besteht aus grünem Baumwolldruck und ist in kleinen Fältchen gelegt. Aus praktischen Gründen wollte ich unbedingt einen zweiten Kittelsack einnähen.
  • Die Schürze besteht aus Baumwollsatin und ist in den Farben Rot, Grün, Weiß und Rosa gemustert. Das Besondere bei der Schürze ist, dass auch diese in kleine Fältchen gelegt ist und so mit dem Rock einen Kreislauf bildet. Als Kontrast zum Traditionellen und als Hingucker habe ich ein breiteres Schürzenband in einfärbigem Rosa gewählt. Für mein Bauernherbst-Dirndl erhebe ich aber nicht den Anspruch, dass nur diese Farbwahl möglich ist. Genauso vielfältig wie die Farben des Herbstes, sind auch die Kombinationsmöglichkeiten für meinen Entwurf.
  • Gesagt sei noch, dass dies nicht mein erster Entwurf für ein eigenes Dirndl ist. Ich habe schon einmal ein eigenes Dirndl kreiert und sogar geschneidert, aber ich traute mich nie die Entwürfe zu veröffentlichen. Jetzt habe ich die Chance und freue mich mein Können unter Beweis zu stellen!

Der Bezug zum Bauernherbst
Meine Überlegung war: Wie setzt man den Begriff und die damit einhergehende Tradition, des Bauernherbstes in einem Dirndl um? Bauernherbst besteht für mich aus zwei großen Bereichen, einmal den landwirtschaftlichen und einmal den herbstlichen Teil:

  • Die Landwirtschaft ist ein uralter Berufszweig, der unser Land aufgebaut, erhalten und geprägt hat. Voll von Traditionen und doch im steten Wandel der Modernisierung unterliegt das Bauernleben einem natürlichen Jahreskreislauf. Als am besten geeignetes Symbol für diesen Kreislauf und diese Wertschätzung kommt für mich nur die Erntedankkrone, mit Ihrer kreisförmigen Grundform und einem Aufbau mit den landwirtschaftlichen Produkten, in Frage. Deshalb habe ich sie in traditionellem Kreuzstich auf den Rücken des Dirndls gestickt.
  • Aber auch vom Herbst an sich habe ich mich inspirieren lassen. Im Herbst kann es schon mal frisch werden, aber auch noch angenehm warm sein. Daher habe ich nicht nur die Länge meines Dirndls den herbstlichen Temperaturen angepasst, sondern auch den Ausschnitt. Nicht ganz weit, aber auch nicht ganz hochgeschlossen, kombiniert es perfekt das herbstlich Traditionelle mit dem eleganten Modernen.

Das Bauernherbst_Dirndl darf alle Farben des Herbstes in sich tragen. Ich habe mich in meiner Ausführung für die Farben Dunkelrot und Grün entschieden. Mit Dunkelrot verbinde ich die reifen Früchte, die sich färbenden Blätter und die rötlich schimmernden Berghänge. Das Grün steht für das Leben und die Ernteerträge, welche sich im Herbst besonders üppig zeigen.

Der Bauernherbst bietet die perfekte Gelegenheit dieses herbstliche Dirndl in einem festlichen Rahmen zu präsentieren.

Zur Person Veronika Fritzenwallner
Meine Begeisterung zum Nähen und Handarbeiten im Allgemeinen begann schon als Kind. Ich liebte es, meiner Mutter oder meiner Großmutter beim Nähen/Handarbeiten zuzusehen. Mit ca. 10 Jahren strickte ich meine ersten Socken. Mit 12 nähte ich zusammen mit meiner Mutter schon mein erstes Dirndl. In der Hauswirtschaftsschule Bruck war Nähen eines meiner Lieblingspraxisfächer. Dort nähte und stickte ich mit großer Hingabe unter anderem die „Pongauer Festtagstracht“.

Als gelernte Steuerassistentin habe ich zwar beruflich nichts mit der Schneiderei zu tun, aber dieses Dirndl liegt mir besonders am Herzen, da es vom Entwurf bis zur Vollendung meine Handschrift trägt. Nähen ist und bleibt meine große Leidenschaft.

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