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Hallein im Winter
© TVB Hallein, Stefan Zenzmaier

Hallein

Franz Xaver Gruber! Ort der Originale

In Hallein konnte sich Franz Xaver Gruber als Chorregent ganz der Musik widmen: Die schöne Stadt verfügt über ein neu gestaltetes Stille-Nacht-Museum und lädt zu einem Bummel auf den Spuren des Komponisten ein.

Franz Xaver Grubers sehnlichster Wunsch, sich vermehrt auf die Musik zu konzentrieren, erfüllte sich 1835, als er zum Chorregenten, Choralisten und Organisten der Pfarrkirche von Hallein ernannt wurde. Es scheint, als sei der 47-jährige Lehrer endgültig am Ort seiner Berufung angekommen. Neben der Kanzleiarbeit konnte er in den 28 Jahren, die er in Hallein lebte, auch seine rege kompositorische Tätigkeit entfalten: Es entstand eine Reihe kirchenmusikalischer Werke und Kompositionen für die bürgerliche Musikpflege. Auch das Lied „Stille Nacht! Heilige Nacht! beschäftigte Gruber in Hallein noch weiter. Am 12. Dezember 1836 verfasste er die so genannte Halleiner Fassung mit Orgelbegleitung. Um die Jahre 1845 und 1850 entstanden zwei weitere Fassungen des Komponisten. Die Halleiner Fassung spielte Gruber jährlich am 24. Dezember. Zudem komponierte und wirkte er an vielen musikalischen Veranstaltungen auch außerhalb Halleins mit.

Stille Nacht in Hallein auf eine Blick

  • Stille Nacht Museum Hallein im ehemaligen Wohnhaus Grubers
  • Franz Xaver Grubers letzte Ruhestätte
  • Gruber-Orgel in der Stadtpfarrkirche

Kontakt:
Stille Nacht Museum Hallein
Gruberplatz 1
5400 Hallein
T +43 6245 80 783-30
stillenachtmuseum@hallein.gv.at
www.keltenmuseum.at

Hallein zur Zeit Franz Xaver Grubers

Dabei waren die äußeren Umstände der Zeit alles andere als günstig. Hallein war damals die zweitgrößte Stadt des Landes und zählte rund 3.500 Einwohner. Das unter der Regentschaft der Fürsterzbischöfe blühende Geschäft mit dem Salz lag darnieder, die Habsburger konzentrierten den Salzabbau in Hall in Tirol, Aussee und Hallstsatt. Nicht nur viele Salinenarbeiter verloren ihre Beschäftigung, auch im Umfeld der Salzproduktion hatte der Wandel schlechte Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. So wurden die Halleiner Küfer (Fassbinder) arbeitslos, weil das Salz in den praktischen und günstiger produzierten Jutesäcken transportiert wurde. Auch die Schiffer hatten unter der rückläufigen Fördermenge (von ursprünglich 20.000 auf knapp 7.000 Tonnen jährlich) zu leiden. Der Bahnanschluss im Jahre 1871 bedeutete dann das endgültige Aus der Salzach-Schifffahrt.

Wer sich für die Geschichte der Kelten in Hallein, die Salzachschifffahrt und die Salzburger Erzbischöfe interessiert, dem sei ein Abstecher ins moderne Keltenmuseum empfohlen. Am Dürrnberg gibt es außerdem die Salzwelten Hallein“, das älteste Besucherbergwerk der Welt.

Ein Leben für die Musik

Der Chorregent Gruber wurde in diesen wirtschaftlich schwierigen Jahren also sicherlich nicht von Geld- und Fördermitteln überschwemmt, aber wenn es um die Musik ging, fand er Mittel und Wege. Die Wege zwischen den Orten waren beschwerlich und weit. Öffentliche Postkutschen gab es wenige und die Fahrten waren teuer. Aus Briefen ist bekannt, dass Franz Xaver Gruber regelmäßig die rund 13 Kilometer lange Strecke nach Salzburg oder Maria Plain wanderte, um dort musikalischen Aufführungen beizuwohnen. Auch erhielt er in Hallein nachweislich Besuch von seinem Freund Joseph Mohr: Ein Tagesmarsch von Wagrain nach Hallein war zu dieser Zeit durchaus eine übliche Leistung, oder er nahm die Postkutsche.

Im Jahr 1841 starb Franz Xaver Grubers zweite Frau Maria Breitfuß. Seine dritte Ehe schloss er ein Jahr später mit der Freundin seiner zweiten Frau, der Schuhmacherwitwe Katharina Rieser (verwitwete Wimmer) aus Böckstein.

Franz Xaver Grubers Söhne traten in die musikalischen Fußstapfen ihres Vaters: Der Ältere, Franz (*1826), gründete 1847 einen Gesangsverein und 1849 die noch heute existierende Halleiner Liedertafel. Der Zweitgeborene, Felix (*1840), folgte seinem Vater als Halleiner Chorregent nach. In Hallein verfasste Franz Xaver Gruber am 30. Dezember 1854 auch die „Authentische Veranlassung zur Composition des Weihnachtsliedes“: Darin stellte er die Urheberschaft und die Herkunft von Text und Melodie von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ klar und räumte alle falschen Vermutungen, dass das Lied aus dem Zillertal stamme oder von Michael Haydn komponiert worden sei, aus der Welt. Drei der vier erhaltenen Stille Nacht! Heilige Nacht! Autorgraphen von Gruber sind in Hallein zu sehen. Franz Xaver Gruber starb 1863 in Hallein als angesehener und relativ wohlhabender Mann an Altersschwäche.

Auf den Spuren von „Stille Nacht! Heilige Nacht!“ in Hallein:

  • Am 25. November 2017 wurde der neu gestaltete Franz-Xaver-Gruber-Platz vor dem denkmalgeschützten ehemaligen Wohnhaus des Komponisten feierlich eingeweiht.
  • Gegenüber der Halleiner Stadtpfarrkirche befindet sich das hervorragende Stille-Nacht-Museum, das am 29. September 2018 neu eröffnet wurde. Es zeigt die komplette Dokumentation des Weihnachtsliedes, Joseph Mohrs Gitarre und Einrichtungsgegenstände von Grubers einstiger Wohnung, ebenso wie Autographen und die „Authentische Veranlassung“. Franz Xaver Gruber hat selbst 28 Jahre in dem Mesnerhaus gelebt.
  • Jedes Jahr im Advent schlüpft ein Schauspieler in die Rolle von Franz Xaver Gruber und nimmt Besucher unter dem Motto „Gruber persönlich“ mit auf einen unterhaltsamen Rundgang durch die Stadt.
  • Direkt vor dem Museum befindet sich Grubers letzte Ruhestätte: Hierhin lädt jedes Jahr am 24. Dezember um 17.00 Uhr die Halleiner Liedertafel zum „Singen am Grubergrab“. Gäste aus aller Welt folgen der Einladung.Für die außerordentlich hohe Qualität in Gestaltung, Präsentation und Vermittlung von Inhalten sowie die Bedachtsamkeit auf Bedürfnisse der Besucherinnen und Besucher erhielt das Stille Nacht Museum Hallein den Salzburger Museumsschlüssel 2019.
  • Am 25. November 2018 ist die neue Gruber-Orgel in der Stadtpfarrkirche das erste Mal erklungen.

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