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Stadtimkerin Karoline im Portrait

Stadtimkerin Karoline

"Der Organismus Biene hat mich schon immer fasziniert."

Dr. Karoline Greimel stammt ursprünglich aus der Steiermark und war 40 Jahre lang in den Salzburger Landeskliniken als klinische Psychologin tätig. Seit einem Jahr ist sie eine sehr glückliche Pensionistin – und kann sich nun voll und ganz ihrem Hobby widmen: der Imkerei. Wir haben uns bei ihren Bienenstöcken neben dem Museum der Moderne am Mönchsberg mit ihr unterhalten. Ihre Leidenschaft und Begeisterung für die kleinen Nutztiere sind bereits ab der ersten Sekunde offensichtlich.

Wie alles begann …

Wie ist Karoline auf die Bienen gekommen? Das ist eine lange und spannende Geschichte, die uns nach Amerika führt: „Ich habe vor knapp 20 Jahren damit begonnen. Davor war ich längere Zeit auf einem Forschungsaufenthalt in Amerika, zuerst in New York und dann in Washington DC, und da waren Hochhausbienen populär. So bin ich eigentlich auf die Idee gekommen, dass Bienen auch für mich die idealen Haustiere wären. Also habe ich auf meiner Dachterrasse in der Franz-Josef-Straße einen Bienenstock aufgestellt. So ist dann die Liebe zu den Bienen entstanden.“

Was folgte, war ein dreijähriges Studium der Bienenwirtschaft an einer landwirtschaftlichen Fachschule. Neben dem Organismus Biene, der sie schon immer fasziniert hatte, beschäftigte sie sich auch mit den Produkten der Bienen. Darunter: Honig, für dessen Geschmack sie sich bis heute nicht unbedingt erwärmen kann, wie sie uns lächelnd verrät.

 

Was Karoline an der Arbeit mit Bienen beeindruckt

Es ist vor allem das System des Zusammenlebens der Bienen, das die Hobbyimkerin von Anfang an in seinen Bann gezogen hat: „Da wohnen in einem Bienenstock an die 50.000 bis 60.000 Individuen. Jede Biene hat immer eine konkrete Aufgabe, und die einzelne Biene erfüllt in ihren Lebensstadien verschiedene Aufgaben. Dass das funktioniert, ist wirklich ein Naturwunder.“

Arbeiterinnen werden übrigens im Sommer nur an die sechs Wochen alt. Dabei sind die Bienen, die man sieht, bereits die Seniorinnen in ihrer letzten Lebenswoche. Im Laufe des Lebens einer Biene kommt es zu vielfachem Jobwechsel – sie ist Putz- und Ammenbiene, Bau- und Heizerbiene, dann Wächter- und schließlich Sammlerbiene. Die Königin kann drei bis vier Jahre alt werden.

Das Besondere am Stadtimkern

Direkt neben dem Museum der Moderne, im Mirabellgarten und am Fuße der Festung: Karoline betreut Bienenstöcke an den schönsten Plätzen der Salzburger Altstadt. In ihrem eigenen Garten in Maxglan gibt es neben Bienenstöcken und einer Bienenwiese auch Hühner. Unsere Frage nach dem Besonderen am Imkern in der Stadt Salzburg kann Karoline konkret beantworten:

An den öffentlichen Plätzen in Salzburg kommt immer noch eine zweite Dimension dazu. Ich habe oft neugierige Zuschauer, denen ich Wissenswertes über die Imkerei vermitteln kann. Die Menschen zeigen Interesse und wollen mehr erfahren – über die Bienen und die Natur. Das ist das Schöne am Stadtimkern: Man hat Zaungäste und die Möglichkeit, Naturbewusstsein zu schaffen.

Ebenfalls interessant: In der Stadt gibt es keine Monokulturen. Durch die Blütenvielfalt in Salzburg entsteht ein sehr würziger, geschmackvoller Honig. Basierend auf dem Artenreichtum der Pflanzen, die von den Bienen angeflogen wurden. Passend zu den Orten, an denen die Bienenstöcke stehen, produziert Karoline verschiedene bio-zertifizierte Honigsorten: den Salzburger Hochzeitshonig (Schloss Mirabell), den Museumshonig (Museum der Moderne) und den Stadthonig … schließlich kann es durchaus vorkommen, dass eine Museumsbiene auch einmal in die Innenstadt fliegt.

Wünsche für den Sommer im SalzburgerLand

Die Corona-Pandemie war für die Stadtimkerin kein Hindernis, sondern sogar eine sehr schöne Zeit. Sie konnte sich noch mehr auf ihre Bienen konzentrieren und sich ungestört ihrer Leidenschaft widmen. Zudem gab es Ausnahmegenehmigungen für Imker, sodass sie auch ihre Wandervölker in den Steirischen Weinbergen besuchen konnte.

Ihr großer Traum ist es, dass Menschen sorgsamer mit der Natur umgehen. Man muss sich seiner natürlichen Umgebung bewusst werden und diese achten, so Karolines Credo. Das menschliche Leben ist schließlich ohne die Pflanzen und eben auch die Tiere nicht denkbar.

Was sie sich für den Sommer im SalzburgerLand wünscht? „Das Bienenvolk hat sich prächtig entwickelt, und jetzt wünsche ich mir, dass es auch guten Honig bringt. Momentan wären genug Bienen da, und vorausgesetzt das Wetter passt, hoffe ich, dass ich heuer wieder eine reiche Ernte haben werde. Das wäre schön.“

Das SalzburgerLand – eine Region „zum Altwerden“

Karoline hat in ihrer beruflichen Karriere einiges erlebt und war viel unterwegs. Trotzdem hat es einen Grund, dass sie bereits seit Jahrzehnten im SalzburgerLand lebt – und auch hier bleiben wird:

Das überaus Lebenswerte ist für mich hier, dass Salzburg doch eher kleinstrukturiert ist, keine Riesenstadt. Ich habe ja in Washington DC gelebt und in New York. Diese Städte sind zu groß, das Leben dort ist hektisch. Und in Salzburg gefällt mir die Vielschichtigkeit. Es ist eine bezaubernde Stadt mit einem sehr schönen Umland. Wir haben viele Parks … man kann hier enorm viel machen. Das SalzburgerLand ist für mich einfach eine traumhafte Region zum Altwerden.

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