Grüner Bärlauch, gelbe Dotterblumen und ein Specht, der hämmert was der Baum hergibt: Nirgendwo präsentiert sich der Frühling so üppig, wie in den Auen. Sobald der Schnee geschmolzen ist, entwickelt sich die Natur im Rekordtempo.
Schon im Februar gehört die Au den weißen Schneeglöckchen und Frühlingsknotenblumen. Dank ihrer unterirdisch in einer Zwiebel gespeicherten Reserven verwandeln sie den Auboden – sobald die Sonne warm genug ist – in ein zartes Blütenmeer. Bald leuchten auch die gelb-orangen Dotterblumen, weiße Pestwurz und lila Leberblümchen. Palmkatzerl recken ihre silbrig glänzenden Pelzchen in die Frühlingssonne. Ihre flauschigen Blüten sind bei Wild- und Honigbienen sowie Schmetterlingen als Nahrungsquelle heiß begehrt. Palmkätzchen gehören zu den Weiden. Ihre biegsamen Zweige wurden in früheren Zeiten zum Korbflechten, als Zaun oder als Besenreisig genutzt. Für die Auenökologie spielen diese genügsamen Bäume eine große Rolle: Das üppige Wachstum, die ausgeprägte Vermehrungsfähigkeit und die leichte Verbreitung machen sie zu Pionierpflanzen auf Kies- und Schotterbänken.

Auen begleiten Bäche und Flüsse
Auenlandschaften begleiten Wasser. Bei Hochwasser werden sie regelmäßig überflutet. Dadurch entstehen verschiedene Lebensräume: Trockene Sand- und Kies-Inseln, feuchte Auwälder, nasse Tümpel und alte Flussarme. Hier tummeln sich Libellen, klopfen Spechte, nagen Biber und fischen Eisvögel. Bäume erreichen ihr maximales Alter, werden morsch und sterben ab, junge Bäume nehmen ihren Platz ein.

Zu den besonders idyllischen Auen im SalzburgerLand zählen unter anderen die Lammer- sowie die Saalach- und Salzachauen. Zu den Salzachauen gehören die Antheringer und Weithwörther Au. Hier wartet eine wunderschöne Naturlandschaft auf Kinder und Eltern. Bei einer Wanderung durch das naturbelassene Schutzgebiet durchqueren die Familien Moor- und Auwälder auf flachen Wanderwegen. Vorbei geht es am idyllischen Biberteich, wo sich Entenfamilien und andere Wasservögel tummeln. Wildschweine durchwühlen den Boden nach Fressbarem und Biber nagen da und dort Bäume an.
Die Salzachauen zwischen der Stadt Salzburg und Oberndorf zählen zu den ökologisch wertvollsten und artenreichsten Auwaldgebieten Österreichs mit europäischer Naturschutz-Bedeutung. Günstige Ausgangspunkte für eine Wanderung sind der Bahnhof in Anthering und das Salzachufer in Oberndorf.
Fotorechte: Manfred Fiala, Wolfgang Schruf, Robert Hofrichter, Christine Fröschl
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