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Lehrerin Dani

„Ich sehe mich als Coach und begleite meine Schüler*innen ein Stück weit auf ihrem Weg.“

Daniela Kobald ist 41 Jahre alt, hat drei Kinder und führt eine sehr glückliche Ehe. Seit 2005 unterrichtet sie Englisch und Sport am Holztechnikum Kuchl. Wir haben Dani gefragt, wie es ist, Lehrerin im SalzburgerLand zu sein – und was sie an ihrem individuellen Arbeitsalltag sowie an ihrem Leben in der Holzgemeinde Kuchl liebt.

Danis Weg zum Holztechnikum Kuchl

Dani schloss die HAK in Hallein mit der Matura ab und studierte danach an der Universität Salzburg Englisch und Sport auf Lehramt. Bereits während des Studiums verbrachte sie ein Auslandsemester in Portsmouth in England und ging außerdem für vier Monate als Au-Pair nach Australien:

Das Englisch-Studium oder eigentlich die Sprache an sich ist das Tor zur Welt für mich. Mit der Familie in Australien hatte ich damals irrsinniges Glück. Wir haben bis heute guten Kontakt, und meine Au-Pair-Mom war bei unserer Hochzeit 2015 meine Trauzeugin. Das ist schon fast eine zweite Familie.

 

Bereits am Ende ihres Studiums hat es Dani ans Holztechnikum Kuchl verschlagen: „Am Anfang meiner Studienzeit war noch völlig offen, was ich nach meinem Abschluss tun würde. Gegen Ende bekam ich dann die ersten Turnstunden am HTK. Mit mir ist damals Mädchenturnen als eigenes Unterrichtsfach entstanden. Die Mädchen hatten bis dato bei den Burschen mitgeturnt, weil es zu wenig Schüler*innen gab. Ab dem Zeitpunkt konnten wir klassenübergreifend eine Gruppe anbieten.“ So bekam Dani bereits 2005 einen Fuß in die Tür – und ist bis heute gern geblieben.

Das Besondere am HTK

Wer wie Dani ein großer Fan von Holz ist, wird an der Holzgemeinde Kuchl und insbesondere am Holztechnikum Gefallen finden. Privat lebt sie mit ihrer Familie in einem Holzhaus. Abgesehen davon ist es für sie ein Privileg, dieses Wohlgefühl, das Holz ihr gibt, auch am Arbeitsplatz zu empfinden: „Selbst wenn man es daheim gemütlich hat, verbringen wir doch so viel Zeit am Arbeitsplatz. Ich mag das Klima und die Haptik von Holz, und wenn man Holz mag, ist das HTK die ideale Umgebung.“

 

Wir fragen außerdem, inwiefern sich der Unterricht am Holztechnikum von jenem an anderen Schulen unterscheidet: „Es gibt einen Ausbildungsschwerpunkt, wobei sich alles um den Werkstoff dreht, also die Ver- und Bearbeitung von Holz. Zudem profitieren unsere Schüler*innen von einem gut ausgebauten Netzwerk in der Holzbranche. Wir haben eine Werkstättenhalle, in der alle Verarbeitungsschritte durchgenommen werden und vieles mehr. Es handelt sich um ein übergeordnetes Thema, das nicht nur das Schulgebäude, sondern auch den Unterricht bestimmt.“

Danis Tag als Englisch- und Sportlehrerin

Jeder Tag in der Schule ist ein bisschen anders, je nach Stundenplan. Dafür startet Danis Morgen immer recht ähnlich: „So ab sechs Uhr in der Früh mache ich im Halbstundentakt meine drei Kinder fertig. Momentan habe ich das Glück, dass ich erst zur zweiten Unterrichtsstunde anfangen muss. Meist beginnt also um 8:40 Uhr der Unterricht. Zwischendurch habe ich Freistunden, über die ich sehr froh bin, und die ich für die Vor- und Nachbereitung der Unterrichtseinheiten nutze. Montag und Mittwoch ist Turnen, da geht’s bis sieben am Abend. Ansonsten ist es ganz unterschiedlich.“

Warum hat sie sich ausgerechnet für die Fächer Sport und Englisch entschieden? „Das ist eine Super-Kombi. Man hat nicht nur Theorie, ein Korrekturfach, sondern hat immer auch den sportlichen Ausgleich.“ Englisch war für sie stets die „Eintrittskarte“ zum Reisen: „Mein Mann und ich sind bereits als Teenager zusammengekommen und immer viel gereist. Wir wollten die Welt entdecken. Das geht jetzt mit drei Kindern und Job nicht mehr so leicht. Daher versuchen wir, die Welt zu uns ins Haus zu holen. So nehmen wir zum Beispiel regelmäßig Englisch sprechende Au-Pair-Mädchen auf. Nach dem Motto: Wenn wir nicht raus in die Welt können, kommt die eben zu uns.“

 

Die Schüler*innen als größte Kritiker*innen

Was zeichnet das Miteinander am Holztechnikum Kuchl aus? „Unsere Schüler*innen sind sehr höflich, sehr nett, sehr anständig. Es herrscht ein respektvolles Klima. Mir ist es wichtig, dass man sich auch im Unterricht respektvoll und auf Augenhöhe begegnet. Gleichzeitig darf es aber auch lustig sein.“ Das hat Danis Ansicht nach aber auch ein sehr kritisches Publikum zur Folge:

Die Schüler*innen gehen nicht wie bei einem Kabarett zu einer Vorstellung und entweder war es gut oder nicht gut. Sie beobachten einen ganz genau. Sich selbst zu motivieren ist meist nicht das Problem. Aber diese Motivation auch rüberzubringen, ist immer wieder eine Herausforderung.

Zudem gibt sie zu, auch sehr kritisch mit sich selbst zu sein: „Als Lehrer*in ist man nie fertig. Der Stoff bleibt vielleicht gleich, aber die Methodik kann ich immer frei und eigenständig ändern. Manchmal denke ich, die Stunde ist mir richtig gut gelungen und dennoch stehen die Schüler*innen nach dem Unterricht kommentarlos auf und verlassen den Raum. Ein Lob höre ich eher selten, doch dann tut das natürlich schon gut und ist etwas Besonderes.“

Schönes und Schwieriges am Lehrer*innen-Dasein

„Das Schöne ist, dass man junge Menschen über Jahre hinweg begleiten darf. Man sieht sie wachsen – körperlich und geistig. Sie kommen als Kinder und reifen bei uns bis zum anständigen Erwachsenen heran. Man erlebt diesen Prozess und leistet seinen Beitrag – bis zum Abschluss von der Fachschule, das ist nach vier Jahren oder bis zur Matura, das sind fünf Jahre.“ Dabei sind es für Dani insbesondere die schulexternen Erlebnisse wie der Skikurs in Obertauern oder die Sportwoche in Kroatien, die verbinden und in Erinnerung bleiben.

 

Was ihr an ihrem Beruf eher weniger gefällt: Korrigieren und Notengeben. Das Arbeiten nach einem bestimmten Prüfungsschema, um die individuelle Leistung der Schüler*innen in Noten auszudrücken, ist das Schwierigste für sie: „Ich sehe mich selbst mehr als Coach meiner Schüler*innen. Wir haben ein gemeinsames Ziel, das ist der Abschluss oder die Matura – und das wollen wir am Ende des Semesters gemeinsam erreichen.“

Ein Blick in die berufliche Zukunft

Berufliche Veränderung? Kommt für Daniela nicht in Frage. Sie ist genau da, wo sie hingehört: „Wenn die Situation so bleibt, wie sie ist, wäre ich durchaus glücklich. Ich würde gern hier an der Schule bleiben und unterrichten. Als Lehrerin hat man jetzt nicht unbedingt das große Karriereziel.“ Sie ist der Meinung: „Wenn man unterrichtet, dann hat man es eh schon geschafft. Ich mach das, was ich immer machen wollte, und das ist gut. Das reicht. Es muss nicht immer noch mehr kommen.“

Kuchl – Danis ideale Heimat im SalzburgerLand

Dani kommt aus St. Koloman, ihr Mann aus Golling an der Salzach. Mit ihrem Haus in Kuchl haben sie sich etwa in der Mitte zwischen den beiden Orten ihren Lebens(t)raum verwirklicht. Schon seit dem Kindergartenalter war Dani mit der Gegend sehr verbunden, und für sie ist die Gemeinde der ideale Wohnort: „Kuchl ist klein genug, dass man sich gegenseitig gut kennt und begrüßt wird, wenn man im Markt einkauft. Und es ist groß genug, dass man keinen sozialen oder gesellschaftlichen Druck hat und ein sehr individuelles Leben führen kann.“ Ob Infrastruktur, Vereinswesen, das große Angebot für Kinder und Jugendliche oder die ideale Lage: Im Gespräch merkt man, wie wohl sich Dani in der Holzgemeinde Kuchl fühlt – sowohl beruflich wie auch privat. Abschließend verrät sie uns:

Ich mag die Sonnenaufgänge, bei denen der Göll so rot ist. Das erinnert mich an Australien, an den Uluru. Genauso mag ich die Sonnenuntergänge Richtung Salzburg. Zudem ist es natürlich ideal, dass mein Arbeitsplatz nur fünf Minuten mit dem Rad von daheim entfernt ist. Das ist dann noch ein zusätzliches Zuckerl.

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