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Trachtenspezialist Toni

„Ich möchte Menschen für das Schöne begeistern.“

Anton „Toni“ Golser hat schon als Kind zwei Träume gehabt: „irgendetwas mit Gwand zu tun haben“ und „irgendwie auf der Bühne stehen“. In seiner Tätigkeit beim Salzburger Traditionsunternehmen Gössl ist ihm beides ermöglicht worden. Alles begann vor 18 Jahren mit seiner Bewerbung als ungelernter Verkäufer. Lange Zeit hat er das Trachtengeschäft im Gwandhaus geführt. Seit sieben Jahren wirkt er auch im Design mit und ist seitdem die kompetente Stimme zwischen Design und Verkauf. Uns hat er erzählt, worauf er beruflich und privat Wert legt.

Menschen in den Bann ziehen – auf vielfältige Weise

Eine ansprechende Präsentation ist Toni nicht nur im Laden, sondern auch auf der Bühne wichtig: „Ich habe lange Zeit im Amateurbereich Theater gespielt und mir dann einen Traum erfüllt: Ich darf beim Salzburger Adventsingen mitwirken und singe auf einer recht breiten Bühne, nämlich im Salzburger Festspielhaus. Das ist etwas, das mir sehr viel Freude bereitet. Und ich finde, die Komponenten Verkauf und Schauspiel lassen sich wunderbar vereinen. Denn durch meine Erfahrungen als Bühnenmensch ist auch die Sicherheit im Verkauf gewachsen.“

 

Doch das ist noch nicht alles: Mit 30 Jahren entschloss sich Toni, eine weitere Ausbildung zu absolvieren: „Mich hat immer schon der Mensch selbst interessiert. Wie er eigentlich so tickt, welche Prozesse ablaufen, damit wir funktionieren. Also habe ich nebenberuflich drei Jahre lang die Ausbildung zum medizinischen Masseur gemacht.“

Was Toni in seinem Beruf antreibt und bewegt

Direkte Rückmeldungen sind Toni sehr wichtig. Er möchte ehrlich von der Kundschaft wissen, wie das Gewand ankommt. Am besten funktioniert das, wenn er sich das Feedback unmittelbar und selbst im Verkaufsgespräch abholt. Dieses Wissen in den kreativen Prozess der Designentwicklung zu übersetzen, ist eine spannende und kreative Herausforderung, die er liebt. Es gibt etwas, das ihm in diesem Zusammenhang sogar noch wichtiger ist:

Ich strebe danach, dass jeder Mensch das Schönste bekommt. Und ich trau mich zu sagen, dass jede Kundin und jeder Kunde, die oder der das Geschäft hier verlässt, wirklich perfekt beraten und in unseren Modellen sensationell gekleidet ist.

 

Einen typischen Arbeitsalltag? Den gibt es bei Toni selten. Seine Aufgaben reichen vom Visual Merchandising über die Dekoration bis hin zur perfekten Warenpräsentation, die ihm sehr am Herzen liegt. Seine Genauigkeit kommt ihm dabei zugute: „Ich bin schon fast ein Millimeter-Reiter. Ich schau, dass Knopferl auf Knopferl liegt und jede Kante wirklich ganz genau passt. Das ist nicht nur mir persönlich ein Anliegen. Alles andere würde der Wertigkeit der Modelle nicht entsprechen. Aus der Entwicklung weiß ich aus erster Hand, was in den Modellen steckt. Wahrscheinlich ist mir deshalb die Wertschätzung auch so wichtig.“

Die schönsten Momente für Toni

Von Mailand bis Paris ist Toni auf Modemessen unterwegs – immer auf der Suche nach dem Außergewöhnlichen: „Der schönste Moment als Designer ist für mich der, wenn man etwas finden möchte – zum Beispiel einen neuen Druck, einen besonderen Stoff – und plötzlich hat man genau das Erwünschte vor sich.“ Auch im Verkauf geht es darum, das gewisse Etwas zu finden: „Am schönsten ist es, wenn ich eine Kundin oder einen Kunden einkleiden darf und das begeisterte Strahlen spüre. Vielleicht im Nachhinein sogar noch eine Dankes-E-Mail bekomme. Das bereitet mir Freude, und ich finde, dass gerade solche Dinge das Leben lebenswert machen: im Gegenüber die Freude und das Positive zu erkennen.“

In der Pandemie das Positive sehen

Mensch bleiben, einander auf Augenhöhe begegnen. An sich glauben und daran, dass es gut weitergehen wird. Insbesondere Situationen wie die Corona-Pandemie zeigen auf, wie wichtig diese Werte sind, nach denen Toni tagtäglich lebt: „Natürlich hat sich durch die Pandemie sehr viel verändert. Aber ich glaube, es muss jeder Mensch für sich selbst entscheiden, was das wirklich ist. Da ich ein sehr positiv denkender Mensch bin, hat sich für mich persönlich nichts verändert. Ich bin davon überzeugt, dass wir da gut durchkommen werden – oder wir sind ja in gewisser Hinsicht schon durch. Ich schaue zuversichtlich in die Zukunft.“

 

Für die Verkäufer war die Zeit, in der das Trachtengeschäft geschlossen war, natürlich schwierig. Auf seine Aufgaben im Design hatte die Pandemie allerdings keine Auswirkungen. Es gab und gibt nach wie vor jedes halbe Jahr eine neue Kollektion, sodass er sehr mit der Entwicklung beschäftigt war und ist. Was bedeutet eigentlich Tracht für ihn?

Tracht bedeutet Lebensfreude, und die ist kurzzeitig verloren gegangen. Aber umso mehr freut es uns jetzt, zu erleben, wie Menschen mit Freude das Geschäft betreten und sich wieder etwas Schönes gönnen. Tracht ist überliefert und bodenständig. Sie hat seit Generationen ihren Wert. Ich glaub, auf solche Werte kommt es gerade ganz besonders an.

Berufliche und private Wohlfühlmomente

Auch, wenn Toni sich als jemanden beschreibt, der für neue Herausforderungen absolut zu haben ist, sagt er: „Ich bin jetzt da, wo ich mich wohlfühle. Wo es mir gut geht. Ich bin der Meinung, man kann beruflich natürlich sehr erfolgreich sein, aber man braucht schon auch seine Auszeit.“

 

Diese Auszeit gönnt er sich regelmäßig. Er geht viel in die Natur oder fährt auch mal zwei, drei Tage nach Wien: „Da ich am Land wohne, kann ich witzigerweise in der Großstadt sehr gut abschalten. Ich schau mir den Trubel an, genieße ihn, genieße es aber noch mehr, nicht mittendrin sein zu müssen.“

Dankbar, im SalzburgerLand zu leben

Toni sieht die Tatsache, dass er im SalzburgerLand leben darf, als Geschenk. Er wohnt am Land, eine Viertelstunde von Salzburg entfernt, mit direktem Blick auf seinen Hausberg, den Untersberg. Dort geht er gerne hinauf. Um abzuschalten, aber auch, um sich neue Ideen für die Kollektion zu holen. Abschließend fasst er zusammen:

Es ist ein Geschenk, hier leben zu dürfen. Erleben zu dürfen, wie schön es in Salzburg ist. Es ist ein Traum-Bundesland. Ich genieße es zwar, wenn ich mal wo anders hinfahre, aber ich komm noch lieber wieder zurück nach Hause.

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