Der Thoralm London Dry Gin ist ein Ausgängeschild des Salzkammergutes. Gebrannt wird er nach reinstem Verfahren aus Almquellwasser und Zutaten die auch in Österreichs größtem Almgebiet – der Postalm – gedeihen. Wacholder und sieben Almkräuter verleihen ihm seinen unverwechselbaren, sanften und öligen Geschmack.
Mark Pohl verbringt mit seiner Familie schon lange seine Urlaube im Salzkammergut. Als er das leerstehende, renovierungsbedürftige Gasthaus Thoralm im Postalmgebiet entdeckt, zögert der Berliner Architekt nicht lange und kauft es gemeinsam mit seinem Geschäftspartner und Freund Robert Prym samt fünf Hektar Almgrund. Hinzu kommen Shaun Robinson und Pohls Schwager Arne Kappenberg als Gesellschafter der Thoralm Manufaktur GmbH. Ursprünglich ist geplant, das marode Gasthaus herzurichten und wieder zugänglich zu machen. Doch in Chemiker, Agrarwissenschaftler und Master Distiller Arne Kappenberg flammt eine weitere Idee auf, die aus der urigen Gasthaus-Idee ein Leidenschaftsprojekt macht: Einen Gin aus Kräutern zu destillieren, die auch auf dem Gelände der Alm wachsen. Gut zwei Jahre feilt er an der Rezeptur, denn es stellt sich heraus: „Ohne die klassischen Botanicals wie Zitrusfrüchte oder Kardamom ist es gar nicht so einfach, ein wohlschmeckendes Destillat zu erschaffen“, sagt der Master Destiller.

London Dry Gin aus Wacholder, Kräutern und Almquellwasser
Nach vielen Versuchen entscheiden sich der Destiller und sein Team für Wacholder und die heimischen Kräuter Blutwurz, Spitzwegerich, Schafgarbe, Brennnessel, Zitronenmelisse und Rotklee. Diese werden nun zusammen mit dem Neutralalkohol (Korn aus Bioweizen) destilliert, was den charakteristischen Geschmack des Thoralm Gins prägt. „Anfangs haben wir die Zutaten im Almgebiet selber gesammelt. Das ist aber durch die erfreuliche riesige Nachfrage nicht mehr möglich. Dennoch verwenden wir ausschließlich regionale Zutaten. In unserem Gin ist nichts drin, was nicht auch auf unserer Alm wächst“, betont Kappenberg. Zwei Jahre lang suchte das Team nach der richtigen Mischung und dem besten Brennvorgang. Das Ergebnis kann sich sehen und noch besser: trinken lassen.

Der Thoralm Gin gilt inzwischen als wichtiges Aushängeschild Salzburgs, insbesondere für das Salzkammergut. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit dem „Gin of the Year 2023 Award“ sowie mit einer Goldmedaille bei der International Wine & Spirit Competition 2024. Die Jury lobt die dominante Wacholdernote, die floralen Nuancen samt einer feinen Süße. Das Zusammenspiel der sieben heimischen Kräuter wird als perfekt abgestimmt beschrieben, ohne künstliche Zusätze, was die Reinheit unterstreicht. Die handwerkliche Herstellung in kleinen Chargen wird von den Kritikern ebenfalls gelobt.

Gin wird im ehemaligen Kuhstall gebrannt
Der ehemalige 150 Quadratmeter große Kuhstall wurde mit traditioneller, regionaler Handwerkskunst behutsam renoviert. Nun dient er als Showroom samt Verkaufsladen. Auch die Destillation des Thoralm London Dry Gins (44%) erfolgt in diesem Bereich. Kappenberg und sein Team brennen mittels eigens entworfener 125-Liter-Pot-Still-Brennblase, weil diese eine traditionelle und schonende Herstellung ermöglicht. Außerdem stellen sie Zirbenlikör und den Nadelbitter auf der Thoralm her. Die Fichtennadeln kommen von der Postalm – Österreichs größtem zusammenhängendem Almgebiet – und die Zutaten für den Zirbenlikör aus Tirol. Zum Süßen verwendet Kappenberg Honig.
Destillieren, abfüllen, etikettieren

Abgefüllt werden die Spirituosen in 500 ml Steingutflaschen. Der Verschluss ist ein Holzgriffkorken. Verpackt werden sie – eingebettet in aromatischem Heu – in Holzkisten. „Alles passiert in der Thoralm und ist Handarbeit”, sagt Shaun Robinson.
Pur oder Cocktail?
Geöffnet ist die Thoralm nur für geschlossene Veranstaltungen, für Firmentagungen und besondere Anlässe. Auch Möglichkeiten zum Übernachten sind mit sechs Gästezimmer vorhanden. Der Thoralm London Dry Gin wird außerdem in exklusiven Lokalen wie dem Goldenen Hirsch und der Steinterrasse in Salzburg, im Rosewood Schloss Fuschl, im Kirchenwirt in Strobl und im Landhaus zu Appesbach (St. Wolfgang) und in der angrenzenden Erlbachalm serviert. Außerdem wird er in größeren Städten wie Berlin, Hamburg und München geschätzt, ob pur oder in Cocktails. Am liebsten trinkt Mark Pohl das Destillat als Thoralm Sour, dem Signature Drink von der Postalm. „Zum Gin frisch gepresster Zitronensaft, etwas Zuckersirup, ein Eiweiß und ein paar Eiswürfel. Cheers!“
