„Wie man darauf kommt, seinen eigenen Gin zu machen? Bei mir war es so, dass mir ein Gin-Kenner gesagt hat, dass ich das nicht kann. Na gut, dachte ich mir: Challenge accepted!“
„In der Nase eine Vielzahl an Kräutern wie Anis, Wermut und Olivenkraut, am Gaumen eine rosige Röstnote und zum Abgang harzig und trocken. Alles in allem eine gelungene Neuinterpretation des London Dry Gins“. So beschreibt der Falstaff den 5020 Gin aus Salzburg und adelt Stephan Koudelka und seinen edlen Brand mit 90 Punkten bei der Gin Trophy 2018. Dabei war es alles andere als Liebe auf den ersten Blick, die den Autodidakten zu einem der besten Gin-Erzeuger des SalzburgerLandes werden ließ.
Das kann ich auch!
„Meine Erfahrungen mit Gin waren lange Zeit nicht sonderlich gut! Meist schlechte Qualität, die Leute wurden oft aggressiv und Kopfweh gab‘s immer gratis mit dazu.“
Das änderte sich erst durch den Besuch eines Gin-Lokals in München, bei dem Koudelka erstmals mit hochwertigem Gin in Berührung kam. Das Interesse war geweckt und der Entschluss gefasst, eigenen Gin in der hauseigenen kleinen Brennerei am Reinberg zu machen. Wacholder und noch ein paar andere Botanicals wurden besorgt und los ging’s. Und wäre diese Geschichte ein Märchen, so würde sie an dieser Stelle mit den Worten „und wenn er nicht gestorben ist, so brennt er dort noch heute“ enden. Doch ganz so einfach war es in Wirklichkeit nicht.

„Als der vermeintliche Gin fertig war, folgte erstmal die Ernüchterung. Ein Kenner war zum Verkosten da und sagte zu mir: ‚Stephan, was du da machst, des is ja ganz nett, oba mit Gin hot des nix zum tuan. Des konnst du ned.‘ Doch geht nicht, gibt’s nicht, und schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.„
Ende gut, alles gut
Was dann folgte waren drei Jahre intensives Studium der Gin-Erzeugung, unzählige Tastings, Brennerei-Besichtigungen und mindestens ebenso viele Brenn-Versuche im alten Bauernhaus aus 1671. Im Herbst 2017 waren die Lehrjahre dann endlich abgeschlossen und der 5020 kam so, wie wir ihn heute kennen, auf den Markt.
23 sorgfältig ausgewählte, bio-zertifizierte Botanicals werden in einer kleinen Kupferblase drei Mal im Monat schonend und streng nach Dry Gin Richtlinien (keine Zugabe von zusätzlichen Aromen und Zucker) destilliert. Durch langsame Steigerung der Temperatur, laufende Kontrolle und 5- bis 6-wöchige Lagerung im Glasballon und anschließender Gradierung auf Trinkstärke auf 43 % vollendet der 5020 Gin seinen Geschmack und erlangt ein Aroma, das Gin-Kenner mittlerweile weit über die Grenzen des Landes hinaus überzeugt. Challenge completed!
„Ich habe versucht, einen Gin zu kreieren, der ein ausgewogenes und mildes Aroma hat und bei dem keine Aromen dominant im Vordergrund stehen. Damit man ihn auch mal pur genießen kann, falls mal gerade kein Tonic-Water zur Verfügung steht.„

Zukunftsmusik
Auch wenn er mittlerweile Auszeichnungen wie die ‚Silber Medaille bei den World Spirit Awards 2019‘ oder die bereits erwähnten 90 von 100 Falstaff-Punkten für seine Kreation bekommen hat und in der qualitativen Oberliga angekommen ist, macht Stephan Koudelka immer noch jeden Arbeitsschritt selber und von Hand. Wobei die Brennerei im Hof mittlerweile zu klein ist und ein Umzug im Raum steht.
„Zurzeit mache ich alles von zu Hause aus und langsam aber sicher wird es eng. Ich bekomme immer wieder Anfragen für Besichtigungen, Führungen und Gin Tastings, muss aber immer ablehnen. Nach der Verlegung soll das dann kein Problem mehr sein.„
Der 5020 ist ausschließlich in ausgewählten Gastronomie-Betrieben und gut sortierten Feinkostläden erhältlich. Und natürlich auch direkt ab Hof. Doch auch hier hat Koudelka einiges vor. „In Zukunft möchte ich auch über die Salzburger Landesgrenzen hinaus mit meinem Gin bekannt werden und in jedem Bundesland und auch im Ausland Feinkostläden und Gastronomie-Betriebe beliefern.“

Ambitionierte Ziele, zu denen wir viel Glück wünschen
Weitere Informationen zum 5020 Gin finden Sie auf der Website des Unternehmens.