Am Fuße des Tennengebirges liegt am Südhang auf 1.531 m die Dr. Heinrich-Hackel-Hütte. Nicht nur das Panorama ist von dort aus beeindruckend – bei gutem Wetter sieht man bis zum Großglockner –, sondern fast schon traditionell steht die Alpenvereinsschutzhütte für gutes Essen, Gemütlichkeit und Herzlichkeit der jeweiligen Hüttenwirte. Die beiden neuen Pächter Benedikt Vilanek und Anton Bauer setzen dazu auf Regionalität mit viel fleischfreier Küche.
Bei meinem Besuch stehen sowohl Benedikt Vilanek als auch Anton Bauer in der Küche und bereiten das Mittagessen vor. Benedikt ist gebürtiger Halleiner (Rif), er absolvierte die Hotelfachschule und ist ausgebildeter Koch. Anton stammt ursprünglich aus Frankfurt, lebt aber seit vielen Jahren in Salzburg. Er lernte das Zimmererhandwerk und absolvierte später das Holztechnikum in Kuchl. Die beiden Wirte verbindet neben ihrer Freundschaft auch ihre Liebe zu Natur und Sport. „Seit Jahren ist es unser Traum, einmal eine Hütte selbst zu bewirtschaften“, erzählt Benedikt.
Knödelküche und viel frische Produkte
Ein gutes Hüttenessen muss schmackhaft und frisch sein, sind sie sich einig. Heute gibt es etwa herrliche Bärlauchknödel mit saisonalem Salat und frisch gebackenen Kuchen. „Wir wollen zusätzlich mit regionaler Herkunft und bester Qualität überzeugen“, so Anton. Industrieprodukte wie auch Geschmacksverstärker oder Konservierungsmittel lehnen sie ab. Stattdessen soll ihre Küche emissionsarm und „so wenig Müll wie nur möglich produzieren.“ Auf Limonaden aus Dosen oder Konserven verzichten sie, genauso wie auf Produkte von Großkonzernen. Dafür schätzen ihre Gäste selbstgemachte Säfte, wie die Latschenlimo.
Statt Schweinsbraten stehen frische, fleischarme Gerichte und die unterschiedlichsten Knödelspeisen, Suppen und Brettljause auf der kleinen Speisekarte. „Genauso wie immer ein veganes Gericht. Wir verarbeiten, was gerade saisonal anfällt und verwenden Fleisch und Biogemüse aus der Region. Unsere Eier stammen genauso wie der Käse oder das Bauernbrot aus dem Bezirk.“ Auf Verpackungsmaterial wollen sie so gut es geht verzichten.
Überwältigendes Bergpanorama
Von Mai bis zum 31. Oktober sind die beiden Wirte durchgehend auf der Hütte, während der Wintersaison zumeist nur an den Wochenenden. Unterstützt werden sie tageweise von ihren Freundinnen bzw. auch von zwei Mitarbeitern während der Hauptsaison. „Wer sein Essen bei uns etwa mit Zwiebelschneiden verdienen will, ist herzlich willkommen“, lacht Anton.
Überwältigend ist für Übernachtungsgäste auf der Hackel-Hütte nicht nur das Bergpanorama, sondern auch die wunderschönen Sonnenauf- und untergänge auf der Terrasse der Hütte. Ab 8.30 Uhr bietet man ein Frühstück, Essen gibt es bis 18 Uhr. Mit dem Alpenverein werden gemeinsam auch Ausbildungskurse bei der Hütte veranstaltet. Die Dr. Heinrich-Hackel-Hütte ist gut und schnell von der Wengerau, Zaglau aber auch von der Bischlinghöhe oder von Lungötz erreichbar.
Bilder: Maria Riedler, Hackel-Hütte/Jools Turrell