Eine typische Almsommer-Spezialität aus dem Salzburger Saalachtal eignet sich perfekt als süßer Gipfelsnack: die Senninhupfa. Seminarbäuerin Edith Handl-Herzog aus Saalfelden verrät uns ihr Rezept für diese wenig bekannte Nachspeise.
„Nur zu besonderen Anlässen, wie etwa dem Almabtrieb, wurden früher die Senninhupfa (oder Sennenhupfa) von den Sennerinnen aufgetischt. Gemacht aus einfachen Zutaten, die auf der Alm vorhanden waren. Sie sind nicht aufwändig, in ihrer Einfachheit aber unglaublich gut“, weiß Bio-Bäuerin Edith Herzog-Handl zu erzählen. Wir stehen in ihrer Bauernküche am Poltenhof in Pfaffenhofen bei Saalfelden. Die Zutaten, die in der Küche von Edith vorbereitet wurden, sind tatsächlich sehr überschaubar – Mehl, Eier, Zucker, Vanillezucker, Rum, Schlagobers, Backpulver und Öl zum Herausbacken.

Gemeinsam mit ihrem Mann Hans und den beiden Söhnen bewirtschaftet sie den Biobauernhof mit Mutterkuhhaltung. Hinter dem Hof gackern fröhlich die Sussex-Hühner und der junge Kater Toni schleicht neugierig ums Eck. „Ich wollte eigentlich nie Bäuerin werden“, verrät die 52-Jährige lachend, während sie Mehl und Backpulver versiebt. Zehn Jahre lang hat sie als Kindergärtnerin in ihrem Heimatort Maria Alm gearbeitet, bis sie ihren Mann Hans – den Bauernsohn vom Poltenhof – kennenlernte. Heute ist sie Bäuerin mit Leidenschaft und die vielfältigen Arbeiten am Hof erfüllen sie mit großer Freude. „Ich musste in das Bäuerin-sein hineinwachsen, aber heute könnte ich mir kein schöneres Leben für mich und meine Familie vorstellen!“

Bäuerin und Food-Bloggerin
Als zertifizierte Seminarbäuerin ist Edith seit 2018 Botschafterin der landwirtschaftlichen Produkte. „Wir sind ausgebildete, aktive Bäuerinnen, die unser Wissen um die regionalen Lebensmittel und die Landwirtschaft in Kursen und Workshops an interessierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene weitergeben. Während Corona wurden jedoch alle Seminare abgesagt und ich begann, meine Rezepte rund um die Backwaren aus heimischen Produkten als völliger Social-Media-Neuling auf Facebook und Instagram zu teilen. Das Feedback war so enorm, dass ich in kürzester Zeit unter ,kochen und backen mit edith‘ zur Food-Bloggerin wurde und mittlerweile sogar zwei kleine Kochbücher herausgegeben habe.“
Das Rezept der „Senninhupfa“ entdeckte Edith selbst erst kürzlich durch eine Seminarbäuerin aus dem Salzburger Saalachtal. Sie erzählt: „Bei der Alpinen Ski WM im Februar in Saalbach Hinterglemm wurden wir eingeladen, eine Medienjause im Pressezentrum für die vielen Journalisten aus der ganzen Welt zu zaubern. Unter anderem haben wir Seminarbäuerinnen auch diese Senninhupfa gebacken und die Pressevertreter waren begeistert. Dadurch, dass die Biskuitbällchen so klein und handlich sind, lassen sie sich ideal im Vorbeigehen snacken. So eignen sie sich perfekt für Partys, Buffets oder eben auch als Gipfeljause.“
Die Zubereitung
Als Bio-Bäuerin legt Edith Wert auf gute Produkte, sie erklärt: „Auch wenn die Zutaten einfach sind, sollten sie beste Qualität haben.“ Beste Qualität braucht auch die Armmuskulatur, wenn man die Eier mit dem Zucker per Hand schaumig rührt. Wir überlassen diese Fleißaufgabe der Rührmaschine, die sich sechs Minuten rührend um den werdenden Teig kümmert. Danach wird Schlagobers und Rum beigemengt und das versiebte Mehl mit dem Backpulver mit einer Teigkarte gut in die Masse gemischt. „Der Teig darf nun ein wenig rasten. In der Zeit kann man schon das Rapsöl etwa handbreit in einen mittleren Topf füllen und auf 160 °C erhitzen.“ Während das Thermometer im Öl langsam die steigende Temperatur anzeigt, beginnt Edith mit flinken Bewegungen mit einem Teelöffel Nocken aus dem Teig zu formen und auf einer bemehlten Oberfläche zu kleinen Kugeln zu drehen. Das Öl hat seine ideale Temperatur erreicht und vorsichtig lässt Edith die Teigbälle ins heiße Fett tauchen. „Die Kugeln sollen nicht zu groß sein, damit sie innen gut durchgebacken und flaumig sind, während die äußere Hülle noch goldbraun und knusprig ist. Im heißen Fett gehen sie noch etwas auf und werden kugelrund.“ Mit einer Schaumkelle holt sie das fertige Gebäck aus dem Öl und lässt es auf Küchenkrepp abtropfen. „Wer mag, bestreut die Senninhupfa nun noch mit Zucker und Zimt – doch eigentlich sind sie so, wie sie aus dem Topf kommen, schon unglaublich gut.“

Zutaten:
- 3 Bio-Eier
- 130 g Zucker
- 1 TL Vanillezucker
- 2 EL Rum
- 125 ml Schlagobers
- 200 g Weizen- oder Dinkelmehl, glatt
- 200 g Weizenmehl, Type 480
- 1 EL Backpulver
- Rapsöl, zum Herausbacken
- Staubzucker & Zimt zum Bestreuen
Mitmachen und gewinnen
Für die Leser des SalzburgerLand Magazin gibt es ihre beiden Kochbücher „Süß durch die Jahreszeiten“ und „Mit Genuss durch die Jahreszeiten“ zu gewinnen. Schicke uns dafür einfach eine e-Mail an info@salzburgerland.com, Betreff „Gewinnspiel Kochbücher Seminarbäuerin“. Das Los entscheidet! Teilnahmeschluss ist der 31. Mai 2025. Viel Glück!
(Hier findet ihr Details zu unseren Datenschutzbestimmungen.)
Mehr interessante Rezepte und die Workshops der Seminarbäuerin und Foodbloggerin Edith Handl-Herzog findet man unter kochenundbackenmitedith.at oder auf ihren Facebook und Instagram-Seiten.