Das Museum Burg Golling bietet interessante Sonder- und Dauerausstellungen. Im mehrfach ausgezeichneten Museum kann vieles entdeckt, bestaunt und kennengelernt werden.
Besonders stolz ist Sebastian Krutter, Leiter des Museums Burg Golling auf Felsritzzeichnung aus dem hintersten Bluntautal. Erich Urbanek, seines Zeichens Gründer des Museums Burg Golling und langjähriger Kustos, hat diesen „Jagdfries“ vor 50 Jahren entdeckt. „Es zeigt eine Steinbock- oder Hirschjagd. Die Zeichnung könnte dem Wunsch nach Jagdglück entsprungen sein“, sagt Urbanek. Die Felsritzzeichnung zählt übrigens zu den bedeutendsten Felsbildern Österreichs.

Golling war übrigens ein Hotspot für Felsmalereien. Jäger und Hirten haben vor allem im 13. Jahrhundert Szenen aus ihrem Alltag im oberen Gelände der Berge in das Kalkgestein eingeritzt.
Skurrile und besondere Museumsschätze
Die Ausstellung „Museumsschätze“ zeigt die Highlights der Schatzkammer. „Wir haben 15.000 Einzelobjekte und wollen sie zeigen. Je älter die Zeit, desto mehr interessiert sie mich“, sagt Museumsleiter Sebastian Krutter. In einer Vitrine zeigt er den klitzekleinen Kindberg Meteorit: „Er ist mit 4,5 Milliarden Jahren unser ältestes Stück“, sagt er. Das winzige Fragment des Meteoriten wurde 2020 im Mürztal entdeckt. Der Finder hat es dem Museum geschenkt.
Ein sensationeller Fund ist auch das sehr gut erhaltene Werkzeug eines keltischen Schmids – mit Zangen, Hammer und einem über 10 Kilogramm schweren Amboss. Der Gründer des Museums Erich Urbanek hat es in den 1980er Jahren bei archäologische Grabungen am Nikolausberg in Golling gefunden. Gemeinsam mit seinem Team legte er überdies eine prähistorische Siedlung aus der Stein-, Bronze- und Eisenzeit frei.
Skurriles gibt es in der Ausstellung ebenso zu sehen, wie die Mumie einer Katze und einer Maus: „Sie ist ein Katzenopfer und wurde im Hotel Goldene Traube eingemauert“, sagt Krutter. Dieses so genannte Bauopfer diente der Zauberabwehr im Mittelalter. Nebenbei liegt eine in der Burgkapelle gefundene, mumifizierte Maus. Tom und Jerry sozusagen.
Eiszeitalter mit Mammut, Höhlenbär und See
Das derzeitige Eiszeitalter hat vor 2,6 Millionen Jahren begonnen und dauert immer noch an. „Es ist durch einen ständigen Wandel zwischen sehr kalten und sehr warmen Phasen geprägt“, sagt Museumsleiter Krutter. Die Sonderausstellung „EISZEIT – Landschaft, Tierwelt und Mensch im klimatischen Wandel“ bietet mit einzigartigen Exponaten spannende Einblicke in das eiszeitliche Salzachtal. Zu sehen sind Bilder von Wollhaarmammut, mächtigen Gletschern und dem Salzachsee. Treibende Kraft für den steten Wandel ist das Klima – es ließ immer wieder mächtige Gletscher anwachsen und verschwinden. Die Eismassen formten Landschaften und die Tier- und Pflanzenarten mussten sich an die Umweltbedingungen anpassen oder starben aus. So lebte der Höhlenbär in wärmeren Zeiten und das Wollmammut in der Kältesteppe.
Als Rahmenprogramm zur Sonderausstellung „EISZEIT – Landschaft, Tierwelt und Mensch im klimatischen Wandel“ wird für besonders interessierte Besucher*innen einmal monatlich eine Expertenführung angeboten. Dabei geben Experten*innen des Museums Burg Golling wissenschaftlich fundierte Informationen über die Geschichte des derzeitigen Eiszeitalters und bieten exklusive Einblicke in aktuelle „eiszeitliche“ Forschungsprojekte des Museums.
Die Sonderausstellung ist von Mai bis Oktober jeweils Donnerstag bis Sonntag von 10:00-15:30 Uhr geöffnet. Gruppenführungen sind auf Anfrage auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.
Fotos: Hemma Ebner, Christine Fröschl, Kleine Festspiele Burg Golling