Wenn der Neuschnee eine Jungfrau wäre, dann würde der Snowkiter der erste Geliebte der flockigen Pracht sein. Snowkiten hat sich von einer Randsportart zum Trend entwickelt. Zählte man die bunten Schirmen auf schneebedeckten Wiesen und Feldern noch vor einigen Jahren an einer Hand ab, hat man sich heute schon an das actiongeladene Treiben gewöhnt.
Der Grund für den Boom lässt sich relativ einfach erklären: Der Sport ist einfach zu lernen und kann im Prinzip überall dort ausgeübt werden, wo Wiesen, Schnee und Wind vorhanden sind. Der Anfänger denkt jetzt sicher an ausgesetzte Alpenplateaus, wo meterweise Schnee liegt. Nein, eine 10 cm dicke und feste Schneeschicht reicht, um mit Snowboard oder Ski über die Felder zu gleiten.

Snowkiten im Flachland
So sind auf den weiten Wiesen im Flachgau immer wieder die bunten Schirme mit ihren Fahrern zu sehen. Ein guter Tipp, um Ärger mit den Grundbesitzern zu vermeiden: Man sollte vorher immer Fragen, bevor man den Kite auf fremdem Grund startet. Zudem sollten Stromleitungen, Bäume und Wälder in einem großen Abstand umfahren werden. Sonst herrscht Lebensgefahr.
Auf der Suche nach Wind
Fehlt nur mehr der Wind. Der weht im Flachland öfters als man denkt. Zudem reicht ein laues Lüftchen, um die ersten Versuche mit dem Kite zu starten. Der Westwind entwickelt sich mit einer Schlechtwetterfront und ist sehr böig, daher nur für erfahrene Kiter zu empfehlen. Idealer ist ein nicht zu starker Ostwind, der meist konstant bläst und auch sonniges Wetter mit sich bringt.

Frag den Local
Der Wind ist nicht immer leicht vorauszusagen. Aber dafür gibt es bekanntlich das Internet, das mit genauen Windprognosen (Windguru, Windfinder) weiterhilft. Oder man klickt auf die Seite snowkiting.at, wo die lokalen Snowkiter im Flachgau ihre Erfahrungen weitergeben.

Jetzt steht den ersten Versuchen fast nichts mehr im Wege. Nach einem Kitekurs (Snowkitekures gibt es in Obertauern und Lofer) und ein wenig Erfahrung im Schnee funktioniert der Start einfach und schnell. Der Spaß ist dann auch gleich umso größer.
Fotos: Tom Ott, Lukas Prudky, stormrider.at
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