Ein Sauerteig-Brot muss nicht unbedingt mit Roggenmehl gebacken werden! Ein reines Weizenbrot mit Weizensauerteig schmeckt herrlich frisch und locker.
Anstelle des Backbleches kann man zum Backen des selbst gemachten Brotes einen Topf verwenden. Eine wirklich empfehlenswerte Methode! Das Brot entwickelt sich hervorragend im Topf – es trocknet nicht aus, man muss keine zusätzlichen Dampf-Schwaden herstellen und die Form wird wunderschön hoch und rund. Brot backen im Topf ist eine einfache und effektive Methode herrliche Brotlaibe zu backen.
Sauerteig mit Weizen – funktioniert das?
Ja – man kann auch einen Sauerteig mit Weizenmehl herstellen! Als Starter-Sauerteig kann Roggensauerteig verwendet werden, dieser wird dann einfach mit Weizenmehl „weitergefüttert“ oder man verwendet Weizen von Beginn an als Basis des Sauerteiges. Vier Tage dauert die Herstellung, dann hat man eine aktive Sauerteigkultur, die täglich gepflegt werden sollte – mit Mehl und Wasser „füttern“.
Sauerteig mit Weizen – Herstellung über vier Tage
Zutaten:
- Weizenmehl (insgesamt 150g)
- Wasser (insgesamt 150g)
Zubereitung:
1. Tag: 50g Weizenmehl mit 50g handwarmen Wasser in einer Rührschüssel verrühren, abgedeckt mit einem Geschirrtuch bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
2. Tag: 50g Mehl + 50g Wasser zugeben, verrühren, abgedeckt bei Zimmertemperatur ruhen lassen
3. Tag: 50g Mehl + 50g Wasser zugeben, verrühren, abgedeckt bei Zimmertemperatur ruhen lassen
4. Tag: Heute ist Backtag, jetzt sind 300g Weizensauerteig in der Rührschüssel fertig. Die benötige Sauerteig-Menge für den Brotteig entnimmt man, den Rest (Tipp: immer mind. 50g „Anstellgut“ aufheben) „füttert“ man erneut mit Mehl + Wasser. Wichtig ist, dass das Verhältnis von Mehl zu Wasser gleich ist und beim Verrühren eine geschmeidige Masse entsteht. Wieviel Mehl und Wasser täglich zugegeben werden ist abhängig davon, wie oft Brot gebacken wird und wieviel Sauerteig benötigt wird. Backt man beispielsweise alle paar Tage, dann kann der Sauerteig täglich gefüttert werden – beispielsweise mit je 50g Mehl und 50g Wasser, so hat man immer genügend Sauerteig zum Backen und für das Anstellgut. Backt aber nur einmal in der Woche, dann kann der Sauerteig einmal gefüttert werden und am nächsten Tag im Kühlschrank (mit Deckel verschlossen) aufbewahrt werden. Durch die Kälte im Kühlschrank wird der Sauerteig ruhig gelegt, er ist weniger aktiv. Wenn man ihn dann zum Backen benötigt, nimmt man den Sauerteig aus dem Kühlschrank, lässt ihn im Raum stehen, damit er Zimmertemperatur bekommt und dann kann man ihn verwenden.
Rezept Weizen-Sauerteigbrot im Topf aus Gusseisen gebacken
Zutaten:
- 200g Wasser
- ein halber Würfel frische Hefe (ca. 20g)
- 1 Prise Zucker (damit die Hefebakterien Nahrung haben und aktiv sind)
- 150g Weizen-Sauerteig
- 500g Weizenmehl (Type 700)
- 1 Esslöffel Salz
- 1 Esslöffel Olivenöl
Herstellung:
- Weizen-Sauerteig-Herstellung über vier Tage.
- Das Wasser in einem Messbecher mit der Hefe und der Prise Zucker verrühren.
- Das Mehl mit dem Salz in einer Rührschüssel vermengen.
- Olivenöl, Sauerteig und Wasser-Germ-Mischung zugeben.
- Alle Zutaten zu einem Teig verkneten – rund fünf Minuten lang auf mittlerer Stufe der Küchenmaschine kneten.
- Den Teig mit der Hand kneten und rundwirken. Man drückt den Teig von außen mit den Handflächen nach innen zur Mitte – so lange bis man einmal rundherum bist. Teig nochmal ruhen lassen.
7. In der Zwischenzeit den Backofen auf 220°C vorheizen – mit dem Topf und Deckel. Der Topf muss heiß werden, damit er später beim Backen die Hitze bereits gespeichert hat.
8. Das Brot mit dem Schluss nach unten mit einem Backpapier in den heißen Topf geben, mit einem Messer einschneiden, mit Deckel 10 Minuten backen. Dann die Temperatur auf 200°C reduzieren, den Deckel abnehmen und 30 Minuten fertig backen.
9. Nach der Backzeit (insgesamt 40 Minuten) wird das Brot aus dem Topf genommen – durch das Backpapier geht dies wirklich gut! Mithilfe der Klopfprobe weiß man, ob das Brot fertig gebacken ist. Sollte es noch nicht hohl klingen, so kann man es noch ein paar Minuten ohne Topf backen. Bitte unbedingt abwarten, bis das Brot vollständig abgekühlt ist, bevor es angeschnitten wird!
Fotos: Anke Eder