Das Naturdenkmal „Triefen“ in Hinterthal in der Region Hochkönig ist zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert. Im Winter auf gut präpariertem Winterwanderweg, im Frühling zwischen Schnee und erstem Blumengruß, im Sommer zum Abkühlen und im Herbst inmitten bunter Blätterpracht.
Heute ist ein wunderschöner Frühlingstag, an dem wir mit unseren zwei Kindern zur Triefen aufbrechen. Ob es nun der, die oder das Triefen heißt, ist übrigens nicht eindeutig festzulegen. Fest steht aber, dass es sich dabei um regenartige Tropfenvorhänge handelt, die hier in Hinterthal besonders schön anzusehen sind. Der Spaziergang startet an der Kirche in Hinterthal. Hier lohnt sich ein Blick auf die Seitenwand der Kirche, wo die Schneehöhe aus dem Jahr 1817 angezeichnet wurde. Beeindruckend!
Mit Blick auf die Berge
Der Weg Richtung Triefen führt kurz auf Asphalt, bevor er in einen gemütlichen Schotterweg entlang der Urslau übergeht. Wir haben Kinderwagen und Roller dabei, der Roller ist aber für den Schotterweg nur bedingt geeignet. Für den Kinderwagen ist dieser aber durchaus empfehlenswert. Besonders beeindruckend am Weg ist der Blick auf das Steinerne Meer und den Hochkönig, denen wir immer näher kommen. Die Kinder würden am liebsten direkt am Fluss bleiben und mit den Steinen spielen, schließlich schaffen wir es aber doch zum Ziel.
Wasser, Steine, frische Luft
Bis zur Triefen haben wir ca. 30 Minuten gebraucht, vielleicht auch länger. Ohne Pausen und bei schnellerem Tempo ist der Weg wahrscheinlich in 20 Minuten zu schaffen. Auch wenn wir schon mehrmals hier waren, ist der Blick auf den breiten Wasserfall, der wie Regen vor sich hintröpfelt, immer wieder faszinierend. Die Kinder schnappen sich eine Schaufel und spielen mit Sand, Steinen und Wasser, balancieren über Steine und Baumstämme und genießen es sichtlich, hier zu sein. Ich atme tief durch, die Ruhe, die frische Luft und das Plätschern des Flusses tun gut. Direkt am Naturdenkmal steht ein Schild, auf dem die Entstehung des Naturdenkmals näher erklärt wird. Kurz: Die Triefen ist eine horizontal verlaufende Quelle – ca. 100 m breit! –, die über einer wasserundurchlässigen Gesteinsschicht aus etwa 2 bis 3 Metern Höhe zur Urslau herabfällt. Bemerkenswert sind die vielen verschiedenen Moose, Farne und Blütenpflanzenarten, die hier nachgewiesen werden konnten. Wegen des besonderen Wertes wurde der regenartige Tropfenvorhang 2001 zum Naturdenkmal erklärt.
Nach einem kleinen Picknick geht es für uns auch schon wieder zurück zum Ausgangspunkt. Wir nehmen den gleichen Weg, es ist aber auch gut möglich, den Weg auf der anderen Flussseite zurück zu gehen. Sportliche können den Weg nach der Triefen auch deutlich verlängern, und beispielsweise den Willi Schwaiger Weg gehen oder gar zur Torscharte wandern oder über die Teufelslöcher zum Hochkönig aufbrechen.
Das Naturdenkmal ist ein wunderbares Ausflugsziel für Naturliebhaber, Familien und Bewegungshungrige – und das zu jeder Jahreszeit! Wer in der Region Hochkönig Urlaub macht, in der Nähe wohnt oder auch nur auf der Durchreise ist, kann mit einem Spaziergang zur Triefen eine kleine Auszeit mit viel frischer Luft und Blick auf gewaltige Gebirgszüge erleben.
Die Tour im Überblick:
- Ausgangspunkt: Kirche Hinterthal
- Weglänge: ca. 3,7 km (Hin- und Rückweg)
- Höhenmeter: 88 Hm
- Dauer: 1,5 h (Hin- und Rückweg)
- Besonderheiten: kinderwagentauglich, öffentliche Anreise gut möglich
Mehr Infos auf hochkoenig.at