„Granggn“: Pinzgauer Bezeichnung für die Preiselbeeren.
„Stanitzl“: konische Teig-Tüte.
Schützingalm: im Almsommer bewirtschaftete Hütte auf der Schwalbenwand in Zell am See-Thumersbach.
Ein echter Boost fürs Immunsystem sagen die einen, ein unwiderstehlicher Hüftschmeichler mit Vitamin-Plus sagen die anderen. Egal, denn diese süße Nachspeise hat besonders im Herbst Saison. Zum einen sind die letzten Preiselbeeren von den sonnigen Berghängen geerntet und zu fruchtiger „Granggnsoissn“ – der Preiselbeermarmelade – eingekocht. Traditionalisten schwören auf diese süß-säuerliche Marmelade als Beilage zum Wienerschnitzel. Aber die Vitaminbombe Preiselbeermarmelade kann noch viel mehr.

Gesunder Drink
Im Herbst richte ich mir schon in der Früh ein Granggn-Wasser an. Dazu gebe ich einfach einen guten Löffel der Marmelade in eine Karaffe mit Wasser oder Tee. Der hohe Gehalt an Vitamin C, B und Beta-Carotin hilft nicht nur vorbeugend gegen Harnwegsentzündungen. Man sagt, die Beeren dieser Kraftpflanze sind antibakteriell, beruhigend, entzündungshemmend, senken den Cholesterinspiegel, sollen nützlich bei rheumatischen Erkrankungen sein und hätten generell eine antioxidative Wirkung. Und ganz ehrlich? Sie schmecken besonders in unserem süßen Rezept einfach gut! Das Rezept stammt von der beliebten Schützingalm auf der Schwalbenwand in Thumersbach am, Zellersee. Zwar herrscht dort momentan schon Winterruhe und die Familie Bichler ist längst zurück zu ihrer Landwirtschaft ins Tal gekehrt, doch lassen die Hüttenwirte mit diesem gesunden Dessert bis zum Beginn des Almsommers 2021 herzlich grüßen.
Rezept „Granggn Stanitzl“
Die Zutaten für unsere Stanitzl sind überschaubar:
- 4 Eier
- 80 g Mehl
- 80 g Staubzucker
- 1 Becher Schlagobers
- 1 EL Staubzucker
- selbst eingekochte Preiselbeer-Marmelade
Die Zubereitung ist dann schon etwas kniffliger, doch mit etwas Übung hat man schnell den Dreh raus.
Eier und Staubzucker werden schaumig aufgeschlagen, das Mehl vorsichtig untergehoben und dann trägt man diese Teigmasse zu gleichmäßigen, dünnen Kreisen direkt am mit Backpapier ausgelegten Backblech auf. Im vorgeheizten Ofen (200°C) backen diese Teigscheiben nun etwa 7 Minuten goldgelb. Das Timing ist hier wichtig, denn backen sie zu lange, brechen die Scheiben beim Aufdrehen! Noch warm werden die Scheiben nun zu konischen Tüten – dem Stanitzl – gerollt. Ich helfe mir dabei gern mit einer Form, die ich mir aus starker Pappe bastle. Andere sind hier geschickter und rollen „frei Hand“ oder über den Stiel eines Kochlöffels. Die Stanitzel lässt man nun gut auskühlen. Sie lassen sich auch gut für den nächsten Tag in einer Box lagern. Für die Füllung schlage ich das Schlagobers mit etwas Zucker steif. Vor dem Servieren fülle ich den Schlag in das ausgekühlte Stanitzel und darauf landet ein guter Esslöffel Preiselbeer-Marmelade. Dekoriert wird nach Belieben mit Minze oder essbaren Blumen und etwas Staubzucker.

Mit diesem Rezept wünsche ich guten Appetit und bleibt´s alle xund!