„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“, heißt es. Und wer es schafft, mit einer Momentaufnahme augenblicklich Emotionen wach zu rufen, der agiert wohl selbst mit voller Leidenschaft am Auslöser. Die Kampagnen-Fotos für den Sommerurlaub im SalzburgerLand sorgen für Bergsehnsucht und wecken Erinnerungen an schöne Sommertage. Doch wer steckt hinter den Kompositionen? Wir holen die drei jungen Fotografen aus dem SalzburgerLand in einem Porträt vor den Vorhang.
Chris Perkles: Kampagnen-Sujet „Wander-Ladies“
„Dafür leben wir“ – das ist die Kernaussage der aktuellen Sommerkampagne und das entspricht auch ganz dem Credo des 27-jährigen Fotografen und Filmers aus Eugendorf. Chris Perkles wurde das Fotografieren sozusagen in die Wiege gelegt, wie er erzählt: „Durch die Werbeagentur meines Onkels wurde ich schon früh an das Fotografieren herangeführt, und seit vier Jahren bin ich nun mit der Firma Skyline Medien GmbH selbständig. Mein Schwerpunkt ist die Porträtfotografie! Ich finde es unheimlich spannend, vor der Linse aus jedem Menschen das Beste herauszuholen. Wenn am Ende alle Seiten glücklich sind, dann ist das Bild perfekt – das treibt mich an. Dazu bin ich ein sehr naturbezogener Mensch und fühle mich einfach sehr wohl draußen auf den wunderschönen Bergen des SalzburgerLands. So waren auch die Kampagnen-Fotos mit den beiden Bergmädels Verena und Lisi auf dem Hochgründeck in St. Johann ein besonderes Highlight für mich.“ Entstanden sind die stimmungsvollen Bilder des Sonnenaufgangs im August 2020. Der Fotograf erinnert sich: „Um 4 Uhr früh fuhren wir von St. Johann mit dem Auto hinauf bis zur ersten Hütte. Die letzte halbe Stunde hinauf zum Gipfel sind wir gewandert. Oben, am wunderschönen Gipfel des Hochgründecks, hat uns ein echtes Naturschauspiel erwartet. Rückblickend war das wohl meine schönste Wanderung im letzten Jahr. Schon auf den letzten Metern zum Gipfel wusste ich, das können traumhafte Bilder werden. Der Nebel im Tal unter uns, das weiches Licht, als die Sonnenstrahlen über den Horizont geblinzelt sind und die tollen Models. Als dann die Sonne aufgegangen ist und jeder auf Position war… von diesem Moment habe ich mich total mitreißen lassen und war trotzdem bei jedem Klick des Auslösers total fokussiert, denn der Zeitrahmen für das beste Licht ist natürlich immer begrenzt. Ich hatte im Kopf schon eine genaue Vorstellung, wie das Bild aussehen soll. Erst danach, als wir alle gemütlich am Gipfel gesessen sind und später am Computer, als ich die Ergebnisse auf dem großen Bildschirm gesehen, hat mich die Erleichterung durchflutet. Solche Shootings, das sind Momente, für die ich als Fotograf lebe“.
Branislav Rohal: Kampagnen-Sujet „Sternenhimmel“
Eigentlich träumte Branislav Rohal von einer klassischen Karriere mit Anzug, Lackschuhen und Aktentasche in einem großen Konzern. Heute wandert der 23-jährige Saalfeldener in Outdoorhosen und Bergschuhen mit schwerem Rucksack hinauf auf den Berg, um dort am Gipfel mit seiner Kamera den Sternenhimmel einzufangen oder auf den Sonnenaufgang zu warten. „Und das mit einem glücklichen Grinsen“, wie er sagt. Was als Hobby begann, wurde als Event-Fotograf schnell zum Beruf. Durch die Teilnahme an einem InstaHike im SalzburgerLand entdeckte Branislav die Liebe zur Outdoor-Fotografie. „Ich war eingeladen, 2018 bei „10 weeks – 10 peaks“ mit der Kamera dabei zu sein. Outdoor-Erfahrung hatte ich wenig und so mühte ich mich mit einem, mit Equipment vollgepackten, 50-Liter-Rucksack ab, während andere leichtfüßig den Gamskarkogel erklommen.“ Der Gamskarkogel ist mit 2.467 Metern Seehöhe der höchste Grasberg Europas und liegt am beliebten Salzburger Almenweg. Gekrönt wird der Gipfel mit der Gamskarkogelhütte, die heute von der jungen Hüttenwirtin Veronika Gruber und ihrer Mitarbeiterin Anna Enzinger geführt wird. „Das Wetter war nicht gut und so machten wir es uns in der Hütte gemütlich. Gegen Mitternacht blickte ich vor die Hüttentür und wurde mit einem unglaublichen Sternenhimmel überrascht. Ich war begeistert, wie nah die Milchstraße dank der geringen Lichtverschmutzung am Gipfel schien. Ich hatte ein Zeitfenster von genau 15 Minuten, in dem der Himmel sich wolkenlos präsentierte. Mit Stativ und Kamera machte ich mich auf die Suche nach dem besten Spot. Ich fand ihn hinter der Hütte und ließ den Auslöser klicken. Ich war so begeistert von diesem Moment, dass ich später keinen Schlaf fand und schon an die Bearbeitung der Bilder dachte. Denn treu meines Spitznamens ,Mr. Offenblende‘ komponiere ich meine Bilder aus zwei Aufnahmen unterschiedlicher Belichtung. Um 5 Uhr sprang ich zum Sonnenaufgangs-Shooting aus dem Bett und war voller Energie. Diese Nacht am Berg war für mich ein Trigger-Erlebnis und wies mir den Weg zur Outdoor-Fotografie. Heute steige ich nicht selten mit dem Schlafsack im Rucksack auf den Berg, um oben auf die Sterne zu warten. Das Raufgehen, Warten in der Kälte und die Nähe zur Natur sind Teil jeder guten Aufnahme. Dann spürt man im Bild meine Leidenschaft für die Fotografie und dafür lebe ich! Der Kaffee und das Frühstück nach dem Sonnenaufgang entspannen mich und die nächsten 50 Emails und Termine im Tal können ruhig kommen.“
Michael Größinger: Kampagnen-Sujet „Mutter & Tochter“
Der 31-jährige Fotograf aus Ebenau bei Salzburg kam über das bewegte Bild zu seiner Berufung. „In meiner Jugend war ich Skater durch und durch. Schon mit 14 Jahren filmte ich mich und meine Kumpels beim Sport. Dass dies einmal mein Beruf wird, daran hatte ich nie geglaubt. Ich startete in einer Werbeagentur und machte eine Ausbildung zum Grafiker – dadurch hat sich mein guter Blick für Bildkompositionen entwickelt.“ Seit 2013 ist Michael Grössinger selbständiger Fotograf und hat seine Schwerpunkte in der Sportfotografie gefunden. Er bekennt lachend: „Am liebsten bin ich allein und ganz ohne Zeitdruck unterwegs. Doch das ist bei Auftragsbildern selten der Fall. Im Juni 2020 war ich für das Sujet ,Mutter & Tochter‘ am Fuschlsee. Bei schönem Wetter shooteten wir am Seeufer und verabredeten uns für den späten Nachmittag für Sonnenuntergangs-Fotos am Gipfel des Ellmausteins. Doch leider überzogen zwischenzeitlich Wolken den Himmel und das Wetter drohte zu kippen. Kurzerhand stiegen wir aber trotzdem zum Gipfel auf und waren überrascht… erstens klarte plötzlich der Himmel wieder auf und zweitens belagerten rund 20 Wanderer das Gipfelkreuz… Ich war im Dilemma – ich wollte deren Gipfelerlebnis nicht stören, aber ich musste das Bild in den Kasten bringen. Also sprach ich die Leute freundlich an und bereitwillig räumten sie das Feld und sahen mir interessiert bei der Arbeit zu. Ich war happy mit der Location – es war mein erstes Mal auf diesem Gipfel und die Aussicht ist einfach wunderschön. Ich weiß vor dem Abdrücken immer schon genau, wie mein fertiges Bild aussehen soll. Also positionierte ich die Models und komponierte den Bildausschnitt bis alles harmonisch und am richtigen Platz war. Für diese Momente brenne ich, wenn ich, der im normalen Leben eher ein Chaot ist, beim Fotografieren meine Ordnungsliebe zeigen darf. Nach dem Sonnenuntergang, als die blaue Stunde für wunderschönes, weiches Licht sorgte, shooteten wir einfach weiter, weil ich vom einzigartigen Moment so gefangen war. Diese Kombination aus wunderschönen Berggipfeln im SalzburgerLand und Sonnenuntergängen ist einfach genial, und ich darf das mein Büro nennen. Ja, das erfüllt mich wirklich.“
