Naturnahe Gärten © Wagrain-Kleinarl Tourismus, Eduardo Gellner
Naturnahe Gärten © Wagrain-Kleinarl Tourismus, Eduardo Gellner

Naturnahe Gärten in Wagrain-Kleinarl

Wo sich Bienen zuhause fühlen

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“ (Albert Einstein). Wagrain-Kleinarl startet auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit ein Projekt: Naturnahe Gärten. Bienenfreundlich. Wobei bienenfreundlich auch eine Einladung ins Paradies für andere Insekten, Würmer und Nagetiere ist.

Gibt es bienenunfreundliche Gärten?

Ganz klar. Ja. Jedes Blümchen verschwindet im perfekt gestutzten Rasen, hochgezüchtete Balkonblumen saugen wöchentlich am Kunstdünger, importierte Bäume verdrängen die heimischen Schönheiten. Pflanzenschutzmittel schützen Blumen vor Insekten. Selbstverständlich sind diese Gärten besser als eine Betonwüste – richtig nahrhaft für die Kriechtiere sind sie nicht.

Floristin sucht Blumen auf einer bienenfreundlichen Wiese © Wagrain-Kleinarl Tourismus, Christian Fischbacher
Bienenfreundliche Wiese © Wagrain-Kleinarl Tourismus, Christian Fischbacher

Karl Heinrich Waggerl war der naturnahe Garten-Pionier in Wagrain-Kleinarl: Er gestaltete vor über 50 Jahren den Waggerl Garten – und setzte damals schon auf Wohlfühloasen für Bienen, Insekten und Nagetiere. Die öffentlichen Gärten und Grünflächen der Gemeinden Wagrain und Kleinarl bekommen die ersten Abenteuerspielplätze für Bienen: Heimische Gewächse zieren die Flächen. Weg von einjährigen Pflanzen hin zu beständigen Stauden. Von Frühling bis in den Herbst sollen verschiedene Blümchen blühen – damit Bienen und Insekten die ganze Zeit den köstlichen Nektar naschen können. Und damit die Gärten in ihrem Glanz erstrahlen. Gartenexpert*innen verwandeln öffentliche und halböffentliche Gärten im Gesichtspunkt der Biodiversität, der Nachhaltigkeit und der Ästhetik. Sie berücksichtigen die Lebensräume der Tiere, beziehen die Böden und die Sonneneinstrahlung in die Planung ein.

Wenn die Pflanzen ihren Platz gefunden haben, verringert sich die Arbeit für die Gartentiger. Denn naturnahe Gärten sind pflegeleicht. Und selbstverständlich schauen sie anders aus als uns bekannte Grünanlagen.

Wild. Denkt ihr möglicherweise.

Köstlich. Denken die Bienen.

Floristin in einer bienenfreundlichen Wiese © Wagrain-Kleinarl Tourismus, Christian Fischbacher
Floristin in einer bienenfreundlichen Wiese © Wagrain-Kleinarl Tourismus, Christian Fischbacher

Naturnahe Gärten beginnen im Kopf

Mit einer Vortragsreihe begeistert Wagrain-Kleinarl die Einheimischen mit dem naturnahen Garteln. Expert*innen nehmen die Hobbygärtner*innen mit auf eine spannende Reise für die Bienen, den Artenschutz und der Biodiversität. Erklären, warum dieser Part so ein wichtiger Teil vom Klimaschutz ist. Und beraten die Gärtner*innen, wie bei ihnen ein naturnaher Garten funktioniert.

Nach den öffentlichen Bienen-Schlaraffenländern folgen private und Betriebsgärten. Eine „Garten-Karte“ zeigt die naturnahen Gärten in Wagrain-Kleinarl – wahrscheinlich ab 2024. Zuerst bekommen die Blümchen eine Chance zu wachsen. Sich in Wagrain-Kleinarl wohlzufühlen. Und für die Bienen da zu sein.

Nisthilfen, Natursteinmauern und Nickendes Leimkraut gewinnen gegen Pelargonien, Petunien und Pappeln. Auch Balkone beherbergen in Zukunft bienenfreundliche Blumen. Die Augen freuen sich auf die bunte Vielfalt.

Mit den bienenfreundlichen Gärten verschönern die Verantwortlichen den öffentlichen und halböffentlichen Raum – nachhaltig, ökologisch und naturnah. Ebenso heben sie die Biodiversität in den Gärten und Parks – machen sie fit für die Herausforderungen des Klimawandels.

Bienenfreundliche Wiesen in naturnahen Gärten © Wagrain-Kleinarl Tourismus, Christian Fischbacher
Bienenfreundliche Wiesen in naturnahen Gärten © Wagrain-Kleinarl Tourismus, Christian Fischbacher