Mit dem Gewinn des Weltmeistertitels in der Division 1A in China wird das österreichische Eishockeynationalteam der Frauen 2026 erstmals in der Geschichte an einer A-WM teilnehmen. Großen Anteil daran hat Annika Fazokas aus Bruck an der Glocknerstraße, die ihre Karriere in Zell am See und Salzburg begann.

Der Jubel war riesig, als sich Österreichs Eishockeydamen im April 2025 zu den Weltmeisterinnen der Division 1A kürten. Im Abschlussspiel fixierte man gegen die Französinnen sogar den Titel, aber schon nach dem Spiel zuvor gegen die Niederlande, welches mit 3:2 nach Verlängerung gewonnen werden konnte, war der Aufstieg in die Topdivision fixiert. Annika Fazokas steuerte dabei den 2:2-Ausgleich sowie den Siegtreffer in der Overtime bei.

Generell zählt die offensivstarke Verteidigerin gemeinsam mit Anna Meixner und Theresa Schafzahl zu Österreichs Größen im Eishockey der Frauen. Während der fünf WM-Spiele schoss die Bruckerin vier Tore und lieferte drei Vorlagen. Ungewöhnlich hohe Werte für eine Defensivspielerin. Zudem wurde sie zur besten Verteidigerin der gesamten WM gewählt.

Vom Eiskunstlauf zum Hockey
Im nächsten Jahr warten dann mit Gegnerinnen aus den stärksten Nationen der Welt besonders harte Brocken. Egal ob es gegen die US-Amerikanerinnen, Kanadierinnen, Finninnen oder Tschechinnen gehen wird, die Herausforderung ist enorm. „Die Emotionen, dass wir es endlich geschafft haben, sind nicht in Worte zu fassen. Ich bin so stolz auf jede einzelne Spielerin“, sagte Fazokas kurz nachdem der Aufstieg fixiert wurde. Das SalzburgerLand Magazin erreichte sie wenige Tage nach der WM für ein Telefoninterview. Zu diesem Zeitpunkt ist sie schon wieder in der Schweiz. Dort spielt sie nämlich für den EV Zug, mit dem sie in dieser Saison den Euro Cup und den Swiss Womens´s Hockey Cup gewinnen konnte. Nach der Frage zu ihren Anfängen im Eishockeysport stellt sich heraus, dass sie in Zell am See eigentlich mit Eiskunstlauf begonnen hatte. „Mein Bruder spielte Eishockey und ich dachte, dass eine Mannschaftssportart vielleicht cooler ist“, erzählt Annika Fazokas. Und so begann sie, im Nachwuchs der Zeller Eisbären zu spielen. Sie lief ebenso für die „Salzburg Eagles“ auf und sie spielte vor ihrer Tätigkeit in der Schweiz bereits im Ausland. Stationen in den Eishockeyländern USA und Schweden finden sich in ihrem Lebenslauf.

Die A-WM kann kommen
Wenn etwas Zeit bleibt, um in die alte Heimat zu kommen, ist sie gerne bei der Familie in Bruck an der Glocknerstraße. „Ich treffe auch gerne Freundinnen und Freunde, die ich noch von meinem Studium der Sportwissenschaft kenne. Wir spielen Volleyball, gehen laufen oder trinken einfach nur einen Kaffee“, so Fazokas.
In ihrer Jugend trainierte sie in Zell am See größtenteils mit Burschen, was sich wahrscheinlich als Vorteil herausstellte. Als sie für ihr Studium nach Salzburg zog, waren die Eagles ihr Team, mit dem sie viele Spiele absolvieren konnte.
Die Vorfreude auf die A-WM im kommenden Jahr ist schon jetzt groß. Auch wenn bis zu deren Beginn noch viel Zeit bleibt. „Bis dahin braucht es viel Arbeit. Es wird eine ganz neue Erfahrung sein und wir sind schon gespannt auf die Gegnerinnen“, so Fazokas. Mit dem Titel in der Tasche wird man nun voraussichtlich in Vorbereitungs- und Freundschaftsspielen regelmäßiger auf sehr starke Teams treffen. „Das ist für uns sehr wichtig, um den nächsten Schritt zu machen“, sagt die Bruckerin.