Die Entrische Kirche im Ortsgebiet von Dorfgastein ist eine Schauhöhle im Gasteinertal. Als eine der bedeutendsten und größten in der Randzone der Hohen Tauern, ist die Naturhöhle ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Gäste. Als Winterquartier verschiedener Fledermausarten wurde sie 2006 zum Europaschutzgebiet erklärt. Geführte Besuche sind von Mai bis September möglich.
Naturwunder, Geheimversteck und Fledermausdom
Imposante Tropfsteinformationen, Sinterbildungen und mächtige, teils merkwürdige Felsformen – so zeigt sich die Schauhöhle ‚Entrische Kirche‘ (Salzburger Mundart für unheimlich) seit Millionen von Jahren. Jahrhundertelang kennen die Menschen des Gasteinertals dieses Wunder der Natur, ihr heutiger Name wurde bereits 1428 erstmalig urkundlich erwähnt. Später dann, im 16. Jahrhundert, diente sie den Gasteiner Lutheranern als geheimer Versammlungsort, Kirche und Versteck vor der wütenden Gegenreformation. Zu ihren Ehren und zum Gedenken an diese gnadenlose Zeit der Verfolgung Andersgläubiger, wurde 1983 ein Denkmal im Bereich des sogenannten ‚Fledermausdoms‘ errichtet.

Hinauf auf den Berg, hinein ins Dunkle
Verstecken braucht man sich heute nicht mehr, wenn man die ‚Entrische Kirche besuchen möchte. Der Aufstieg ist aber immer noch derselbe, den die Menschen schon seit vielen Jahrhunderten benutzten. Vom Parkplatz der Bundesstraße 167 geht es einen relativ steilen Pfad ca. 40 Minuten bergauf, bevor man am Höhleneingang in die Tiefe des Berges einsteigen kann. Trittsicherheit sollte man schon mitbringen, wenn man sich auf diesen Weg macht und für Kinderwägen und Kleinkinder ist er ohnehin nicht geeignet.
Geführte Besichtigung in der Entrischen Kirche
Oben am Eingang auf 1.040 Metern Seehöhe wartet auch schon der Tourguide, der uns auf einem rund 50-minutigen Rundgang in das sogenannte ‚Erdgeschoss‘ mitnimmt. Eine Reise zurück in die Zeit, die einen an einen Ort führt, der Millionen von Jahren von der Natur und ihren urgewaltigen Kräften geschaffen wurde. Die Höhle auf eigene Faust zu erkunden, ist nicht möglich. Viel zu groß sind die Ausmaße der Tropfstein-, Trocken- und Wasserhöhle, die auch noch eine 1. und 2. Etage besitzt (120 m bzw. 180 m über dem Erdgeschoss).

Die wahren Ausmaße kommen ans Licht
Erstmalig erforscht wurde die Entrische Kirche im Jahr 1920, bevor sie dann 1930 zum Naturdenkmal ernannt wurde. Der damals bekannte Teil umfasste lediglich die ersten 50 Meter nach dem Eingang. Seit 1960 forscht der heutige Pächter Richard Erlmoser in der Höhle. Neben der Entdeckung der beiden Etagen ist ihm auch die touristische Erschließung zu verdanken.
Die Kraft des Berges
In den 1990er-Jahren wurde die Höhle auch als besonders starker Kraftort entdeckt, der einen hohen Wert an positiver Erdstrahlung aufweist. Der Anlass waren Erzählungen von Besuchern mit Beschwerden wie Rheuma, Gicht, Gehörprobleme, Herz- und Kreislaufbeschwerden, die nach einem Besuch im Berg plötzlich gesundeten. Aus diesem Grund wurde im Bereich der Trümmerhalle eine ‚Erholungsstätte im Zentrum der Strahlung‘ eingerichtet, die gegen vorherige Absprache besucht werden kann.
Die echte Bat-Höhle liegt in Gastein
Doch nicht nur uns Menschen hat es die Entrische Kirche angetan, auch die Tierwelt hat längst ihre Vorzüge als Winterlager entdeckt. Hier sind es vor allem die Fledermäuse, die sich in den kalten Monaten in den Berg zurückziehen und hier überwintern. Zu ihrem Schutz wurde das Gebiet um die Höhle Anfang 2007 zum ‚NATURA 2000-Europaschutzgebiet ‘ erklärt. In ihrem Inneren gilt daher strenges Fotografie- und Filmverbot. Telefone müssen ebenfalls ausgeschaltet werden, da die Suche nach Netzen Schwingungen auslöst, die die Ruhe der Tiere stören.

Die Höhle ist für Besucher:innen von Anfang Mai bis Ende September 2024geöffnet und kann ausschließlich im Rahmen von Führungen besucht werden. Da die Temperatur im Inneren des Berges konstant bei + 6°C liegt, wird neben gutem Schuhwerk auch warme Kleidung empfohlen. Ein Besuch ist ein Erlebnis für die ganze Familie, wobei der Aufstieg mit Kinderwägen nicht möglich ist.
Entrische Kirche
Klammstein 30
5632 Dorfgastein, AT
hoehle@dorfgastein.net
T: +43 6433 7695 oder +43 664 9800570