Wie die Holzknechte früher im Wald übernachteten, kann man am Beispiel der Rindenhütte in Hof nachvollziehen. Ein interessanter Ausflug für Einheimische und Gäste. Und vor allem für Familien.
Ein Geheimtipp für Wanderer ist ein Besuch der Rindenhütte in Hof bei Salzburg. Parkmöglichkeiten gibt es beim Tourismusverband Fuschlseeregion, von wo aus man gemütlich Richtung Hofer Sattel geht. Bereits nach 45 Minuten erreicht man die urige Hütte, die sich inmitten des Waldes befindet und die 2014 gebaut wurde. Die Idee dazu hatten Franz Mayer und Manfred Firmbichler. „Uns ging es darum, die Rindenhütte zu Ehren der früheren Holzknechte zu errichten. Außerdem wollten wir die traditionelle Bauweise überliefern“, erzählt uns Franz Mayer. Rindenhütten dienten in früheren Zeiten Holzknechten als Unterschlupf, wenn sie nach der Arbeit im Wald nicht nach Hause zurückkehrten, weil sich der Weg nicht auszahlte.

Mit dem Kinderwagen erreichbar
„Des Öfteren blieben die Holzknechte während der ganzen Woche im Wald und kehrten nur am Wochenende ins Tal zurück“, so Mayer.
Hr. Mayer erklärt, wenn man die Rinde eines Baumes in einem Stück herunter bekommen will, schält man ihn am Besten im Juni. Dann befindet sich nämlich am meisten Wasser und Harz zwischen Baumstamm und Rinde. Beliebt ist der Ausflug zur Rindenhütte vor allem auch bei Familien, da die Strecke kinderwagentauglich ist. Perfekt verbinden lässt sich ein Besuch bei der Rindenhütte bei einer Wanderung auf den Lidaun.

Einfache Kost
Die Bäume wurden im Sommer geschnitten und dann zum Trocknen liegengelassen. Im Winter wurden sie dann mit Schlitten oft auf spektakuläre Weise ins Tal gebracht.
Hans Mayr
Rindenhütten wurden zumeist in der Nähe einer Wasserstelle errichtet. So war den Holzknechten der morgendliche Tee oder Kaffee sicher. In der Mitte der Rindenhütte – auch Holzknechtselde genannt – befindet sich die Feuerstelle, die aus Rundhölzern und Steinplatten errichtet wurde. Auf offenem Feuer in einer einfachen Eisenpfanne zubereitet wurde dann das „Muas“, das nur aus Wasser, Mehl, Salz und einer großen Menge Schmalz und Butter bestand.
© Fotos: Granbacher
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