„Schnee in Bethlehem“ – das Salzburger Adventsingen 2022 wird uns mit einer märchenhaften Geschichte an glückliche Abende in der Kindheit erinnern. Nach zwei Jahren Pandemiebedingter Pause freuen wir uns heuer umso mehr auf die traditionelle vorweihnachtliche Veranstaltung im Großen Festspielhaus.
Wann beginnt für euch der Advent? Mit dem Anzünden der 1. Adventkranzkerze, dem Duft nach frisch gebackenen Lebkuchen, einem Bummel über den Weihnachtsmarkt? Bei uns in Salzburg beginnt der Advent mit den ersten Klängen des Salzburger Adventsingens Ende November.
Wenn sich die Reihen im Festspielhaus mit festlich, trachtig gekleideten Besuchern füllen, ist die Erwartung und die Vorfreude auf die besinnlich, stimmungsvolle Aufführung fast greifbar. Es wird still im Saal und die Blicke richten sich auf die Bühne, wo nach einer kurzen Begrüßung die Musiker:innen die ersten Töne anschlagen – und damit beginnt ein tiefes, emotionales Eintauchen in die Adventzeit.
Die Anfänge
Bereits vor über 60 Jahren versammelte Tobi Reiser Freunde zum gemeinsamen vorweihnachtlichen Musizieren und legte damit den Grundstein für die Erfolgsgeschichte des Salzburger Adventsingens. Der zunächst kleine Zuhörerkreis wurde mit den Jahren immer größer, sodass die Veranstaltung 1960 erstmals ins Salzburger Festspielhaus übersiedelte. Das reine Musizieren wurde im Laufe der Zeit erweitert um Lesungen und szenische Darstellungen. Die Inszenierungen wechseln auch heute noch regelmäßig, werden erweitert, verändert und an die Gegenwart angepasst. Das zentrale Thema bleibt die christliche Weihnachtsgeschichte, die Herbergssuche, der Kampf zwischen Gut und Böse. An die 150 Sänger:innen, Musiker:innen und Laienschauspieler:innen leisten ihren Beitrag, um das Salzburger Adventsingen zu etwas Besonderem zu machen.
Schnee in Bethlehem
Es beginnt nach dem musikalischen Prolog mit „Es war einmal…“ und ist eine uralte, von Generation zu Generation mündlich überlieferte Adventsgeschichte, in die uns die Erzählerin in Erinnerung an ihre Oma mitnimmt. Einer der Höhepunkte war stets, dass in der Heiligen Nacht neben dem Wunder der Geburt in Bethlehem ausgerechnet an jenem Abend nach langer, langer Zeit wieder einmal Schnee vom Himmel fiel. Und tatsächlich wird es heuer auf der Bühne des Großen Festspielhauses schneien!
Die musikalischen und vokalen Darbietungen von über 150 Mitwirkenden vermitteln in Verbindung mit dem szenischen Spiel eine ganz besondere Atmosphäre von Staunen, In-sich-Gehen und Erinnerungen an die eigene Kindheit. Das berührt und öffnet die Herzen von rund 2200 Gästen bei jeder Aufführung. Sie lachen herzerfrischend über den ehrlichen Charme der Hirtenkinder, sind betroffen vom Geschehen um Maria und Josef und vergießen Tränen der Freude beim abschließenden, gemeinsamen Andachtsjodler. Das Mysterium der göttlichen Liebe und die Begebenheiten vor dem Wunder der Geburt stehen beim Salzburger Adventsingen alljährlich im Mittelpunkt der Betrachtungen.

1.000ste Aufführung, neue Regie, neue Maria
Seit über 20 Jahren formt das engagierte Team um Gesamtleiter Hans Köhl das einzigartige Adventerlebnis im Großen Festspielhaus. Die Premiere am 25. November wird gleichzeitig die 1000. Aufführung in der 75-jährigen Erfolgsgeschichte sein. Über zwei Millionen Besucher waren bei dieser international renommierten Kulturveranstaltung bereits zu Gast.
Ihr Debüt als Schauspielregisseurin beim Salzburger Adventsingen feiert 2022 Gerda Gratzer. Die in Kärnten aufgewachsene Künstlerin studierte in Graz und Salzburg Musikwissenschaften, Ethnologie, Kulturmanagement und Schauspiel. Sie leitete die Internationalen Musikwochen in Millstatt, war Geschäftsführerin des Jugendmusikwettbewerbes Prima la Musica in Salzburg. Schließlich widmete sie sich ganz dem Theater und gründete das Theater Panoptikum sowie das Theater der Freien Elemente, wirkte in 30 Produktionen als Schauspielerin mit und brachte bisher 25 Theaterstücke als Regisseurin auf die Bühne.
Bereits 2014 feierte Eva Maria Schinwald als „Maria” in der Produktion „Der Sterngucker” ihr Debüt beim Salzburger Adventsingen. 2017 begeisterte sie das Publikum in „Der blinde Hirte” als Engel. 2022 wird neben Bernhard Teufl als Josef wiederum sie als Maria auf der Bühne stehen. Die gebürtige Oberösterreicherin hat am Mozarteum Salzburg das Masterstudium Gesang mit Auszeichnung abgeschlossen. Sie absolvierte internationale Meisterkurse, Konzertreisen führten die lyrische Sopranistin u.a. nach Deutschland, nach Slowenien und nach London.
Information zur Veranstaltung
25.11.2022 bis 11.12.2022 im Großen Festspielhaus
Aufführungsbeginn: Freitag 19.30 Uhr, Samstag und Sonntag 14.00 und 17.00 Uhr
Dauer der Aufführung: ca. 1,45 Stunden, keine Pause
Karten sind im Kartenbüro im Heimatwerk (Residenzplatz 9, 5010 Salzburg) oder online unter www.salzburgeradventsingen.at erhältlich.

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