Roswitha Stadlober © Franz Oss
Roswitha Stadlober © Franz Oss

Roswitha und Teresa Stadlober

Skigenerationen unter einem Dach

Erfolgreich, echt, ehrgeizig. Roswitha und Teresa Stadlober lieben den Skisport, die Natur und die Bewegung – diese Eigenschaften bringen sie ganz nach oben: Mama Roswitha Stadlober ist Präsidentin des Österreichischen Skiverbandes, Teresa Stadlober sammelt Langlauf-Medaillen.

Mama Roswitha Stadlober

Erinnert ihr euch noch an die 1980er Jahre? Als Roswitha Steiner die Slalom-Welt auf den Kopf stellte? Diese Roswitha ist heute der Kopf der professionellen Skiakrobaten in Österreich. Sie heirate den Langlauf-Weltmeister Alois Stadlober. Ski gibt es genug in ihrer Heimat in Radstadt.

Schon früh wusste Stadlober, dass es ein Leben nach dem Skifahren gibt. Sie gründete das Unternehmen „Kada – Karriere danach“ und beflügelt Spitzensportler*innen auf ihrem Weg in den Beruf nach dem Sport. Als Geschäftsfrau baut sie Standbeine.

Roswitha Stadlober © Erich Spiess
Roswitha Stadlober, ÖSV Präsidentin © Erich Spiess

Seit 2021 hält die Roswitha Stadlober als erste Frau die Zügel des ÖSV in der Hand – nach 22 Männern in diesem Amt.

Mit Mitte 20 beendete Roswitha Stadlober ihre Ski-Karriere – sie schenkte ihren zwei Kindern ihre Aufmerksamkeit: Luis und Teresa Stadlober. Beide schmücken ihr Leben mit Olympia-Teilnahmen – der Sohn beendetet seine Karriere, die Tochter tanzt an der Weltspitze.

Tochter Teresa Stadlober

Die Gene sporteln in der Familie Stadlober – mit knapp zwei Jahren zaubert Teresa Stadlober die ersten Schwünge auf die Piste. Zuerst auf Alpinskiern, bald darauf auf Langlaufskiern. Mit vier Jahren sammelte sie bereits Langlauf-Wettkampferfahrung.

Viele Ausdauer-, Kraft- und Techniktrainings später läuft sie über den Bezirkscup in den Landescup – weiter zum Austriacup. Mit dem Titel Österreichische Meisterin im Gepäck reist sie zum ÖSV. Der Continentalcup dient als Sprungbrett in den Weltcup – der Elite im Langlaufen.

Teresa Stadlober © ÖSV/Gepa
Teresa Stadlober © ÖSV/Gepa

Weltmeisterschaften und Olympische Spiele sind wohl das Ziel jeder Sportlerin. Diese Atmosphäre inhaliert Teresa Stadlober einige Male – und krönt es mit der Bronze-Medaille 2022 in Peking im 15 km Skiathlon.

Wie Skigenerationen miteinander leben

Roswitha Stadlober verrät euch ein paar Einblicke in einen Olympia-Haushalt:

Wie unterscheidet sich ein Olympia-Haushalt von einem „normalen“?

Gar nicht. Im letzten Jahr hatten wir natürlich eine Ausnahmesituation, als wir im Haus Masken getragen und getrennt voneinander gegessen haben.

Ist die junge Generation immer mit dem Vorhaben der älteren einverstanden?

Sicher nicht immer. Jeder muss seine eigenen Erfahrungen machen, um seine Lehren daraus zu ziehen. Als Mutter hat man halt das Gefühl, dass man über mehr Lebenserfahrung verfügt (lacht).

Und umgekehrt?

Ist es sicher genauso. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis, machen viel gemeinsam und tauschen uns viel aus. Dass es angesichts des Altersunterschiedes unterschiedliche Interessen gibt, liegt in der Natur der Sache – und stößt auch auf gegenseitige Akzeptanz.

Wie fühlt es sich an Mutter und „Chefin“ der erfolgreichen Tochter zu sein?

Meine ehrenamtliche Funktion als Präsidentin ändert nichts am Mutter sein. Die Kinder sind immer das Wichtigste. Man freut sich mit und ist froh, dass man sie auf ihrem Weg begleiten darf. Daheim sind die Aufgaben aber klar verteilt, daran hat auch das abgelaufene Jahr nichts geändert.

Warum ist für die Familie Stadlober Skisport so wichtig?

Nicht nur der Skisport. Die Naturverbundenheit und der Bewegungsdrang liegen uns in den Genen. Das haben wir von unseren Eltern mitbekommen und an die Kinder weitergegeben. Wir schätzen und genießen einfach die hohe Lebensqualität unserer Heimat. Was gibt es Schöneres, als beim Langlaufen, Skifahren oder bei Skitouren Kraft für Körper und Seele zu tanken?

Danke für die Einblicke in einen für uns „außergewöhnlichen“ Haushalt und alles Gute für die nächsten Schritte!