Rudi Obauer ist wohl einer der besten und bekanntesten Köche Österreichs. Mit „Ich koche, also bin ich“ hat der Werfener Vier-Hauben-Koch allerdings kein klassisches Kochbuch, sondern eher eine kochphilosophische Abhandlung geschrieben. In seinem Plädoyer für Selbstverantwortung und Unabhängigkeit hinterfragt er unseren Umgang mit Lebensmitteln, unseren Konsum und Lebensstil.
Die Küche wird bei ihm zu einem Ort der Freude und der Gemeinschaft, wenn er erklärt, worauf es beim Kochen und Essen wirklich ankommt und woran man ein gutes Produkt erkennt. Er zeigt mit Anleitungen und Tipps, wie man wieder besser einkaufen, kochen, essen und genießen kann und wie dabei Gerichte entstehen, die einfach gut tun.
„Als Karl und ich Anfang der 1980er-Jahre nach Lehrjahren in einigen der besten Häuser Europas begonnen haben, das Restaurant in Werfen zu einem zeitgemäßen Restaurant zu entwickeln, war unsere Triebfeder ganz einfach, dass wir – wie man bei uns sagt – was Gescheites machen wollten; an Hauben und Sterne haben wir keinen Gedanken verschwendet. Wir waren das Maß. Es ist grundsätzlich eine der Stärken von meinem Bruder und mir, dass wir, wenn wir von hinten einen Hauch spüren, immer noch zulegen können, wie ein Marathonläufer, der den Atem des Verfolgers spürt, der ihn überholen könnte.“
Von Narrenkastln und Nebellandschaften

Probier doch einmal das: Fisch auf Backpapier (Auszug Buch)
„Nimm ein Backblech, belege es mit Backpapier und bestreiche dieses mit Olivenöl. Gib gestoßenen Pfeffer, Salz, etwas Rosmarin und Minzblätter darauf. Lege eine filetierte und entgrätete Forelle, einen Saibling oder einen Zander mit der Hautseite nach unten darauf. Beträufle den Fisch mit Olivenöl, gib Salz, etwas fein gehackten Knoblauch und vielleicht auch etwas Zitronengras darüber. Gare den Fisch ca. 10 Minuten bei 160 Grad Umluft im Ofen. Schäle einen Bierrettich, reibe ihn grob, salze ihn und mariniere ihn mit Chili, eventuell Pfefferoni-Essig (Sud aus Einlegeglas) und etwas Sauerrahm. Misch alles gut durch und lass den Rettich kurz ziehen. Und dann genieße Fisch und Rettich.“

Fotos: SalzburgerLand, Obauer