Gipfelsammler aufgepasst!

Berg-Wander-Ski- und Radtouren im SalzburgerLand.

Unter dem Titel „Salzburg Summits“ beschreibt der Geologe, Orientierungsläufer und begeisterte Bergsteiger Gabriel Seitlinger über 200 Berg-Wander-Ski- und Radtouren im SalzburgerLand.

Die Bandbreite des 368 Seiten zählenden Buches „Salzburg Summits“ reicht vom Wasserreservoir bei Maria Bühel als höchstem Punkt von Oberndorf (445m) über den schwierigsten Summit, die „Bischofsmütze“, bis zum höchsten Salzburger Gipfel, dem „Großvenediger“ (3.657m). Auf die Summits (Gipfel) geht es zu Fuß, mit dem Rad oder mit Skiern. Und: In einigen Ausnahmefällen führen die Wege auch über Klettersteige oder einfache Kletterpassagen.

Gipfelsammler finden im Buch alle höchsten Punkte der 119 Gemeinden des SalzburgerLandes. Diese reichen von A wie Abtenau bis Z wie Zell am See. Eine Gipfelliste und viele Varianten eröffnen zudem neue Ausflugsziele.
Der höchste Gipfel oder die höchste natürliche Erhebung hat der Geograph auf den Punkt genau verortet. Dazu finden sich die GPS-Koordinaten sowie die Anstiege mit Foto und Karte von den Standortgemeinden aus.

Buch Salzburg Summits von Gabriel Seitlinger

Während die höchste Erhebung in Maria Bühel bei Oberndorf bequem mit dem Rad zu erreichen ist, ist die Tour auf den höchsten Gipfel des SalzburgerLandes – dem „Großvenediger“ – eine anspruchsvolle Tour. Dieser imposante Berg befindet sich an der Grenze zwischen Salzburg und Osttirol. „Hier sollte eine Nächtigung auf der Kürsinger Hütte eingeplant werden“, rät Seitlinger. Die beste Zeit für eine Zwei-Tages-Skitour ist März bis Mai.

Faszinierende Landschaften

Eine weitere Zwei-Tages-Bergtour führt von Maria Alm westlich des „Hohen Kopfes“ (2.868m) in eine atemberaubende Gebirgslandschaft. Diese Tour empfiehlt Seitlinger nur trittsicheren und schwindelfreien Berggehern. Aufgrund der Altschnee-Felder sind Steigeisen ratsam.

Hoher Kopf (2.868m)

Der Pinzgauer Ort Dienten liegt ebenfalls westlich des „Hohen Kopfes“. Von diesem Ort sind 1.700 Höhenmeter bis zum Gipfel zu bewältigen. Der Anstieg erfolgt über den „Königsjodler“. Dieser ist mit 700 Höhenmetern der längste Klettersteig Salzburgs. Der Steig verläuft meist direkt auf dem Grat und überwindet dabei mehrere kleine Gipfel, scharfe Grate und Schluchten, inkl. Flying Fox. Bis zum Ausstieg am „Hohen Kopf“ sollten 4,5 Stunden Zeit eingerechnet werden. Die sehr anspruchsvolle 9-12-stündige Tour erfordert ein hohes Maß an Kondition, Kraft und Können.

Hike & Bike

Weit weniger anspruchsvoll ist die kombinierte Rad- und Wandertour auf den „Trattberg“ (1.757m) im Tennengau: Ausgangspunkt ist das Ortszentrum von St. Koloman. Mit dem Rad auf der Mautstraße bis zur Ende 2019 neu eröffneten Enzianhütte auf dem Trattberg fahren und von hier zu Fuß über Almwiesen bis zum Gipfelkreuz wandern. Zahlreiche Wege führen zu den Trattberg-Almen mit schönen Aussichten auf die umliegende Bergwelt.

Aussicht vom Trattberg

Variante Skitour: Vom Weiler Großhorn unmittelbar vor der Mautstation auf 1.010m in südöstlicher Richtung Mauthäuschen und die Trattbergstraße hinauf zur Enzianhütte. Dann weiter zu Fuß zum rund 45 Minuten entfernten Gipfel.

Traumhafte Aussichten

In der Nähe befindet sich der Karststock „Hoher Göll“ (2.522m). Für diesen Summit sind 1.300 Höhenmeter zu erklimmen. Buchautor Seitlinger rät: „Es gibt keine Quellen. Daher genügend zu trinken mitnehmen.“ Für den Schustersteig empfiehlt er ein Klettersteigset.
Eine sehr schöne Tour führt von Muhr im Lungau auf den „Großen Hafner“ (3.076m). Der untere und obere Rotgüldensee befinden sich im Nationalpark Hohe Tauern. Hier empfiehlt Seitlinger „dringend“ eine Einkehr in der Rotgüldenseehütte mit Bauernkrapfen und Buttermilch. Ich bin seinem Rat gefolgt und wirklich: Die Bauernkrapfen schmecken köstlich.

Unterer Rotgüldensee

Im Buch „Salzburg Summits“ sind alle Routen und Varianten genau beschrieben. Der Höhenunterschied der höchsten Erhebungen im Flachgau bis zum höchsten Gipfel im Pinzgau beträgt 3.212 Höhenmeter.
Zudem gibt Seitlinger im Buch Übernachtungs- und Einkehrtipps sowie Wichtiges für die Planung und Tipps für das Kartenmaterial und die Ausrüstung.
Das 368 Seiten zählende Buch ist im Anton Pustet Verlag erschienen. Es kostet 24 Euro.

Foto: Gabriel Seitlinger; Christine Fröschl