Ob Tagesausflug oder längere Tour – die runderneuerte Hütte bietet einen fulminanten Ausblick und 75 Schlafplätze. Die Pächter Christiane und Philipp Feller sorgen gemeinsam mit ihrem Team für kulinarische Erlebnisse.
Errichtet wurde die Peter-Wiechenthaler-Hütte in Saalfelden am Steinernen Meer von 1924 bis 1926. Sie sollte Ziel unseres Familienausfluges sein, bei dem auch eine Übernachtung miteingeplant ist. Wir starten vom Parkplatz aus und gelangen zu einem schönen Serpentinenweg der durch den Wald führt und viel Schatten bietet, was an diesem heißen Tag begrüßenswert ist. Mit Kindern braucht es etwas mehr Planung, genug zu trinken, Kopfbedeckungen und ausreichend Sonnencreme. Gut, dass es gegen Ende der Tour immer wieder Rastplätze mit „Schattenbankerln“ gibt, um durchzuatmen. Jeder Wanderbegeisterte sollte einmal dorthin aufsteigen. Denn wenn man auf der 1.752 Meter hoch gelegenen Hütte samt großzügiger Terrasse eintrifft, bietet sich ein wunderschöner Rundumblick auf Saalfelden, den Zeller See und die Gipfel des Steinernen Meeres.
Koch mit Erfahrung
Oben angekommen genießen wir erfrischende Getränke und verschiedene Köstlichkeiten wie Saure Wurst mit Essig, Öl, Zwiebel und Brot und danach hausgemachten Kaiserschmarrn mit Apfelmus und Zwetschgenröster. Die Hütte wird im Jahr 2026 ihr 100-jähriges Bestehen feiern, wie wir von Philipp Feller erfahren. Gemeinsam mit seiner Mutter Christiane Feller wird er dann das 10-jährige Jubiläum als Pächter feiern. „Wir werden nächstes Jahr also ein Zehntel der Hüttengeschichte mitgemacht haben“, erzählt der gelernte Koch und Kellner, der damals als 20-Jähriger auf der Hütte durchstartete. Zuvor war er bereits im Erlhof in Zell am See, im Rosengarten in Kirchberg in Tirol unter Simon Taxacher und im „Das Schindler“ in Innsbruck tätig.
Er nahm von diesen namhaften Stationen viel Wissen und Können mit und sorgt nun für ein kulinarisches Niveau, das in so luftigen Höhen selten zu finden ist. „Vom Falstaff wurden wir in den Jahren 2023, 2024 und 2025 jeweils als beste Berghütte im Bundesland Salzburg ausgezeichnet“, sagt der Bruder von Skiprofi Manuel Feller. Vor allem auch die Weinkarte kann sich sehen lassen. Hier wird ebenfalls so mancher Klassiker geboten, mit dem man auf 1.752 Metern Höhe nicht unbedingt rechnet.
Fulminanter Sonnenuntergang
Eingekauft wird so gut wie alles von regionalen Händlern. Rund um die Hütte hat Philipp Feller mehrere kleine Kräutergärten angelegt. So gelingt es ihm beim dreigängigen Abendmenü noch etwas mehr Raffinesse einfließen zu lassen. Wir genießen eine köstliche Tomatencremesuppe gefolgt von einer gegrillten Hühnerkeule mit Risotto und Gemüse. Zum Abschluss gibt es noch Eis mit Mandelsplittern, Schlagsahne und etwas Schokoladensauce.
Bei einem Gläschen Wein lässt sich der atemberaubende Sonnenuntergang dann wunderbar auskosten. Als es etwas kühler und bereits dunkel wird, setzen wir uns in die neu gestaltete Stube, um den Abend bei Gesellschaftsspielen ausklingen zu lassen. „Der Umbau und die Erweiterung um eine große Stube im Jahr 2020 war notwendig, da wir auch den Einheimischen genügend Platz bieten wollen, die nach der Arbeit noch zur Hütte kommen, um etwas zu essen oder zu trinken“, erklärt Philipp Feller.

Gestärkt zurück ins Tal
Ausgeschlafen geht es am nächsten Tag zum reichhaltigen Frühstücksbuffet. An den Tischen rund um uns herum wir eifrig an den Routen für die heutige Bergtour getüftelt. Einige haben sich offenbar auch herausfordernde Klettersteige vorgenommen.
Unsere Kinder klettern ebenfalls, bevor wir ins Tal zurückkehren. Einige Meter entfernt von der Hütte befinden sich zwei kindgerechte Kletterwände, die für viel Spaß sorgen.
Dass Hüttenwirt Phillipp Feller Reggae-Fan ist, konnte man sich aufgrund seiner Frisur schon denken. Nun liefert er den Beweis, indem er die typischen Rhythmen durch die Boxen schickt. Ob er denn auch Zeit finde, um zu Festivals zu fahren, wollen wir noch wissen. „Im August ist Hochsaison, da wird es sich nicht ausgehen. Aber im Herbst fahre ich bei der Kreuzfahrt ‚Jamrock Reggae Cruise‘ von Miami nach Jamaika. Viele Gäste haben die gute Musik auf der Hütte gelobt. Es muss nicht immer Volksmusik sein. Wobei das auch Volksmusik ist – aber eben nicht unsere“, sagt er lachend, bevor wir uns verabschieden.