Der Pinzga‘ Hatscha

Weitwandern durch steinerne Wellen und über saftige Wiesen

Auf 15 Etappen verteilen sich die 393 Kilometer des Pinzga‘ Hatschas, dem aussichtsreichen Weitwanderweg durch den Salzburger Pinzgau. Wer dem Symbol der Silberdistel, die vielerorts am Wegesrand wächst, auf den Wegweisern folgt, den erwarten abwechslungsreiche Wandertage. Wir haben Etappen vom Salzburger Saalachtal bis in die Hochkönigregion unternommen. Die große Vielfalt der Bergwelt lässt sich gut anhand der Etappen durchs Steinerne Meer und über die Dientner Grasberge beschreiben.

Durchs Steinerne Meer

Im Ingolstädter Haus macht sich bereits sehr früh rege Betriebsamkeit breit. Rucksäcke werden gepackt, die Schlaflager geräumt und nach einem schnellen Frühstück geht’s für die Wandersleut in alle möglichen Himmelsrichtungen los. Wir entscheiden, bevor wir uns auf unseren eigentlichen Weg Richtung Süden machen, zunächst noch den nächstgelegenen Gipfel, den Kleinen Hundstod (2.263 m) zu besteigen. Es soll sich lohnen, denn nach einer überraschenden Entdeckung – einem Stein, der uns regelrecht zulächelt – eröffnet sich die volle Pracht der felsigen Wellen, die dem Steinernen Meer seinen Namen geben.

In diese Wellen tauchen wir schließlich auf dem Eichstätter Weg ein. Wir staunen, wie und wo sich in dieser felsigen Wüste überall Pflanzen breit machen. Selbst die Silberdistel, das Symbol dieses Weitwanderweges, zeigt sich. Entzückung bereitet uns die Begegnung mit zwei Murmeltieren, die ganz innig und unbeeindruckt von uns miteinander spielen.

Als das Riemannhaus in Sicht kommt, tauchen wir wieder auf aus dem Steinernen Meer, denn erst dort eröffnet sich ein weites Panorama durch die Ramseider Scharte – auf unser heutiges Etappenziel Maria Alm, die Dientner Grasberge und die Hohen Tauern. Der folgende Abstieg erfordert Geschick, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Der Weg ist zwar an ausgesetzten Stellen seilversichert, aber dennoch sehr anspruchsvoll. Weiter unten, als der Weg flacher wird, macht der Hatscha, ein langer weiter Weg, seinem Namen alle Ehre. Mit dem Wissen, dass bei der Übernachtung in Maria Alm alle Annehmlichkeiten der Zivilisation auf uns warten, geht es sich dennoch leicht.

Über die Dientener Grasberge

Bereits am nächsten Tag wandern wir über die vielen Gipfel der Dientner Grasberge und fühlen uns fast in einer anderen Welt. Während im Steinernen Meer blanker Fels vorherrschte, finden wir uns nun in saftigen Almwiesen wieder. Fülle beschreibt es wohl treffend: Kräuter am Wegesrand, Heidel- und Preiselbeeren an den Hängen, Schwammerl im Wald. Und immer wieder traumhafte Aussichten: der weite Blick in die Hohen Tauern im Süden, den Dachstein im Osten, das nahe Hochkönigmassiv im Norden sowie Loferer und Leoganger Steinberge im Westen – also mittendrin in der Bergkulisse des SalzburgerLandes.

Diese Fülle von Kräutern und Früchten ist ein absolutes Markenzeichen der Hochkönigregion. Ob bei der Kräuterwanderung, in einem Kräuterworkshop oder in der Küche der Kräuteralmen, sie begegnen uns hier allerorts.

So ist die abschließende Mahlzeit unserer Tour selbstverständlich auch reichlich mit Kräutern gespickt und macht Appetit auf die weitere Etappen des Pinzga‘ Hatschas, dann in den Regionen Maishofen, Viehhofen, Saalbach Hinterglemm und Saalfelden Leogang.

Alle Infos zum Pinzga‘ Hatscha: www.salzburgerland.com/de/unterwegs-am-pinzga-hatscha/