Die Zellerin Anna Meixner schaffte mit dem österreichischen Nationalteam erstmals den Aufstieg zur A-WM. Und in ihrem ersten Jahr in der weltbesten Eishockeyfrauenliga holte sie den Vizemeistertitel.
Anna Meixner ist das Aushängeschild im österreichischen Fraueneishockey. Wie sie im Interview mit dem SalzburgerLand Magazin verrät, stand sie bereits mit drei Jahren das erste Mal auf dem Eis. Groß wurde sie bei ihrem Heimverein, dem EK Zell am See. „Es war das Beste, das mir passieren konnte. Ich habe mit den Burschen trainiert, hatte fantastische Trainer und wurde immer gleichbehandelt, wie alle anderen. Das hat mich geschliffen und zu dem Menschen und der Eishockeyspielerin gemacht, die ich heute bin. Dafür werde ich den Menschen dort immer dankbar sein“, so Meixner.
Sie hat bisher eine fulminante Karriere hingelegt, wobei das Jahr 2025 und die abgelaufene Saison noch einmal hervorzuheben sind. Mit dem österreichischen Nationalteam schaffte sie Historisches und zum ersten Mal den Aufstieg von der Division 1A zur A-WM, bei der Österreichs Eishockeyteam 2026 in Kanada – dem Mutterland des Eishockeysports – auf Spitzenteams wie die USA, Schweden, Tschechien oder eben Kanada treffen könnte. „Wir waren jetzt 19 Jahre in der Division 1A. Für mich war es die zwölfte oder gar dreizehnte WM und nun ist uns endlich dieser große Meilenstein mit dem Aufstieg gelungen. Für das Fraueneishockey ist es extrem wichtig, dass wir diesen Schritt geschafft haben. Unser Team war komplett zusammengeschweißt, in einem irrsinnigen Flow und der Glaube war da“, so Meixner.
Gut in Kanada etabliert
Apropos Kanada: dort spielte Anna Meixner in der abgelaufenen Saison bei den Ottawa Charge ihre erste Saison in der Professional Women´s Hockey Leage (PWHL), der weltbesten Liga im Fraueneishockey, die in den USA und Kanada ausgetragen wird. „Die Vorfreude auf die A-WM ist auch deshalb groß, weil ich nun einige Spielerinnen aus Nordamerika kenne und es wird cool für das eigene Land gegen sie zu spielen“, verrät Meixner. Dabei ist sie in der PWHL mit ihrem Team sogar in die Finalserie vorgeprescht, wo man sich den Minnesota Frost geschlagen geben musste. Für Meixner war es auch mit dem Vizemeistertitel eine enorm erfolgreiche Saison.
„Es war schon ein sehr cooles Jahr. Die Leute in Kanada sind sehr offen, ich wurde von meinen Teamkolleginnen super nett aufgenommen und habe dort Freunde fürs Leben gefunden“, berichtet Meixner. Der große Unterschied zu Europa (wo Meixner beispielsweise für die Sabres in Wien oder mehrere Jahre in der besten Liga in Schweden tätig war) liegt darin, dass in der PWHL ausschließlich Vollprofis spielen. „In Schweden war es doch auch eine Ausbildungsliga, in der 16-jährige Mädchen spielen, die noch zur Schule gehen und dann nach und nach das Zepter übernehmen. In Nordamerika geht es ausschließlich ums performen. Man behandelt dich wie einen Profi und erwartete von dir, auch ein Profi zu sein“, so die erfolgreiche österreichische Stürmerin.
Ausverkaufte Hallen
Dass die Eisfläche in Nordamerika kleiner ist, als in Europa, machte Meixner zu Beginn leicht zu schaffen: „Ich habe etwas gebraucht, bis ich mich daran gewöhnt habe. Aber in der zweiten Hälfte der Saison habe ich mich immer wohler gefühlt und konnte immer mehr zeigen, was ich draufhabe.“ Beeindruckend für sie war auch die enorme Begeisterung für Fraueneishockey in Nordamerika. Während die Profis bei den Herren in Salzburg vor 3.500 Besuchern spielen, performte Meixner beispielsweise in Edmonton vor knapp 18.000 Zusehern. „Die Hallen waren die ganze Saison über immer ausverkauft, diese Zuschauermassen sind unfassbar“, schwärmt die Stürmerin.
Daheim in Zell am See
Die wenigen Wochen Sommerpause verbringt Anna Meixner bei ihrer Familie im Pinzgau: „Ich liebe es. Für mich gibt es nichts Schöneres als nach Hause zu kommen, vor allem in eine schöne Stadt wie Zell am See. Wenn ich beim Frühstück draußen sitze, genieße ich den Ausblick auf die Berge. Ich trainiere und wandere gerne zu Hause und bin überall, beispielsweise am Hundstein, unterwegs.“