Paul Guschlbauer ist ein echter Abenteurer! Ob zu Fuß oder in der Luft: der 37-Jährige hat sich dem Bergsport verschrieben. Er zählt zu den besten Paragleitern und Gleitschirmpiloten Österreichs – und ist Stammgast bei den Red Bull X Alps. Auch 2021 ist er wieder mit von der Partie. Wie die Vorbereitungen laufen und warum sich der gebürtige Steirer so pudelwohl im SalzburgerLand fühlt, erzählt er im Interview.
Hallo Paul, wie geht’s? Bei dir geht es bald wieder los mit Red Bull X-Alps: Wie laufen die Vorbereitungen?
Paul Guschlbauer: Hallo! Mir geht es gut – bis auf diesen Gips, der meinen Fuß noch für ein paar Wochen verziert. Aber die Ärzte sind sich sicher, dass ich trotzdem bei den Red Bull X Alps starten kann, wenn alles so verheilt wie geplant. Nach meinem Missgeschick muss ich jetzt meinen Trainingsplan etwas umstellen, aber ich gebe alles, um so fit wie möglich an den Start gehen zu können. Bis jetzt hatte ich eine perfekte Vorbereitung: In den vergangenen Jahren war es immer so, dass ich mich auf meine anderen Projekte konzentriert habe und mich erst etwa ein halbes Jahr vor Red Bull X Alps intensiv auf den Wettkampf vorbereitet habe. Heuer bin ich von Anfang an fokussiert auf diesen Event. Darum wird mich auch die Verletzung vom Kopf her jetzt nicht zurückwerfen.

Wie kann man sich auf so einen Wettbewerb wie das Red Bull X-Alps überhaupt vorbereiten?
Paul Guschlbauer: Vorbereiten kann man sich auf jeden Fall – aber ehrlicherweise benötigt das viel Zeit. Über mehrere Jahre baut man sich Ausdauer, Erfahrung und Know-how auf, um bei diesem Rennen bestehen zu können. Denn ich mache dabei innerhalb von weniger als 12 Tagen über 35.000 Höhenmeter. Darüber hinaus muss man sich ein funktionierendes Team aufbauen, das für ideale Rahmenbedingungen sorgt. In den vergangenen Jahren habe ich viel von meiner Fitness und meiner Ausdauer gezehrt. Aber je länger ich dabei bin, desto mehr Erfahrung sammle ich in der Luft und in der Renneinteilung und kann noch ein Schippchen drauflegen.
Du bist 2020 zum ersten Mal Vater geworden – hat das deinen Blick auf den Sport und das Risiko, das man dabei eingeht, verändert?
Paul Guschlbauer: Natürlich hat sich etwas verändert, weil Dinge, die vorher extrem wichtig waren, aus diesem Blickwinkel gar nicht mehr so essentiell sind. Es gibt einfach plötzlich etwas Wichtigeres als den persönlichen Erfolg: es ist die Familie. Was aber nicht heißt, dass ich mit weniger Motivation an meine Projekte und Wettkämpfe herangehe. Was ich mache, mache ich zu 100 Prozent – wenn ich fliegen gehe, dann denke ich ans Fliegen und nicht daran, was alles passieren könnte. Ich bin auch früher nicht sinnlos ins Risiko gegangen, sondern war schon immer sehr fokussiert und bedacht auf eine gute Vorbereitung, um viele Risikofaktoren ausschließen zu können.
Lass uns kurz hinter die Kulissen des Paul Guschlbauer blicken. Wie würdest du dich als Typ beschreiben?
Paul Guschlbauer: Ich bin grundsätzlich ein ziemlich entspannter Typ. Bin aber auch sehr ehrgeizig und war schon immer ein Wettkampf-Typ. Ich liebe die Herausforderung, bin gerne in der Natur und den Bergen unterwegs. Und am allerliebsten schaue ich sie mir von oben aus der Luft an.

Wenn du gerade nicht in der Luft oder auf dem Weg auf einen Berggipfel bist – findest du noch Zeit für andere Projekte und Hobbies?
Paul Guschlbauer: Ich fliege gern – auch mit richtigen Flugzeugen. In der Luft fühle ich mich einfach wohl, darum habe ich eine Pilotenausbildung gemacht und bin ich auch mit den „The Flying Bulls“ unterwegs. Das macht richtig viel Spaß.
Warum ist das SalzburgerLand die perfekte Homebase für dich?
Paul Guschlbauer: Das ist ganz einfach zusammengefasst: Die Lebensqualität ist genial, meine Frau ist Salzburgerin, ich fliege bei den Flying Bulls, die auch in Salzburg sind. Weil ich hier einfach alles habe, was ich als Outdoor-Sportler und Bergsportler brauche.
Du lebst in Hallein und bist viel im SalzburgerLand unterwegs – was sind denn deine Hike & Fly Top-3-Locations fürs SalzburgerLand?
Paul Guschlbauer: Da gibt es so viele, im SalzburgerLand kommt man als Paragleiter einfach voll auf seine Kosten. Was man auf jeden Fall gesehen bzw. geflogen haben sollte, ist der sogenannte „Pinzgauer Spaziergang“ mit Start auf der Schmittenhöhe. Einer meiner Top-Trainingsspots im SalzburgerLand ist die Gegend um Wagrain. Ein Hike & Fly Tipp ist der Schmittenstein – aber der Startplatz ist sehr anspruchsvoll und ist keine Option für ungeübte Piloten.