„Shadow“ schnaubt zufrieden, steht ganz ruhig am Reitplatz und wartet. Der kleine Martin ist umso ungeduldiger, er kann es kaum erwarten, endlich aufs Pferd zu steigen. Schon nach der ersten Runde reiten, reißt er die Arme in Siegerpose nach oben. Er strahlt über das ganze Gesicht.
Pferde üben seit jeher eine große Faszination auf uns Menschen aus: Sich am Rücken des Pferdes – auf dem sprichwörtlich die Schönheit der Erde liegt – entspannen und mit der Natur im Einklang zu sein. Während die meisten Reiter fast nebenbei erleben, wie Grenzen weiter gesteckt, Probleme im Galopp gelöst werden, lässt sich der im weitesten Sinne heilsame Einfluss der Pferde auch gezielt therapeutisch einsetzen: „Das Pferd hat einfach diese Besonderheit, dass es tragen kann. Getragen zu werden, sich schaukeln zu lassen – das ist etwas ganz Besonderes“.
Integrative Reittherapie
Sabine Seidl ist seit ihrer Kindheit eine Pferdenärrin und sie weiß, wovon sie spricht. Die ausgebildete Reitpädagogin setzt in ihren integrativen Feriencamps auf die Kraft der Pferde. „Das Pferd nimmt jeden bedingungslos an und sagt nicht: Du siehst komisch aus, du siehst nicht aus wie die Norm. Wenn man positiv auf das Tier zugeht, reagiert es auch positiv. Es bestärkt den Menschen darin, dass er in Ordnung ist, so wie er ist. Und so wird das Selbstbewusstsein gestärkt. Es hilft den Kindern ins Gleichgewicht zu kommen“.
Durch die Gangart „Schritt“ wird die dreidimensionale Bewegung des Pferderückens auf die Wirbelsäule der Kinder übertragen. Diese Bewegung und Schwingung ist dem Gang des Menschen ähnlich. Bei Gehproblemen trägt das zu einer Verbesserung der Gehfähigkeit bei. Therapeutisches Reiten kann helfen, Ängste abzubauen oder Beschwerden zu lindern. Der Schwerpunkt bei der Förderung mit dem Pferd bestehe darin, die Sozialkompetenz zu fördern, sagt Sabine. „Das Pferd ist nur das Medium.“ Das Pflegen, Füttern und Reiten steigere das Selbstbewusstsein und das Körperbewusstsein der Kinder, „das macht sich sofort bemerkbar“.
Spaß an Bewegung und Natur
Beim professionellen Einsatz von Pferden in der Therapie sind drei Ansatzmöglichkeiten möglich und unterschieden wird zwischen Hippotherapie, Heilpädagogischen Reiten und Voltigieren sowie das Reiten als Sport für Behinderte. In der Praxis gibt es allerdings keine so scharfe Trennung. „Pferde nehmen die Menschen, wie sie so sind. Sehr hektische Menschen werden durch die gleichmäßigen Bewegungen des Pferdes ruhiger“, so Sabine, „und sehr ruhige Menschen kann die Arbeit mit dem Tier aufwecken“. Vor allem gehört dazu, dass man das Pferd führt, pflegt und füttert. Für manche Kinder ist auch gar nicht das Reiten das Wichtigste, sondern zum Beispiel das Füttern. Spaß am Umgang mit dem Pferd und der Bewegung in freier Natur, das ist jedenfalls immer das Allerwichtigste.
Das Glück der Erde am Rücken der Pferde
Für einen Reiturlaub finden sich im ganzen SalzburgerLand viele traumhafte Plätze und zahlreiche Reitwege. Etwa beim Reiterbauernhof Hammerhof . Bei der Familie Ebner lässt es sich im komfortablen Hotel mit angeschlossenem Biobauernhof mit vielen Tieren und den lebhaften Pferden inmitten einer ursprünglicher Landwirtschaft leben. Auf braven Haflingerpferden können große und kleine Reiter die Gegend erkunden.
Ganz besonders schöne Ausritte ermöglicht auch das Lammertal. Hier gibt es auch viele weitere empfehlenswerte Unterkünfte für Pferdeliebhaber, wie den Martinerhof . Von Abtenau bis St. Martin am Tennengebirge findet sich ein gut verbundenes Reitwegenetz von etwa 130 Kilometern. Auf verschiedenen Touren lässt es sich hier perfekt die Landschaft entdecken.
Fotocredit: Maria Riedler und Hammerhof Filzmoos
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