Auf den Spuren von Paracelsus

Salzburgs berühmter Sohn

Noch im 19. Jahrhundert war Paracelsus einer der Tourismusmagneten Salzburgs. Mittlerweile hat ihm Mozart längst den Rang abgelaufen. Stadttouren auf den Spuren des Arzt und Religionsphilosophen werden aber auch heute noch angeboten und man erfährt Spannendes aus vergangenen Tagen.

Paracelsus ist ein Bier gewidmet

Theophrastus Bombastus von Hohenheim, wie er mit vollem Namen hieß, verließ sich weniger auf die überlieferte Schulmedizin, sondern experimentierte lieber auf naturwissenschaftlicher Basis. Von ihm ist auch der Ausspruch „Bier ist eine wahrhaft göttliche Medizin“ überliefert. Die Stieglbrauerei widmete daher  diesem visionären Denker das „Paracelsus Zwickl“, eine unfiltrierte und naturtrübe Bier-Spezialität.

Gedenktafeln an Paracelsus

Seine äztliche Praxis hatte der berühmte Azrt beim Rappelbad in der Pfeiffergasse am Haslauer Platz und wenige Schritte weiter, in der Kaigasse 8, damals das Wirtshaus zum Weissen Ross hatte er angeblich todkrank sein Testament gemacht. Hier zeigt uns Fremdenführerin Inez Reichl eine der Statuen, die dem berühmten Salzburger gewidmet sind. Im 20. Jahrhundert entdeckte der Historiker Franz Martin, dass Paracelsus, der viel auf Reisen war, schon vor seiner letzten Station in Salzburg hier gewirkt hatte. Es war die Zeit der Bauernkriege um 1525, wo er sich durch die Unterstützung der Aufständischen im Bauernkrieg beim Salzburger Erzbischof Matthäus Lang von Wellenburg unbeliebt machte und fluchtartig Salzburg verlassen musste. Später wurde das Andenken an den großen Arzt von den Nazis vereinnahmt. Eine der wichtigsten Paracelsusstatuen schuf  Josef Thorak, einer der Lieblingsbildhauer Hitlers.

Zum 500. Geburtstag des großen Stadtbürgers 1993 präsentierte man bei internationalen Kongressen neue Forschungsergebnisse.  Paracelsus gilt als Wegbereiter der Naturheilkunde. Demzufolge verwendet auch die Privatmedizinische Universität PMU in Salzburg Paracelsus als Namenspatron. Die Internationale Paracelsusgesellschaft (gegr. 1951) versucht auch weiterhin mit neuen Forschungsergebnissen den Namen Paracelsus nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Paracelsusgrab am Sebastianfriedhof

Wie Paracelsus gestorben ist, darüber scheiden sich die Geister:  Am 24. September 1541 ist er mittellos gestorben, da er zeitlebens die Armen beschenkte.  Zwischen Vergiftung und Verletzungen nach einem Bergsturz gehen die Theorien weit auseinander. Im Durchgang zum weltberühmten Sebastiansfriedhof befindet sich seit 1564 das Grabmal des berühmten Arztes Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus. Seit 1752 werden seine Gebeine in der Vorhalle der Sebastianskirche aufbewahrt.