Sara Marita Kramer im Interview

Nichts ist schöner als Fliegen

Sara Marita Kramer gehört zu den besten Skispringerinnen der Welt. Die gebürtige Holländerin lebt mit ihrer Familie im Pinzgau und hat dort auch mit dem Skispringen begonnen. Sie hat uns 10 spannende Fragen beantwortet.

Wie und durch wen kamst du zum Skispringen?

Also, ich bin ursprünglich in den Niederlanden geboren und habe somit gar keinen direkten Bezug zum Skispringen gehabt. Wir sind mit der Familie immer auf Skiurlaub nach Österreich gefahren und haben uns dann sogar entschieden, hierhin zu ziehen, weil es uns so gut gefallen hat. Da habe ich mich dann im Skiclub angemeldet. In der 4. Klasse Volksschule gab es ein Volksschulskispringen mit Alpin Ski. Das hat mir so gut gefallen, dass ich mich beim Skisprungclub Saalfelden angemeldet habe.

Was macht den Sport für dich so besonders?

Für mich macht das Fliegen den Sport so besonders. Wenn man einfach einen kurzen Moment im eigenen Tunnel ist und fliegt.

Was sind Deine Gedanken während der Flugphase und was fühlst du in der Luft?

Also, während dem Flug denkt man nicht viel. Außer, dass der Sprung gut oder schlecht war, haha. Aber das Gefühl ist eigentlich unbeschreiblich. Wie bereits gesagt, kurz weg von allem zu sein und einfach nur fliegen.

Was waren sportlich gesehen bisher deinen Höhen und Tiefen?

Also meine Karriere war bisher schon ziemlich eine Achterbahnfahrt. Ich denke, dass sich Höhen und Tiefen sehr gut ausgleichen. Also Höhen waren definitiv die Weltcupsiege, der Gesamtweltcup, die WM-Team Goldmedaille, Siegerin der Blue Bird Tour und Silvestertour. Und meine Tiefen waren, sehr knapp an einer WM-Medaille vorbeizuspringen, aufgrund von einem falschen, positiven Corona Test den Gesamtweltcup verpassen und aufgrund von Corona die Olympischen Spiele zu verpassen.

Nach der durchwachsenen Saison im letzten Jahr – was nimmst du für Erfahrung und Erkenntnisse für die Zukunft mit?

Dass der Erfolg definitiv nicht selbstverständlich ist und man ihn deswegen ein wenig mehr wertschätzen soll. Das habe ich natürlich schon gemacht, aber ab einem bestimmten Zeitpunkt wird man ein wenig erfolgsverwöhnt und ist sogar mit sehr guten Platzierungen nicht mehr so zufrieden, weil man mehr will. Dass man vor allem den Spaß nicht verlieren darf. Und dass nicht immer mehr gleich besser ist. Nach dem Gesamtweltcup habe ich sehr viel trainiert, da ich das unbedingt wiederholen wollte. Leider ist dieser Schuss nach hinten los gegangen und war ich oft sehr müde. Deswegen nehme ich auch definitiv für die Zukunft mit, dass Regeneration genauso wichtig ist, wie Training.

Wer sind deine sportlichen Vorbilder?

Ehrlich gesagt habe kein Vorbild. Ich schaue mir von vielen was ab, da sehr viele was gut machen. Wer für mich definitiv ein Vorbild ist, ist mein Papa.

Was würdest du heute machen, wenn du nicht Skispringerin geworden wärst?

Vermutlich wäre ich in der Designbranche tätig. Mir macht kreativ sein sehr viel Spaß. Aber ganz ehrlich weiß ich nicht wo es mich hingeführt hätte ohne Skispringen. Da wäre ich vielleicht in jungen Jahren schon ganz andere Wege gegangen.

Deine Lieblingssportart bzw. deine Hobbys neben dem Skispringen sind…?

Also mir machen sehr viele Dinge Spaß. Ich zeichne gerne, fotografiere gerne. Mache viele andere Sportarten gerne, sowie Radfahren, Bouldern, Brettsportarten….

Du bist durch deinen Sport in der ganzen Welt unterwegs. Was schätzt du besonders, wenn du nach Hause kommst?

Nachdem es natürlich auch oft stressig ist, schätze ich besonders die Ruhe und das „runterkommen“. Und natürlich die Familie und Freunde wieder zu sehen.

Wo sind deine Lieblingsplätze im SalzburgerLand?

Also im Salzburgerland gibt es sehr viele schöne Orte, aber wenn ich eines aussuchen müsste, gefällt es mir vor unserem Haus am Natrun oben am „Prinzensee“ am besten.