Verschiedene Schwerpunkte prägen das Heimatkundliche Museum in St. Gilgen. Von Klöppeln über Glasblasen, vin den Tieren der Umgebung bis zu prominenten Sommerfrischlern. Schon beim ersten Betreten fühlt man sich mitten in vergangene Jahrhunderte versetzt:
Der erste Blick ist Idylle pur. So wie man es von Heimatmuseen kennt.Die Kälte kriecht an dem regnerischen Frühsommertag im unbeheizten ehemaligen Klöpplerhaus bis in die letzten Ecken. Die Stube wird nur im Advent mit dem Kachelofen beheizt. Man kann sich in den harten Alltag rund um das 17. Und 18. Jahrhundert so gleich noch besser einfühlen. Die Decken sind für heutige Begriffe zu niedrig und es riecht muffig. Unzählige Alltagsgegenstände haben hier im Erdgeschoß ihre Heimat gefunden und Augustin Kloiber kann zu allem eine Geschichte erzählen.
St. Gilgen in der UNESCO in der Liste der immateriellen Kulturerbe für Klöppeln
In dem Spitzenkrämerhaus wurde die berühmte Salzburger Spitze erzeugt und gehandelt . St. Gilgen war für Klöppeln im 17.+18. Jahrhundert die Hochburg. 65 Händlerfamilien haben an der Spitze gearbeitet, Männer, Frauen und Kinder ab 4 dem Lebensjahr. Für einen Verdienst von einem Kilo Brot pro Tag. Wie das aussah, kann man im oberen Geschoß im original eingerichteten Klöppelzimmer sehen.
Das Haus verdankt seine Entstehung der Zeit Ende des 30jährigen Krieges 1655.
St. Gilgener Glaserzeugung: Hier war die älteste Glashütte der Neuzeit des Fürsterzbistums Salzburg. Das Must Have im 17. Jahrhundert: Das Wolfgangiflascherl für die Pilger, das jetzt als Souvenir wiederbelebt wurde. Damals war man 4. größter Pilgerort Europas mit der Heilquelle am Falkenstein. Berühmt für Augen- und Fußleiden.
Berühmte Wissenschafter: Karl von Frisch, Biologe und Nobelpreisträger hatte in St. Gilgen seinen Sommersitz und forschte hier an der Bienensprache. Imkervereine stehen Schlange, um auf den Spuren des Karl Frischs zu wandeln. Augustin Kloiber bietet natürlich Spezialführungen an.
Prominente Sommerfrischler waren auch Marie von Ebner Eschenbach oder der Komponist August Brunetti Pisano, dem eine Sonderausstellung gewidmet wird. Oder der Chirurg Theodor Billroth, von dessen Historie in St. Gilgen auch das gleichnamige Hotel zeugt. Einmal im Monat gibt es eine Matinee. Im idyllischen Garten mit eigener Bühne wird je nach Wetterlage empfangen.
Für Schulen und Urlauber ist das Heimatmuseum in jedem Fall eine Bereicherung und wer bisher dachte, dass Geschichtsunterricht langweilig und Schnee von gestern ist, wird bei Augustin Kloiber seine persönliche Schulgeschichte neu schreiben müssen. Hier wird jedes Ausstellungsstück mit seinen Geschichten zu Leben erweckt. Ab 1. Juni ist das Museum täglich außer Montag von 10-12 und 15-18 geöffnet.