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Edle Holzbadewannen aus dem SalzburgerLand

Das heiße Vollbad ist die ultimative Wohlfühl-Oase im eigenen Badezimmer. Nach einem stressigen Arbeitstag gibt es für viele nichts Entspannenderes als sich in die duftenden Fluten der Badewanne zu stürzen. Was im Mittelalter bereits als ,Waschzuber’ das Nonplusultra der sanitären Einrichtungen bedeutete, kehrt heute dank edlem Design aus dem SalzburgerLand und ausgefeilter Handwerkskunst mit dem lebenden Werkstoff Holz wieder in heimische Bäder zurück: Die Holzbadewanne.

Vom Boot zur Wanne
Bernhard Kaut aus Uttendorf im Pinzgau fand aus Liebe zum Holz zu seiner heutigen Berufung: In seinem Ein-Mann-Unternehmen baut er edle Holzbadewannen, Waschbecken und neuerdings auch Plumpsklos. „Holz hat mich schon von jeher fasziniert. Und auch das Element Wasser. Ich war immer schon begeisterter Segler und habe als Kind meine ganze Freizeit am Wasser verbracht. Seine Liebe zu Holz und Wasser hat seine handwerklichen Fähigkeiten schon im Teenageralter inspiriert und nach einem indianischen Bauplan baute Robert Kaut ein Kanu. „Ich bin mit diesem Boot sogar am Zellersee gepaddelt. Eigentlich war dieses Boot auch der Ursprung meiner heutigen Geschäftsidee, denn die Produktion einer Holzbadewanne hat einen ähnlichen Aufbau. Es ist eine Mischung aus Bootsbau und Fassbinderei – nur dass sich diesmal das Wasser IM Werkstück befindet und nicht das Werkstück AM Wasser,“ lacht der Badewannen-Designer.

 

Zu dieser Zeit war ihm damals aber nicht bewusst, dass aus dieser handwerklichen Liebhaberei einmal sein Beruf entstehen würde. Bernhard Kaut jobbte nach seiner Gesellenprüfung als Mechaniker erst einmal als Kellner und Skilehrer und reiste zehn Jahre lang als Monteur für Mobilfunkmasten quer durch Europa. „Es zog mich aber wieder in die Heimat zurück, wo ich Wurzeln schlagen wollte. Für mein eigenes Badezimmer suchte ich damals nach einer Holzwanne, war aber einfach nicht überzeugt von den angebotenen Produkten. So beschloss ich, mit meiner Erfahrung aus dem Bootsbau, selbst eine Wanne zu bauen,“ erinnert er sich zurück. Erst die begeisterten Reaktionen aus dem Freundeskreis brachten ihn darauf, aus dieser Idee eine Selbständigkeit zu gründen und so machte er sich vor einem Jahr selbständig. Der Firmenname ,lignea‘ bedeutet so viel wie ,aus Holz gemacht‘ und Bernhard Kaut meint: „Bereut habe ich diesen Schritt nie – ich bin beruflich einfach dort angekommen wo ich immer sein wollte.“

Bernhard Kaut beim Einpassen der Rückenlehne. c Claus Muhr/Satel Film 2012
Bernhard Kaut beim Einpassen der Rückenlehne. c Claus Muhr/Satel Film 2012

Keine Wanne von der Stange
Als eine Investition in das Wohlbefinden und die Gesundheit sehen seine Kunden die Holzbadewanne und als individuelles Designstück. Das Besondere am Material Holz ist, dass die Wassertemperatur in der Wanne nur zwischen 1 bis 2 Grad pro Stunde abkühlt. Auf Lager gibt es die zu 100 % handgefertigten Einzelstücke nicht und der Wannendesigner erklärt: „Es gibt keine Standardmodelle. Alles wird genau nach Kundenwunsch geplant und entworfen. Am liebsten sind mir neue Ideen, an deren Umsetzung ich tüfteln kann.“ Zwischen 50 und 100 Stunden dauert die Fertigung einer Wanne vom Produktionsbeginn bis zur Auslieferung. Das bedeutet für den Kunden eine Wartezeit von etwa 5 Wochen, bis er in der hölzernen Wanne plätschern kann. Dass Kundenwünsche auch mal ausgefallen sein können, beweist das Plumpsklo, das er erst kürzlich angefertigt hat und das mittlerweile schon mehrfach bestellt wurde. Dabei wird eine herkömmliche Toilette mit Holz verschalt, um den Eindruck eines nostalgischen Plumpsklos zu erwecken.

Kunden beim Probeliegen - noch ist die Wellnesswanne nicht fertig, doch die Kundin prueft die ergonomische Passform vor der Fertigstellung. c Claus Muhr/Satel Film 2012
Kunden beim Probeliegen – noch ist die Wellnesswanne nicht fertig, doch die Kundin prueft die ergonomische Passform vor der Fertigstellung. c Claus Muhr/Satel Film 2012

Als Ausgangsprodukt wählt Bernhard Kaut ausschließlich heimische Hölzer – von der Lärche bis zu Obsthölzern – die er von einem Pinzgauer Händler bezieht. „Auf Regionalität lege ich viel Wert. Gegen exotische Tropenhölzer wehre ich mich strikt, denn wir haben doch selbst so viele edle Hölzer. Die ausgewählten Bretter werden aufgespalten, verklebt und danach die Oberfläche gestaltet. Alles in Handarbeit – ohne CNC-Fräse. Und natürlich sind auch die Öle, mit denen das Holz bis zu 10 Mal versiegelt und abgedichtet wird ohne chemische Zusätze,“  erklärt er den Fertigungsprozess.