Die Kräuterhex von der Branntweiner Alm

TEH-Produkte und Gutes aus Milch im Biosphärenpark Lungau

„Mein Kräutergarten ist die Alm.“, sagt Hüttenwirtin Sabine Lerchner, die alles, was hier oben am Aineck im Jahreslauf wächst, sammelt und verarbeitet. Nach den Methoden der Traditionellen Europäischen Heilkunde (TEH) entsteht aus den Kräutern Gesundes, Heilsames und Schmackhaftes. Ebenfalls direkt vom Berg, von den 30 Milchkühen, kommen Käse, Butter, Joghurt und Topfen. Wem läuft da bei so viel Gutem aus der Natur nicht das Wasser im Mund zusammen? Und regionaler und saisonaler geht’s nun wirklich nicht. Als Schmankerl verrät uns Sabine zwei Kräuterrezepte: einen Löwenzahndudler für durstige Wanderer und eine Tinktur aus den Schätzen vom Berg zum Einreiben der Muskulatur und Gelenke nach einer langen Tour.

Im Jahr 2005 eröffnete Sabine die neue Hütte der Branntweiner Alm auf 1.778 m Höhe oberhalb von St. Margarethen im Lungau für Besucher. Sennerei wird allerdings bereits seit 1779 betrieben. Ein Tisch aus dieser Zeit bildet den Mittelpunkt der heutigen Stube und nicht selten biegt sich dessen Tischplatte unter den Köstlichkeiten wie der Kasjause mit selbstgebackenem Brot oder Schätzen vom Berg wie Fichtenwipfel- und Zirbengelee oder Sirups aus allerlei Kräutern.

Vor allem die Kräuter haben es der leidenschaftlichen Hüttenwirtin angetan. Sie bezeichnet sich selbst als Kräuterhex vom Aineck. Die Pflanzen, die sie zur Herstellung ihrer TEH-Produkte verwendet, muss sie nicht selber anbauen. „Auf der Alm wächst alles zu seiner Zeit. Und alles was in dem Moment da sein soll, ist da“, berichtet Sabine. „Im Frühjahr setze ich gern Löwenzahndudler an. Der Sirup lässt sich auch aus anderen Kräutern, wie Schafgarbe oder Melisse, alleine oder gemischt zubereiten – und ist bei den durstigen Wanderern, die den Aufstieg hier hinauf geschafft haben, sehr beliebt.“

Rezept Löwenzahndudler

Zutaten:

  • 1 Liter Wasser (am besten frisches Quellwasser)
  • 1 Kilogramm Zucker
  • 2 Handvoll Löwenzahnblüten (ohne Grün und ohne Stängel)
  • 2 Zitronen

Zubereitung:

Quellwasser mit dem Zucker aufkochen. Diesen Sud über die Löwenzahnblüten und in Scheiben geschnittene Zitronen gießen. 24 Stunden ziehen lassen und abschließend abseihen. Mit Sprudelwasser verdünnen und mit einer Zitronenscheibe servieren.
Alternativ können auch andere Kräuter, wie Schafgarbe oder Melisse, allein oder gemischt, verwendet werden.

Für den Abend nach einer Bergtour hat sie ebenfalls einen Tipp parat: „Ich nenne diese Tinktur Wanderer Wohltat. Sie ist zum Einreiben der Muskulatur und der Gelenke. Damit man sich nach einem langen Wandertag nicht an die Strapazen erinnert, sondern nur an das schöne Berggefühl.“

Hüttenwirtin Sabine Lerchner mit ihren TEH-Produkten © Branntweineralm

Rezept Wanderer Wohltat (Muskel- und Gelenktinktur)

Zutaten:

  • 3 Handvoll Fichtenwipferl
  • 15 reife Wacholderbeeren
  • Lärchenzapfen
  • 1 Handvoll Minzblätter
  • 250 ml Korn

Zubereitung:

Fichtenwipfel, zerstoßene Wacholderbeeren, Lärchenzapfen und Minzblätter mit dem Korn ansetzen und einige Wochen stehen lassen. Immer wieder schütteln und zum Schluss abseihen.

Und wo verbringt man die Nacht am besten? Klar! Gleich hier oben mit traumhaftem Blick über den Salzburger Lungau. Aber Achtung: die Anzahl der Betten ist begrenzt. So finden sich insgesamt nur sechs bis acht begehrte Schlafplätze im modern und liebevoll einegrichteten Doppel- bzw. Familienzimmer.

Geöffnet ist die Hütte im Sommer etwa von Ende Mai bis Ende Oktober, im Winter während des Liftbetriebs des Skigebietes Katschberg Aineck.