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Der Davis Cup in der Mozartstadt

Das österreichische Davis-Cup-Team spielte in Salzburg gegen Chile um den Einzug in das Finale 2019 in Madrid. Die Partien waren an Spannung nicht zu überbieten, leider blieb der große Erfolg aus. Was bleibt sind Erinnerungen an hochklassige Tennismatches und die beste Werbung für den österreichischen Tennissport.

Die Hiobsbotschaft erreichte knapp zwei Wochen vor dem Turnier die rot-weiß-roten Tennisfans: Die Nummer eins im Davis-Cup-Team, Dominic Thiem, wird krankheitshalber gegen Chile nicht zur Verfügung stehen. Teamkapitän Stefan Koubek und seine Spieler steckten dennoch den Kopf nicht in den Sand und gingen am Freitagnachmittag hochmotiviert in die ersten Spiele.

So feierte der erst 19-jährige Jurij Rodionov sein Davis-Cup-Debüt und zeigte im ersten Match gegen den ATP-Top-50-Spieler Nicolas Jarry zeitweise Tennis auf Weltklasse-Niveau. Vor den Augen von 4.500 begeisterten Tennisfans war der chilenische Top-Spieler aber dennoch eine Nummer zu groß und dieser holte den ersten Punkt für sein Land. Der Stimmung in der Salzburg Arena tat der Niederlage aber keinen Abbruch. Die vielen Fans – unschwer zu erkennen an den rot-weiß-roten Shirts, Perücken und anderen kreativen Verkleidungen – verwandelten die Halle in einen Hexenkessel.

Im zweiten Match des Tages stand Dennis Novak gegen Christian Garin am Platz. Laut Weltranglistenplatz wäre es eine klare Angelegenheit für den Chilenen gewesen, doch die österreichische Nummer 1 im Team hielt den starken Aufschlägen in Schach und feierte in zwei Sätzen einen klaren Sieg für Österreich.

Entscheidung am Samstag

Der zweite Tag musste die Entscheidung bringen. Im Doppel standen Oliver Marach und Jürgen Melzer für Österreich am Platz und konnten ihre Routine während den drei spannenden Sätzen gegen Hans Podlipnik und Marcelo Barrios voll auspacken und den zweiten Punkt für Österreich holen. Kurioses Detail am Rande: Hans Podlipnik ist halb Chilene und halb Österreicher, sein Vater ist vor Jahren nach Chile ausgewandert.

Jetzt lag es an Dennis Novak den Sack zuzumachen und das Ticket für das Finale im Herbst in Madrid abzuholen. Doch der Österreicher verlor unglücklich die spannende Begegnung. Erst im dritten Satz entschied das Tiebreak das Match, Chile glich damit auf 2:2 aus.

So lag es an dem jungen Jurij Rodionov den entscheidenden Punkt zu holen. Leider half auch das frenetisch anfeuernde Publikum nichts. Der Österreicher verlor nach hartem Kampf am Ende klar mit 2:6 und 1:6.

Trotzdem: Der Davis-Cup-Ausflug nach Salzburg war ein voller Erfolg und die Salzburg-Arena bewies erneut, dass sie auch für sportliche Großveranstaltungen bestens geeignet ist. Wer weiß? Vielleicht sehen wir unsere Tennishelden bald wieder in Salzburg. Aber diesmal mit dem Motto: Spiel, Satz, Sieg.

Fotos © Heiko Mandl