Skilegende Bartl Gensbichler bei der Kursbesichtigung mit Andrea Fischbacher und Jessica Depauli. c Mirja Geh
Skilegende Bartl Gensbichler bei der Kursbesichtigung mit Andrea Fischbacher und Jessica Depauli. c Mirja Geh

Bartl Gensbichler

Der Salzburger Ski-Pionier der letzten Jahrzehnte

Er ist Präsident des Salzburger Landesskiverbandes, Schiclub-Obmann, Inhaber einer Skischule und nebenbei hat er sogar eine erfolgreiche Musikgruppe aus Skilehrern aufgebaut. Bartholomäus „Bartl“ Gensbichler ist der Mr. Ski im SalzburgerLand.

Snow & Fun – das ist nicht nur der Name der Skischule von Bartl Gensbichler in Hinterglemm, sondern könnte sogar sein Lebensmotto sein. „Ich war schon immer eine Frohnatur, Optimist und jemand, der gern für Stimmung sorgt“, sagt der heute 66-Jährige, der seit seinem zu frühen Karriereende als Ski-Funktionär viel für den Skisport in Salzburg getan hat. Sein Lebenswerk krönt die Ski-WM 2025 in Saalbach Hinterglemm, die er mit seiner unbändigen Energie und Überzeugungskraft 34 Jahre nach der legendären Sonnen-WM wieder zurück ins SalzburgerLand geholt hat.

Die Karriere nach der Karriere

Im Zentrum des Ski-Großereignisses steht der Zwölferkogel, wo 2025 alle Rennen stattfinden werden. Eine WM der sehr kurzen Wege, was nicht nur für die Sportlerinnen und Sportler ein riesiger Vorteil ist, sondern auch für die tausenden Fans, die zu den Rennen in den Pinzgau pilgern werden. Der Zwölferkogel ist auch der Hausberg von Bartl Gensbichler, wo nicht nur seine eigene Skikarriere begann, sondern auch mit seinem letzten Rennen endete. Sein sportliches Karriere-Highlight war sicherlich der Abfahrtssieg 1977 im US-amerikanischen Heavenly Valley und die Abfahrts-Goldmedaille bei der Junioren-EM 1974.

Im kalifornischen Heavenly Valley ging der sportliche Stern von Bartl Gensbichler auf.
Im kalifornischen Heavenly Valley ging der sportliche Stern von Bartl Gensbichler auf. © privat

Nach seinem Wechsel 1980 vom Rennfahrer zum Unternehmer und Ski-Funktionär brachte er mit seiner Art, Aufgaben anzugehen und Probleme zu lösen, neuen Wind in den Schiclub Saalbach Hinterglemm und danach auch in den Salzburger Landesskiverband. Als Inhaber der Snow & Fun Skischule, die er gemeinsam mit Thomas Wolf aufbaute, war er auch als Unternehmer erfolgreich und gehört heute zu den längst dienenden und einflussreichsten Ski-Funktionären Österreichs. Dass er nebenbei eine erfolgreiche volkstümliche Musikgruppe namens „Skilehrer Musi“ gegründet hat, die sich in den vergangenen drei Jahrzehnten international eine treue Fangemeinde aufgebaut hat, passt zur Person Bartl Gensbichler, der wie ganz wenige auf vielen Hochzeiten tanzen kann und trotzdem alles im Überblick hat. „Die Skilehrer-Musi war eigentlich nur ein Hobby, wir haben mit Skilehrer-Kollegen nach dem Skifahren Musik gemacht“, erzählt Bartl Gensbichler. „Wir haben damals in der Saison jeden Mittwoch ab 17.00 Uhr in unterschiedlichen Wirtshäusern für unsere Gäste aufgespielt. Dann wurden wir gefragt, ob wir bei der Entscheidung für die Ski-WM 1991 in Istanbul mit dabei sein wollen. Dann ist’s immer mehr geworden – wir sind in China aufgetreten, haben in den USA gespielt. Das hätten wir uns damals nie gedacht, dass es so groß wird und wir sogar acht CDs inkl. Weihnachts-CD aufnehmen werden. Heute spielen wir nur noch ein Mal pro Jahr beim Hinterglemmer Bauernmarkt.“

Die legendäre „Skilehrermusi“ ist heute „in Pension“. c der-fotoigel.at
Die legendäre „Skilehrermusi“ ist heute „in Pension“. © der-fotoigel.at/Richard Ronacher

100 % für den Skisport

„Bascht“, wie ihn seine Freunde oder langjährige Weggefährten nennen, lebt für den Skisport. Darum war es ihm eine Herzensangelegenheit, nach der Sonnen-WM 1991, wo er als Rennleiter bei den Herren eine wichtige Aufgabe innehatte, die lange Weltcup-Pause im Glemmtal zu beenden. Das gelang ihm in der Funktion als Obmanns des Schiclub Saalbach Hinterglemm (seit 2003) und Präsident des Salzburger Landesskiverbandes (seit 2011) mit dem Comeback des Alpinen Ski-Weltcups am Zwölferkogel im Jahr 2021. Gekrönt wird dieses Bemühen mit der zweiten Ski-WM der weltweit bekannten Skiregion im SalzburgerLand, die 2025 in Saalbach Hinterglemm über die Bühne gehen wird. „Wir freuen uns extrem auf das Weltcupfinale 2024 und die Ski-WM 2025. Es war ein hartes Stück Arbeit, sich in der nationalen Auswahl durchzusetzen“, betont Bartl Gensbichler. „Der Moment, als damals via Videokonferenz verkündet wurde, dass wir uns gegen die Mitbewerber Crans Montana und Garmisch-Partenkirchen durchgesetzt haben, war ein ganz Besonderer für mich.“ Aber wie man den 66-Jährigen kennt, hat er gleich auch den Blick über den Tellerrand hinaus. „Es wird dem ganzen Glemmtal etwas bringen, dass wir die Weltmeisterschaft zurückholen und die Kinder und Jugendlichen sind bei dieser einzigartigen Skiveranstaltung dabei und erleben, wie cool der Skisport sein kann.“

© Salzburger Landesskiverband

Die Nachwuchsarbeit ist für Bartl Gensbichler ein sehr wichtiger Aspekt seiner Arbeit. Das lebt er seit vielen Jahren auch als Schiclub-Obman und Präsident des Salzburger Landesskiverbandes vor – in seiner Ära wurde das SalzburgerLand zur Talente-Quelle und zum Medaillenhamster im Wintersport. Aushängeschilder waren sicherlich Anna Veith, Marlies Raich, Marcel Hirscher, Hermann Maier und Michael Walchofer sowie die aktuellen ÖSV-Stars wie Stefan Brennsteiner oder Mirjam Puchner. „Als Skifunktionär ist es unser Job, die Voraussetzungen zu schaffen, dass die Kinder und Jugendlichen im Skisport bleiben und wir Talente fördern“, betont Bartl Gensbichler, der dieses Thema seit vielen Jahren in den Fokus rückt. Denn auch wenn seine Funktions-Karriere nach dem Höhepunkt der Ski-WM 2025 vorbei sein soll, wird einen klar sein: Bartl Gensbichler wird dem Skisport immer mit Rat und Tat erhalten bleiben.