© SalzburgerLand Tourismus

10 besondere Erlebnisse im Bauernherbst

Was ihr nicht versäumen dürft

Wenn die letzte Ernte eingebracht ist und die Tiere von ihrem Almsommer wieder zurück in den Stall wandern, dann ist Zeit zu feiern und Danke zu sagen für einen schönen und ertragreichen Sommer. Es wird gekocht, aufgetischt, gesungen, getanzt und musiziert. Der Bauernherbst ist gelebtes Brauchtum. Da ist jedes Fest ein ganz Besonderes, jede Speise schmeckt ein bisschen anders und hie und da trifft man auf so manchen Geheimtipp. Wir haben uns auf die Suche nach diesen ganz besonderen Erlebnissen gemacht.

#1 Jodeln lernen

Gejodelt wird seit jeher und auf allen Kontinenten, doch besonders im Gebirge ist das Jodeln fixer Bestandteil der überlieferten Volkskultur und fest in der Volksmusik verankert. Dank der bloßen Aneinanderreihung von Lautsilben überwindet dieses „Singen ohne Text“ auch alle Sprachbarrieren und ist für jedermann erlernbar. Wer einmal die richtige Technik kennen gelernt hat, wird schnell erste Erfolgserlebnisse haben und puren Spaß erleben. Bei den Hofer Jodelnachmittagen werdet ihr unter professioneller Anleitung in die hohe Kunst des Jodelns eingewiesen.

Anita Biebl Jodeltrainerin am Untersberg
Jodeltrainerin Anita Biebl weiht in die hohe Kunst des Jodelns ein © SalzburgerLand Magazin

#2 Sich im Fingerhakeln versuchen

Ihr habt Lust, eure Freunde über den Tisch zu ziehen? Dann versucht es doch mit Fingerhakeln. Dabei sitzt man sich am Tisch gegenüber und versucht, mit Kraft und Geschick den Gegner am Finger zu sich herüberzuziehen. Natürlich steht dabei der Spaß im Mittelpunkt, aber tatsächlich hat der Ausdruck “jemanden über Tisch ziehen“ in diesem Kräftemessen seinen Ursprung.

#3 Bierbrauen – von der Ernte in die Flasche

Salzburg gilt als heimliche Bierhauptstadt Österreichs. Sage und schreibe elf Brauereien in und rund um die Stadt zeugen von einer beeindruckend dichten Biervielfalt. Ob Stiegl, Augustiner Bräu, Weißbierbrauerei oder eine der kleinen Gasthausbrauereien – Bierliebhaber haben in Salzburg einiges zu tun, um ihren Lieblingsgerstensaft zu entdecken. Im Rahmen des Salzburger Bauernherbstes kann man etwa im Hofbräu Kaltenhausen unter fachkundiger Begleitung in die Welt des Bierbrauens eintauchen.

Ein gutes Bier. Oder zwei. Salzburg ist Österreichs Bierhauptstadt ©SalzburgerLand Magazin

#4 Kirtag

Alljährlich findet rund um das erste September-Wochenende der traditionelle St. Leonharder Kirtag statt. Gestartet wird am Samstagabend mit einem Musik-Programm im Festzelt bei der Wallfahrtskirche, der Kirtag-Sonntag beginnt mit einem Fest-Gottesdienst mit Kräuterweihe, dann geht’s auf zum Kirtagsrummel mit Standln, Fahrgeschäften und Biergarten. Und selbst am Kirtag-Montag wird noch bis in die Morgenstunden weitergefeiert.

Zwar kein Geheimtipp, aber dennoch einen Besuch wert ist der Salzburger Rupertikirtag, der alljährlich rund um den 24. September Besucher und Einheimische, festlich in Lederhose und Dirndl gekleidet, anzieht.

Rupertikirtag im Herbst am Residenzplatz vor der Kulisse des Salzburger Doms ©Tourismus Salzburg

#5 Strudelziehen lernen

Wasser, Salz, Öl, Eidotter und Mehl ­– das sind die einfachen Grundzutaten für einen selbst gemachten Strudelteig. So weit so gut, wenn nicht das Ausziehen wäre. Was bei unseren Großmüttern so locker von der Hand ging, stellt uns vor eine unüberwindliche Herausforderung. Aber der Geschmack eines Strudelteigs aus der eigenen Küche ist halt doch etwas ganz anderes. Gut, dass man im Bauernherbst die Möglichkeit hat, sich in die Kunst des Strudelziehens einweihen zu lassen. Natürlich wird der fertige Teig dann auch mit einer Vielfalt an regionalen und saisonalen Füllvarianten fertiggestellt und darf selbstverständlich verkostet werden. Dann heißt es zu Hause nur noch regelmäßig üben. Ihr wollte das Strudelziehen erlernen? Dann kommt zum Mittersiller Strudelfest, zum Korndoblerhof in Obertrum oder zum Mitterwiesbauer in Elsbethen.

Apfelstudel mit Himbeeren © Salzburg schmeckt

# 6 Schuhplatteln

Das Schuhplatteln ist Kulturgut und bereits seit dem Jahr 1850 als Tanz der Jäger, Bauern und Holzfäller bekannt. Laut Überlieferung ist dieser spezielle Tanz den unverheirateten Burschen zum Werben um die hübschesten Mädchen vorbehalten. Die Figuren sind dabei innerhalb des Alpenraums verschieden. Hübsch anzusehen sind die Schrittfolgen allemal. Live erleben könnt ihr traditionelle Schuhplattler etwa beim Flachauer Heimatabend oder beim Musikanten- und Schuhplattlertreffen in Saalfelden.

Schuhplattler im Bauernherbst © SalzburgerLand Tourismus

#7 Beim Bandltanz zusehen

Dieser Tanz ist mittlerweile zur Seltenheit geworden. Da und dort besinnt man sich im Bauernherbst zum Glück aber noch auf diese Tradition. Hübsch anzusehen ist es allemal, wenn am Wipfel befestigte Bänder um den entrindeten Stamm geflochten werden. Ihre verschiedenen Farben ergeben ein buntes Geflecht, das die Paare beim Gegentanz wieder auflösen. Zu erleben etwa beim Autofreien Tag in Obertrum am 28.8.

#8 Den Knappentanz in Böckstein besuchen

Die Gasteiner Bergleute waren nicht nur mutige, sondern auch stolze Männer. Erhobenen Hauptes stellten sie sich den Gefahren der Berge. Dafür wurde ihnen vom Kaiser das Tragen von Schwertern offiziell erlaubt. Eine Ehre, die sonst keiner Berufsgruppe zuteil wurde, und die sie seit dem 15. Jahrhundert beim Schwerttanz zur Schau stellen. Lange vergessen, hauchte man dieser Tradition in den späten 1970ern wieder Leben ein. Seither wird der Schwerttanz zum Böcksteiner Knappenfest jedes Jahr am ersten Sonntag im September aufgeführt.

© Schwerttanzgruppe Böckstein

#9 Schnurraus kosten

Nein – Schnurraus hat nichts mit dem Schnurren einer Katze zu tun. Der Schnurraus ist ein traditionelles Gebäck, das nach einem erfolgreichen Almsommer für den Almabtrieb zubereitet und an die Besucher verteilt wird. Wer Lust hat, diese süße Köstlichkeit zu Hause nachzubacken, hier das Rezept:

  • 500 g Mehl
  • 1 Würfel Germ
  • 2 – 3 EL Zucker
  • Salz
  • 1 Ei
  • 1/4 l Milch
  • Schmalz zum Ausbacken

Aus den Zutaten einen Germteig bereiten und aufgehen lassen. Anschließend den Teig zerteilen zu Rollen formen und in gut Fingernagelgroße Stücke schneiden. In heißem Fett schwimmend herausbacken.

Traditionsgebäck Schnurraus © Salzburg schmeckt

#10 Musik mal anders

Musizieren mit dem Löffel? Ja, das funktioniert tatsächlich. Dabei werden die Stile zweier normaler Esslöffel zwischen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger einer Hand eingeklemmt, sodass die Rückseiten der Löffel zueinander schauen. Schlägt man nun mit der Hand zum Beispiel gegen den Oberschenkel, schlagen die Löffel klingend gegeneinander. Vielleicht habt ihr ja Glück und ihr trefft im Rahmen eines Bauernherbstfestes auf einen Meister seines Faches. Und mit ein wenig Geschick und Taktgefühl, könnt ihr euch auch selber ans Üben machen. Auf die Löffel fertig los.

Einen Überblick über das vielfältige Programm im Salzburger Bauernherbst findet ihr unter https://www.salzburgerland.com/de/bauernherbst-events/veranstaltungen