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Pertl-Brothers

Triathlon-Brüder-Power aus dem SalzburgerLand

Leidenschaft, Charisma und ein unbändiger Wille, über seine eigenen Grenzen hinauszugehen. Die Triathlon-Brüder Philip und Lukas Pertl aus Dorfgastein im SalzburgerLand sind ein kongeniales Duo – im Sport und abseits der Rennen teilen sie viele Gemeinsamkeiten wie ihre Passion für Kaffee.

Brüder im Triathlon: Solche Erfolgsgeschichten wie die Pertl-Brothers gibt es international nicht so oft. Wie fühlt es sich an, gemeinsam mit seinem Bruder einer Sportart nachzugehen und zu versuchen, einer der Besten der Welt zu werden?

Philip und Lukas Pertl: (lachen) Wir lassen uns natürlich gern mit den Brownlee-Brothers vergleichen … Aber Scherz beiseite, wir sind Brüder, verstehen uns gut und unterstützen uns gegenseitig. Natürlich ist Triathlon eine Einzelsportart, aber außerhalb der Rennen verbringen wir natürlich viel Zeit miteinander.

Was fasziniert euch am Triathlon-Sport?

Lukas Pertl: Es ist ein Mix aus allem. Das vielfältige Training, die drei unterschiedlichen Sportarten, die sehr unterschiedlich sind. Das macht es für mich extrem interessant. Und dass es nicht so ist wie bei anderen Sportarten, dass es echte Seriensieger gibt. Um einen Triathlon zu gewinnen, muss so viel zusammenpassen.

Philip Pertl: Die eigene Leistung muss passen, aber auch wo man sich im Feld befindet, ob man den Wechsel gut hinbekommt und man gleich in die Schuhe reinkommt. Es gibt so viele kleine Details, die darüber entscheiden, ob du ganz vorne dabei bist oder doch nicht in die entscheidende Gruppe reinkommst.

Lukas Pertl: Bei einem 100-Meter-Sprint ist das ganz anders: Dort ertönt der Startschuss, die Favoritenrollen sind vorab schon klar verteilt und die Konzentration gilt ganz der eigenen Leistung, der eigenen Technik.

Wer hat ‚Schuld‘ an eurer Triathlon-Karriere, wer von euch beiden hat zum ersten Mal Triathlon ausprobiert?

Philip Pertl: Luki hat Schuld! Er hat mich auch zum Triathlon gebracht, ich habe aber früher als er begonnen, weil ich ja drei Jahre jünger bin. Er hat mich bei einem Kinderbewerb einfach angemeldet, da habe ich zum ersten Mal reingeschnuppert. Man muss aber auch sagen, es hätte niemand vermutet, dass ich Triathlet werde. Ich war quasi das schwarze, sportlich etwas faule Schaf der Familie. Der lässige Freestyler in einer sportbegeisterten Familie. Wir hatten dann eine super Trainingsgruppe und dann ist ein gewisser Fanatismus für Triathlon entstanden, der bis heute anhält.

Lukas, du warst immer schon sportfanatisch?

Lukas Pertl: Oh ja, das stimmt. Wir sind ja im Gasteinertal im SalzburgerLand aufgewachsen, und Philip war nicht bekannt für seine ausufernden Wandertouren oder Radtrips. Aber wir haben uns beide im Triathlon gefunden. Ich komme vom Laufsport, bin auf der Bahn gelaufen und war Crosslauf-Meister in Österreich. Dann habe ich beschlossen, auf Triathlon zu setzen.

Philip Pertl: Und wir haben auch eine große Gemeinsamkeit: Das Schwimmen ist von uns beiden nicht die größte Stärke. Während Luki vom Laufen kommen, ist meine stärkste Disziplin im Triathlon die Radstrecke. Aber es ist halt ein Unterschied, ob du in Hawaii oder in Dorfgastein aufwächst …

Wie unterscheidet ihr beide euch im Trainings-Alltag bzw. bei Rennen?

Lukas Pertl: Im Training machen wir viele Dinge gleich und pushen uns gegenseitig. Aber wenn man bei uns im Zimmer vorbeischaut, weiß man sofort, wer auf welcher Seite liegt. Team Ordentlich vs. Team ‚Sauhaufen‘.

Philip Pertl: Kreatives Chaos würde ich es nennen. Luki ist der Ordentlichere von uns – aber viele Wege führen nach Rom, ich finde immer alles, wenn ich etwas suche.

Lukas Pertl: Wenn wir gemeinsam in demselben Rennen an den Start gehen, sind wir Einzelsportler. Wenn ich die Chance habe zu gewinnen, dann gehe ich auf Sieg. Philip genauso. Aber wenn einer von uns merkt, man hat einen ‚gebrauchten Tag‘ oder schwere Beine, da hat man dann schon auch einen Blick für den Bruder, sollte das Wasser aus sein oder der andere ein Gel brauchen. Dann gibt mein seines her, weil man weiß, dass es an diesem Tag eh nicht für ganz vorne reichen wird. Aber ansonsten sind wir für die Dauer der Rennen in einer Form Konkurrenten im Kampf um die Topplätze. Aber das gehört dazu – und das pusht uns gegenseitig.

Egal, ob Hawaii oder SalzburgerLand: Wenn man euren Instagram-Channels folgt, erkennt man schnell: Neben Sport ist Kaffee immer mit dabei, wenn es die Pertl-Brothers quer durch die Welt zieht.

Lukas Pertl: Auf jeden Fall! Wir sind beide echte Caffè-Freaks. Das ist unser großes Hobby neben dem Leistungssport und auch da können wir uns richtig reinsteigern.

Die Gasteiner Triathleten Lukas und Philip Pertl. © Segafredo Zanetti/ Probst Photographie

Philip und Luki, vielen Dank für das spannende Interview und eure Einblicke in die Welt des Triathlons. Wir drücken euch für die kommenden Bewerbe die Daumen – wir sehen uns bald wieder in SalzburgerLand!