Die Snowmobile City in Saalbach hat sofort meine Neugier geweckt. Einmal wie Valentino Rossi auf seinem Motorrad durch den Schnee glühen, das ist mein Traum. Ob das Realität geworden ist? Zumindest habe ich mich im Glemmtal zum Snowmobilefahren angemeldet.
Mit der rechten Hand Gas geben, mit der linken bremsen. Mehr braucht es nicht, um das 300 kg Gefährt über den Schnee zu jagen. Oder doch? Ich stehe mit Bene vor dem Skidoo und lasse mir von ihm die wichtigsten Regeln erklären, damit ich einfach und sicher um den Parcours fahren kann. „Lehne dich immer in die Innenkurve und bremse bitte bergab nicht zu lange. Besser öfters kurz bremsen, als immer den Bremshebel zu ziehen“, erklärt mir der Snowmobile-Profi. Eigentlich ist das Snowmobile fahren dann nicht anders, als mit dem Motorrad über eine Rennstrecke zu glühen. Also doch Rossi-Feeling im Glemmtal!

Sicherheit geht vor
Ich schwinge mich auf den breiten Stahlesel und lege mir die Sicherheitsschlaufe um das Handgelenk. Das ist wichtig, falls ich vom Skidoo fliege, schaltet sich der Motor sofort ab und alles ist safe. Aber soweit will ich es nicht kommen lassen, ich drücke den Startknopf und warte ab, was passiert. Nun ja, zunächst macht sich der Motor mit einem lauten Dröhnen bemerkbar, aber das war es dann auch schon. Ach ja, ich sollte vielleicht Gas geben. Langsam ziehe ich den Gashebel und warte bis sich die 300 kg in Bewegung setzt. Zunächst noch etwas zögerlich, aber nach ein paar Metern finde ich Gefallen an dem Geschwindigkeitsrausch und ziehe den Hebel bis zum Anschlag durch.

Action im Schnee
Die erste Kurve kommt schneller heran als geglaubt. Ich lehne mich, wie von Bene erklärt, in die Innenkurve und ziehe am rechten Lenkende. Mein Skidoo legt sich nach Innen und die Antriebsketten finden im weichen Schnee wieder Grip. Ich bin wieder im Spiel und fahre die nächsten Kurven bis zur Start/Ziel-Linie. „Du kannst ruhig ein wenig schneller fahren, die Technik passt“, schreit mir Bene zu. Schneller? Ich? Der Valentino Rossi auf Schnee?
Aller Anfang ist nicht immer schwer
Jetzt kommt Nico an die Reihe, mit seinen acht Jahren darf er noch nicht alleine fahren. Erst ab 1,40 Körpergröße ist ein Snowmobile sicher beherrschbar. So nimmt er neben Bene am Sitz Platz und dreht seine ersten Runden. Zugegeben, bei Bene sieht das alles sehr einfach und spielerisch aus. Ich muss mich erst an das neue Gefährt gewöhnen, doch nach ein paar Minuten fühle ich mich auf meinen Snowmobile fast schon zu Hause.
2005 hatte Herbert Altenberger die Idee, seine Skidoos auch an Gäste zu vermieten. Zur Präparierung der Strecke wurde auch eine Pistenraupe benötigt, die dann auch angeschafft wurde. „Die Bergbahnen kamen dann auf mich zu, ob wir denn auch Schnupperstunden für Pistenraupen anbieten würden“, erinnert er sich zurück. Viele Skigäste fragten bei den Bergbahnen an, ob es solch eine Möglichkeit gäbe, dafür waren die Mitarbeiter natürlich nicht gerüstet. So entstand für Altenberger und seine Mitarbeiter ein neues Angebot. Die Teilnehmer werden sorgfältig für die ersten Meter am Steuer der Pistenraupe vorbereitet und fahren immer unter Aufsicht des Personals von Snowmobile-City. Wer will kann natürlich auch nur mitfahren. Ein neues Gefühl ist es auf jeden Fall, hinter dem Steuer der Pistenraupe zu sitzen. „Selbst professionelle LKW- oder Baggerfahrer zeigen sich überrascht vom eigenen Fahrgefühl und viele haben Angst, dass sie umkippen“, schmunzelt der Profi. Aber umkippen tut man hier nie, zumindest nicht mit der Pistenraupe.

Für uns wird es Zeit noch ein, zwei Runden mit den Snowmobiles zu drehen, bevor wir den Tag gemütlich in der hauseigenen Almhütte zu Ende bringen. Bei einem heißen Tee wärmen wir unsere klammen Finger wieder auf während Herbert Altenberger uns noch vom Pistenraupenfahren vorschwärmt. Irgendwie juckt es mich in den mittlerweile wieder warmen Fingern. Wer weiß, vielleicht setze ich mich beim nächsten Mal hinter das Lenkrad des tonnenschweren Gerätes.
Snowmobil-City Betriebsges.m.b.H.
Zinneggweg 97
5753 Saalbach
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