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Pistenraupenfahrer Bartlmä

„Wir sorgen im Hintergrund dafür, dass auf der Piste alles passt.“

Seit der Wintersaison 2005/2006 ist der Saalbacher Bartlmä Winkler bei den örtlichen Bergbahnen angestellt. Seine Hauptaufgabe im Winter ist die Pistenpräparierung. Wir haben uns vor Ort mit ihm über seine Tätigkeit unterhalten – und erfahren, was es für ihn bedeutet, Pistenraupenfahrer im SalzburgerLand zu sein.

Mit Freude am Pistensport gut im Job

Bartlmä ist leidenschaftlicher Skifahrer. Und genau das ist einer der Gründe, warum er sich für seinen Job entschieden hat: „Ich habe Interesse an der Technik, und ich fahre leidenschaftlich gerne Ski. Dadurch, dass ich von 16:00 bis 22:00 oder auch bis 24:00 Uhr arbeite, kann ich um sieben Uhr aufstehen und vormittags auf der Piste unterwegs sein.“ Wir fragen ihn, ob skifahrerisches Können seiner Meinung nach eine Grundvoraussetzung ist, um als Pistenraupenfahrer arbeiten zu können:

Es gibt sicherlich auch welche, die Pisten machen, ohne dass sie selbst Skifahren. Aber man merkt es, wenn jemand eine Verbindung dazu hat, und gerne auch sportlich auf den Pisten unterwegs ist. Dadurch bekommt man eine andere Einstellung zu dieser Arbeit.

 

Wir wollen außerdem wissen, ob prinzipiell jede*r Pisten präparieren kann: „Ich sage immer, es gibt gute und schlechte Ärzte, und Gleiches gilt auch für die Pistenpräparierung. Geschwindigkeit ist ein Faktor, denn zu hohe Geschwindigkeit beim Fahren der Raupe beeinträchtigt die Pistenqualität. Es ist also in jedem Fall hilfreich, ein ruhiger Typ zu sein. Hektik wirkt sich negativ auf das Endergebnis aus.“

Erst das Pistenvergnügen, dann die Präparierung

Der Arbeitstag ist – streng genommen – gar keiner, denn eine normale Schicht startet um 16:00 Uhr. Mit dem Auto oder der Seilbahn geht es zur Garage mit den Pistengeräten. Um 17:00 Uhr beginnt dann die eigentliche Präparierung. In Saalbach arbeiten insgesamt zehn Fahrer vier Tage die Woche. Auch Bartlmä fährt also an vier Tagen, und an seinen freien Tagen ist einer der sogenannten Springer im Einsatz: „Die Pisten sind aufgeteilt, jeder hat ein bestimmtes Gebiet. Ich bin für die Zwölfer Nord zuständig.“

Interessant: Für die roten und schwarzen, also die mittelschweren und schweren Pisten, sind vier Seilwindenmaschinen im Einsatz. Weitere vier Maschinen ohne Seilwinde sind im Verband unterwegs und werden auf den flachen blauen Pisten eingesetzt. Bei hartem Untergrund schaffen die Pistenraupen bis zu 50 Prozent Steigung. Auf Bartlmäs Strecke, die er täglich betreut, hat das steilste Stück eine Steigung von 46 Prozent. Überall gibt es Ankerpunkte für Seilwinden – von Bäumen und anderen Pistengeräten bis hin zu kompletten Betonfundamenten mit Eisenträgern.

 

Was ist für ihn nun das Besondere an seiner Tätigkeit? „Ich beginne mit der Arbeit, wenn der Lift nicht mehr in Betrieb ist. Das, was wir machen, sehen die Skifahrer*innen in der Regel nicht. Wir sorgen dafür, dass alles passt, wenn die Lifte in der Früh aufsperren.“ Und was genau wird gemacht? Der Maschinenschneehaufen wird aufbereitet, sprich angeschoben und planiert. Erst dann folgt die Präparierung der Piste – was je nach Schneebedingungen mehr oder weniger aufwendig ist.

Arbeitsmaterial Schnee als größte Herausforderung

Wie bereits angedeutet, beeinflusst der Schnee die Arbeit von Bartlmä maßgeblich: „Gerade haben wir Top-Bedingungen, die Piste ist hart, was weniger Arbeitsaufwand bedeutet. Problematisch sind Plusgrade und viel Neuschnee. Das macht die Präparierung aufwendiger und wirkt sich somit auf die Arbeitszeit aus.“ Als zusätzliche Herausforderungen nennt er das Arbeiten bei Nacht und problematische Sichtverhältnisse.

 

Um Maschinenschnee herzustellen, braucht es übrigens drei Dinge: Wasser, Luft und Strom. Anders als häufig gedacht, handelt es sich bei maschinell hergestelltem Schnee keineswegs um eine mit künstlichen Zusätzen gespickte Variante. Verarbeitet wird Trinkwasser, dessen Qualität zweimal jährlich in jedem Speicher überprüft wird.

Ein Blick in die Zukunft

Was die berufliche Zukunft betrifft, kommt Bartlmä noch einmal auf sein Hauptargument für den Job als Pistenraupenfahrer zurück: „Dadurch, dass ich nachts arbeite, habe ich tagsüber Zeit für meine Kinder und das Skifahren. Derzeit passt das für mich sehr gut.“ Was er sich für den Winter im SalzburgerLand wünscht, ist, dass dieser erst mit Ende April endet. Dass die Skisaison – sowohl was die Gäste betrifft als auch die Schneeverhältnisse – möglichst normal ablaufen kann.

Momente, die dem Pistenraupenfahrer in Erinnerung bleiben

Wenn es schneit, werden die Pisten auch in der Früh präpariert, da fangen wir um vier Uhr morgens an. Wenn du dann am Berg bist, die Sonne aufgehen siehst und auch noch schönes Wetter ist … das ist unbeschreiblich!

 

Natürlich gibt es auch die weniger schönen Momente, die sich nur schwer vermeiden lassen: „Unfälle mit Skifahrer*innen gibt es immer wieder. Ohne Après-Ski gibt es entsprechend auch weniger Risiko. Aber ansonsten kann das einfach passieren.“

Aus dem SalzburgerLand für das SalzburgerLand

Neben seiner Tätigkeit als Pistenraupenfahrer hat Bartlmä zu Hause auch noch einen Beherbergungs-Betrieb – und daher eine ganz eigene Einstellung zu seinem Heimatland Salzburg: „Ich sorge nicht nur auf der Piste, sondern auch daheim dafür, dass der Urlaubsgast Freude hat und gerne wiederkommt.“ Abschließend gibt er uns noch etwas Interessantes mit auf den Weg:

Ich bin stolz darauf, Salzburger zu sein. Plus: Das Arbeiten im eigenen Land hat Vorteile – gerade in der Gastronomie. Manche Arbeitskräfte kommen von weit her, um hier zu arbeiten: 10, 12, 15 Stunden Anreise im Herbst und im Frühjahr wieder, wenn sie dann nach Hause fahren. Ich bin dankbar, dass ich bin, wo ich bin.

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