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Wie im Film

Auf einer Wanderung zur Karseggalm mit dem Regisseur Adrian Goiginger

In den Bergen des SalzburgerLandes, dort, wo die Gipfel der Alpen den Himmel zu berühren scheinen, findet sich eine alte, tiefe Verbindung zwischen Mensch und Natur. Der Regisseur Adrian Goiginger, dessen Film „Die beste aller Welten“ weit über die Grenzen Österreichs hinaus großen Erfolg feierte, lebt in seinem künstlerischen und persönlichen Lebensweg diese Verbindung. Als Botschafter des 20. Jubiläums des Salzburger Almsommers begleiten wir ihn hinein in „sein Gebirge“ und hinauf zur Karseggalm in Großarl. Dort, wo er die Bergszenen zum Film „Der Fuchs“ gedreht hat, erzählt er aus seinem Leben, von seinen Werten, dem Glauben und warum er als einziger österreichischer Filmemacher niemals in die große Stadt ziehen könnte.

Die Berge des SalzburgerLandes sind für Goiginger nicht nur eine physische Präsenz, sondern ein zentraler Akteur im Drehbuch seines Lebens. Sie sind Zeugen seiner Entwicklung, von den ersten unsicheren Schritten eines jungen Burschen bis hin zu den reflektierten Wanderungen eines Vaters, der seine beiden Kinder in die Geheimnisse der Natur einführt. „Die Berge haben immer eine Rolle in meinem Leben gespielt“, sagt Goiginger. Er erzählt auf einer Wanderung hinauf zur Karseggalm von seiner Kindheit, die er zum Teil in Saalfelden bei den Großeltern verbrachte, von den lehrreichen Ausflügen in die Berge mit seinem Opa und von seiner Entscheidung, als Gebirgsjäger beim Bundesheer tiefer in die Materie einzutauchen.

Als Gebirgsjäger lernte Adrian Goiginger (mitte), wie man sich auch bei widrigen Umständen in den Bergen verhält.

Die Leinwand seines Lebens

Goigingers Leidenschaft für das Kino ist ebenso tiefgründig und facettenreich. Von den ersten Kinobesuchen, die eine unstillbare Begeisterung für das Geschichtenerzählen weckten, bis hin zur Verwirklichung eigener Filmprojekte. Sein Weg durchlief eine Entwicklung, die von Neugier, Experimentierfreudigkeit und einer unerschütterlichen Überzeugung geprägt ist, dass alles möglich ist und dass Filme die Kraft haben, Leben zu verändern. Das hat ihm seine Mama immer wieder gesagt: „Du kannst alles sein, was du willst.“

Und er wollte Filmemacher sein. Eigentlich schon immer. Seit dem ersten magischen Moment im Kino bei „Der König der Löwen“, der ihn als Kind „weggeblasen“ hat. „Ich glaube, dass jeder etwas hat, wofür er brennt, ihn in seinen Bann zieht. Für mich ist das das Kino.“ Goiginger versteht seine Profession weniger als Beruf, denn als Berufung, als Medium, um tiefgründige menschliche Erfahrungen und Emotionen auszudrücken. Vielleicht auch die Geschichte seines eigenen Lebens? Zumindest in Ausschnitten macht er das schon heute.

Aus Adrian Goigingers privatem Bergfotoalbum.

Wo wahres Glück zu finden ist

Unumstößliche Werte, der Glaube an Gott und Glück sind dabei die Pfeiler, auf denen Goigingers Weltanschauung ruht. Nicht aber der äußerliche Erfolg. Auch wenn der bereits bei seinem ersten Film „Die Beste aller Welten“ groß war. So groß, dass er seit dem Film über seine Kindheit mit der drogensüchtigen und gleichzeitig großartigen Mutter eine Produktion nach der anderen machen kann, ohne dass ihm jemand sagt, wie. Ein Glück, ohne Zweifel, aber nicht das wahrhaftige. „Was mir am Erfolg taugt, ist, dass ich gemeinsam mit meinen Freunden die Möglichkeit habe, das zu tun, was uns erfüllt und glücklich macht.“

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für die Verflechtung von Goigingers Lebensthemen ist die Produktion seines Films „Der Fuchs“, der zu nicht unerheblichen Teilen in der Kulisse der Großarler Bergwelt gedreht wurde. „Mir ging es damals gar nicht darum, die Berge so episch wie möglich einzufangen. Dabei kann man das bei all der Schönheit gar nicht vermeiden.“ Vielmehr ging es ihm um die Geschichte seines Urgroßvaters und dessen Freundschaft zu einem Fuchs, der ihn bis in die Wirren des 1. Weltkrieges begleitete.

Im Almsommer auf die Karseggalm

Bei den Dreharbeiten lernte er auch die Karseggalm kennen und lieben, wo die Szenen am elterlichen Bauernhof des Urgroßvaters gedreht wurden. Die Hütte liegt auf 1.603 Metern und ist mit ihren 400 Jahren die älteste Almhütte im Großarltal. Hier gibt es keinen Strom, der Boden der Hütte ist noch mit Lehm ausgelegt. Ursprünglicher und echter geht nicht.

Seit damals zieht es ihn und seine Familie immer wieder hier herauf. In der unaufgeregten Schönheit der Alm und mit Blick auf die offene Feuerstelle findet er einen Ort der Ruhe, der Reflexion und der Gemeinschaft. Werte, die im oft hektischen Alltag als Filmemacher und Unternehmer von unschätzbarem Wert sind. „Früher war ich generell extremer in den Bergen unterwegs, bei den Gebirgsjägern, als Skifahrer und auch als Kletterer. Heute geht es mir eher darum, das, was mir mein Opa gelernt hat, wieder an meine Kinder weiterzugeben. Und ihnen zu zeigen, wie wertvoll das ist, was hier vor unserer Haustüre liegt.“

© SalzburgerLand Tourismus, Chris Perkles

Nur Besucher

Die Beziehung zwischen Goiginger und den Bergen ist ein Zeugnis dafür, wie die Natur den Menschen formen und inspirieren kann. Seine Erzählungen von Abenteuern in den Alpen, von den Herausforderungen und den Momenten der Ehrfurcht, die er dort erlebt hat, sind eine Erinnerung daran, dass wir alle Teil eines größeren Ganzen sind. „Wenn man an einem schönen Tag oben auf einem Gipfel, inmitten der Berge steht, dann merkt man, wie klein man eigentlich ist. Und nur Besucher“, sagt er, als die Alm nach gut einer Stunde der Wanderschaft in Sicht kommt. Diese Demut spiegelt sich in jedem seiner Filme wider, in denen die menschliche Erfahrung immer im Mittelpunkt steht. „Man ist sich der Schöpfung bewusster.“

Auf die Frage, ob er jemals von hier wegziehen könnte, zeigt er auf die umliegenden Gipfeln und beginnt er zu lachen. „Ich lebe in Salzburg, als einziger Filmemacher in Österreich. Alle anderen sind in Wien. Ganz ehrlich, wenn dann, würde ich noch viel tiefer in die Berge hineinziehen.“

Adrian Goiginger am Gipfel des winterlichen Untersbergs.

Adrian Goiginger

Bekannt für seinen Debütfilm „Die beste aller Welten“ (2017), der auf seiner eigenen Kindheitserfahrung basiert, hat Goiginger ein beeindruckendes Talent dafür, persönliche Erlebnisse in universell ansprechende Narrative zu verwandeln. Dieser Film, der mehrere Auszeichnungen gewonnen hat, zeugt von Goigingers Hingabe, authentische und bewegende Erzählungen zu schaffen. Seine Arbeit steht nicht nur für künstlerische Exzellenz, sondern auch für ein tiefes Verständnis menschlicher Emotionen und sozialer Realitäten. Goiginger vertritt die Überzeugung, dass wahre Kunst aus der Ehrlichkeit gegenüber sich selbst und seinem Publikum erwächst. Eine Philosophie, die sich in jedem Frame seiner Filme widerspiegelt. Gemeinsam mit seiner Frau und den beiden Kindern lebt der bekennende und lautstarke Fan der Salzburger Austria in der Stadt Salzburg.

©Beitragsbild: Maria Riedler/SalzburgerLand Tourismus

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