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Così fan tutte © Salzburger Festspiele / Ruth Walz
© Salzburger Festspiele / Ruth Walz

Mozart´s Bühnenwerk

Von "Die Zauberflöte" bis "Così fan tutte"

Im Alter von 12 Jahren komponiert Mozart mit dem Singspiel "Bastien und Bastienne" ein erstes Meisterwerk. Als Top-Hits der Opern-Charts gelten bis heute
"Die Zauberflöte" (1791)
"Le nozze di Figaro" (1786)
"Don Giovanni" (1787) und
"Così fan tutte" (1790)
sowie das Singspiel
"Die Entführung aus dem Serail" (1782).

"Das Opern schreiben steckt mir halt stark im Kopf. Französisch lieber als deutsch. Italienisch aber lieber als deutsch und französisch." (Mozart an seinen Vater, 1778)

Le nozze die Figaro

Entstehung
Das Libretto zu dieser am 1. Mai 1786 in Wien uraufgeführten Oper schreibt Lorenzo da Ponte (1749 – 1838) nach der Vorlage von Beaumarchais‘ Komödie „Le mariage de Figaro“.
Das Stück des französischen Bühnenautors hält nach seiner Uraufführung Ende 1784 in Paris den europäischen Adel in Atem, kritisiert es doch dessen Vorrechte. Weshalb Kaiser Joseph II. (1741 – 1790) die Aufführung des Skandalstücks für Wien verbietet. Allein das scheint Mozart Publikumswirksamkeit zu garantieren.

Er und Da Ponte versichern dem Kaiser, kritische Passagen zu streichen und das Stück als Oper auf Italienisch herauszubringen. Schließlich willigt der Kaiser ein. Da Ponte schreibt das Libretto in angeblich nur sechs Wochen, Mozart macht daraus eine hinreißende Opera buffa.

Episoden
Der bei der Probe anwesende Kaiser Joseph II. meint, an Mozart gerichtet: „Zu viele Noten, Mozart! Nehm‘ er doch ein paar raus“. Mozart dazu: „Und an welche haben Euer Majestät dabei gedacht?“
(Aus dem Film „Amadeus“ von Milos Forman)

Bei der Uraufführung klatscht das Publikum so begeistert Beifall, dass alle Arien wiederholt werden müssen – was die Oper auf fast doppelte Länge dehnt. Damit das Publikum künftig nicht die halbe Nacht in der Oper verbringen muss, dekretiert der Kaiser: „Um die Dauer der Opern nicht allzu weit zu erstrecken, darf kein aus mehr als einer Singstimme bestehendes Stück wiederholt werden.“

Auch Curzio Kelly, einer der Sänger der Uraufführung schwärmt: „Nie hat man glänzenderen Triumph gefeiert, als Mozart mit seinem Nozze di Figaro“. Trotz der Begeisterung des Publikums kommen weit weniger Zuschauer als erwartet. Der reaktionäre Teil des Wiener Adels bleibt ebenso aus wie die Liebhaber der italienischen Oper, die Arien mit großartigen Solisten vermissen. Nach nur neun Aufführungen wird das Stück abgesetzt.

Don Giovanni

Entstehung
Für dieses „Drama giocoso“ rund um einen Frauenheld im Sevilla des 17. Jahrhunderts schreibt des Meisters kongenialer Librettist Da Ponte den Text.

Nach einem viel bejubelten Konzertauftritt beauftragt der Direktor des Nationaltheaters Prag Mozart mit einer Oper. Der Komponist sagt zu. Bald arbeiten er und Da Ponte Tag und Nacht an dem Werk.

In dieser Schaffensphase gelingt Mozart – sozusagen nebenher – die bezaubernde „Kleine Nachtmusik“. Die Don Giovanni-Ouvertüre wird übrigens erst am Tag der Uraufführung am 29. Oktober 1787 fertig.

Episoden
„Wie kann man sagen“, meinte Goethe…“Mozart habe seinen Don Juan komponiert! Komposition – als ob es ein Stück Kuchen oder Biskuit wäre, das man aus Eiern, Mehl und Zucker zusammenrührt! Eine geistige Schöpfung ist das, das einzelne wie das Ganze aus dem Geiste und Guß und von einem Hauche eines Lebens durchdrungen, wobei der Produzierende keineswegs versuchte und stückelte und nach Willkür verfuhr, sondern wobei der dämonische Geist seines Genies ihn in der Gewalt hatte, sodass er ausführen musste, was jener gebot“.
(Zitat aus B. Paumgartner „Mozart“, Piper Verlag München)

Der Erfolg von Don Giovanni ist bei der Uraufführung überwältigend. Mozart berichtet seinem Freund Gottfried von Jaquin aus Prag: „Den 29. Oktober ging meine Oper Don Giovanni in scena, und zwar mit lautestem Beifall. Gestern wurde sie zum 4. Male aufgeführt. Ich wollte meinen guten Freunden wünschen, dass sie nur einen einzigen Abend hier wären, um Anteil an meinem Vergnügen zu nehmen!“

Im Mai 1788 wird die Oper in Wien aufgeführt – mit weit mäßigerem Erfolg als in Prag …

Cosi van tutte

Entstehung
„So machen es alle!“ (gemeint sind die Frauen) – Hinter dem Titel dieser im Jänner 1790 in Wien uraufgeführten Oper verbirgt sich ein fulminantes, neapolitanisches Verwirrspiel rund um Liebe, Untreue und Eifersucht. Mozart schreibt dieses Bühnenwerk im Herbst 1789 nach dem Libretto von Lorenzo Da Ponte – und zwar im Auftrag von Kaiser Joseph II persönlich.
Die Vorgeschichte zu diesem Auftrag: Nach dem Sturm auf die Pariser Bastille am 14. Juli 1789 wird die für damalige Verhältnisse „subversive“ Mozart-Oper „Figaros Hochzeit“ wiederaufgeführt und feiert in Wien Erfolge.

Mozart ist populär …

Episode
Joseph II. ist bei der Uraufführung des von ihm in Auftrag gegebenen Werkes nicht anwesend. Er ist schwer krank und stirbt am 20. Februar. Così fan tutte erlebte damals nur fünf Aufführungen, dann wurden die Theater wegen der Hoftrauer geschlossen. Leopold II. folgte seinem älteren Bruder auf dem Thron nach.

Mozart sucht bei Leopolds Sohn Erzherzog Franz (den späteren Kaiser) um eine Kapellmeisterstelle bei Hof an. Einen kleinen Seitenhieb auf seinen Konkurrenten Salieri kann sich der Meister dabei nicht verkneifen:
„Eifer nach Ruhm“, lesen wir da, „Liebe zur Tätigkeit und Überzeugung meiner Kenntnisse heißen es mich wagen, um eine zweite Kapellmeister-Stelle zu bitten. Besonders, da der sehr geschickte Kapellmeister Salieri sich nie dem Kirchenstil gewidmet hat, ich aber von Jugend auf mir diesen Stil ganz zu eigen gemacht habe.“

Das Gesuch blieb unbeantwortet, aus der erhofften Stelle wurde nichts …

Die Zauberflöte

Entstehung
Mozart selbst bezeichnet das Bühnenwerk, zu dem Emmanuel Schikaneder (1751 – 1812) das Libretto geschrieben hat, als „Teutsche Oper“. Uraufführung ist am 30. September 1791 im Wiener Freihaus-Theater an der Wieden.

Die märchenhafte Handlung ist durchsetzt von freimaurerischen Motiven – schließlich sind Mozart und Schikaneder Logenbrüder. Schon damals ist das Publikum von der Geschichte rund um Pamina und Tamino, Papageno und Papagena, Sarastro und die Königin der Nacht restlos begeistert. Die Faszination hält bis heute. Was u.a. auch die großartige Verfilmung des Werkes durch den schwedischen Starregisseur Ingemar Bergman 1974 belegt.

Episode
Die Begeisterung des Publikums über die „Zauberflöte“ bereitet Mozart große Freude.

Am 7. Oktober 1791 schreibt er seiner Frau Constanze nach Baden bei Wien:
„Eben komme ich von der Oper. – Sie war eben so voll wie allezeit. – Das Glöckchen-Spiel im ersten Akt wurde wie gewöhnlich wiederholt. Auch im 2. Akt das Knaben-Terzett. Was mich aber am meisten freut, ist der stille Beifall! Man sieht recht wie sehr und immer mehr diese Oper steigt.“

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